Beiträge von ArcticWolf

    Moin,
    was denn für ein Geklapper und was spricht gegen den Lothar Waalther Lauf?

    Ich habe hier im Verein und in den umliegenden Vereinen ca 13 Schmeißer - alle diese ARs klappern irgendwo und alle haben den eingezogenen (MilSpec) Lauf - das gefällt mir daran nicht.
    Meine OA klappert nicht und hat den dicken Match Lauf von Lothar Walter - das ist es, was ich persönlich erwarte.
    Der Uhl Standart (den Schmeißer werksseitig verbaut) ist zwar nicht schlecht, aber mir liegen Timney Abzüge mehr.
    Der von mir empfohlene Velocity ist vom "Entwickler" der Timney Abzüge - der gute Mann hat sich 2015 selbstständig gemacht und bietet seine Abzüge unter dem Pseudonym Velocity für rund 160€ an.
    Über Abzüge zu streiten bringt sowieso nichts - ist ein rein persönliches Empfinden und Vorlieben ... wichtig ist nur, wie man selber in seinen Disziplinen damit zurecht kommt.

    Toll....jetzt braucht er 3 Gewehre :D

    Genau den Weg bin ich gegangen :thumbup:
    1 AR-15 M4 Oberland Arm + Tuning (super Waffe, kann ich nur empfehlen)
    1 AR-15 DMR (Eigenbau auf Olympic Arms Basis mit 18" HBAR Lauf und 15" Handschutz)
    1 AR-10 in Form einer modifizierten SIP 716 Patrol


    Ich kann nur sagen, es war die richtige Entscheidung, meine Träume stehen alle im Schrank und ich bin glücklich und zufrieden :D


    Um zur eigentlichen Frage zurück zu kommen - mit einer Oberland Arms erhälst Du eine relativ preiswerte und gute Waffe mit einem Lothar Walter Semi-Bull-Barrel, den Abzug solltest Du allerdings ersetzen - hier empfehle ich den Velocity 3 pound Abzug für rund 170€.
    Der Rest der Waffe ist hervorragend (100% MilSpec) und du brauchst Dich nur darum kümmern, wie Du sie optisch weiter ausstattest und was Du für einen Schaft drannbaust (falls Du überhaupt was drann ändern willst).


    Schmeißer mag ich persönlich nicht so gerne, Lauf und Geklapper geht mir zu sehr auf den "Senkel", dafür hat sie ab Werk den besseren Abzug.

    Deine 250 Stück Durchsatz die Stunde halte ich aber für äh, durchaus ambitioniert. .... Jetzt stelle ich mir gerade vor wie schnell du am Hebel ziehst.

    Ich sagte ja auch 200-250 Stück/Std. - ich brauche ohne jede Hektik etwa 14-17 Sek. für eine Patrone, extra gerde noch mal gestoppt, weil Du mich gerade total
    verunsichert hast ?( (hast Glück das ich grad .357er basteln musste)
    Ich bereite erst alles vor (das dauert incl. Prüfmessungen schon gut 30 Minuten), dann arbeite ich gleichmäßig und ohne Hektik immer den gleichen Turn runter - wenn
    du das jetzt mal nachrechnest, sind das schon 200 Stück/Std.
    Ich gebe allerdings zu, das ich nach 100 Patronen erstmal eine Ziggi rauchen gehe, bevor ich weiter mache - den Zeitverlust habe ich nicht mit eingerechnet :D


    In dieser Rechnung/Angaben sind natürlich keine Rüstzeiten enthalten, es ist reine Arbeitszeit an der Presse.


    Ich muss ebenfalls noch dazu sagen, das ich vor den Extras an der Presse nicht so schnell war und mir oft die Innenseite der Hand und das Handgelenk geschmerzt hat.

    Entgegen der allgemeinen Meinung, die LEE sei sowieso nur unbrauchbarer US Billigschrott, kann ich im Betrieb nur positives berichten.


    Ich lade mit der LEE Classic Turret Presse seit über 3 Jahren KW und LW Patronen.


    Mein Jahresbedarf liegt bei ca. 1000 Schuß KW (gringer Bedarf) und 1200-1500 Schuß LW (mittlerer Bedarf).
    Wiedergeladen werden folgende Kaliber:
    9mm, .357 Magnum, .40 S&W, .45 ACP, .223 Rem, .30-30 Win und .308 Win
    verwendete Pulver:
    für KW N320, für die .357 Mag DO37.1, für LW N140 (läuft auch bei der .223 gut)
    mein (allererstes Pulver) HP-38 muss endlich mal irgendwo reingekippt werden
    meist geladene Kaliber:
    KW .45ACP (div. 1911er)
    LW .357 Mag (UHR), .223 Rem (2x AR-15) und .308 Win (AR-10 und Tkka CTR)



    Zunächst die Punkte, die mich zum Kauf der LEE bewegt haben:
    1. preiswert (z.Zt. nur 169€)
    2. wenig Platzbedarf (für mich wichtig, da ich keinen separaten Wiederladeraum mein Eigen nenne)
    3. teilprogressive Presse (weniger Fehlerquellen im Workaround, relativ hoher Durchsatz)
    4. 4 Stationen, somit Factory Crimp möglich (entgegen Pro 1000 Serie)
    5. geeignet für alle KW Kaliber und LW Kaliber bis zu max. 84,15 mm Länge (z.B. .308 Win), (die Value Turret und Pro 1000 verarbeiten nur max. Länge 58,75mm, z.B. .223)
    6. durch herausnehmen der Index-Stange auch als Single Stage Presse einsetzbar
    7. schneller und günstiger Kaliberwechsel (16,50€ für ein Turret + gewünschter Matrizensatz)
    8. diverse Nachrüstungen möglich (Roller-Handle, autom. Hülsenauswurf, Beleuchtung ...)


    Was mich zunächst gestört hat, bzw. nicht mein direktes Vertrauen erlangte:
    - div. Kunststoffteile, arbeitet aber zuverlässig und ohne Störungen/Verschleiß, Ersatzteile gibt es notfallsextrem günstig
    - Bedenken, ob die Presse stabil und präziese genug ist - ist sie bis .308 Win definitiv
    - die LEE Zündhütchenzufuhr - ist zunächst gewöhnungsbedürftig, aber zuverlässig und schnell
    - am Anfang gab es etwas Verwirrung mit der Index-Stange, aber einmal richtig justiert läuft es seit Jahren exakt
    - bei LW arbeitet der LEE Pro Auto Disk Pulverfüller bei N140 mit inakzeptabelen Abweichungen, bei N320 ohne Probleme (aber das betrifft deutlich teurere Füller ebenso).



    Die Ausrüstung im Einzelnen:
    LEE Classic Turret mit Zusatzausstattung: Roller-Handle und autom. Hülsenauswurf + modifizierter Zünderzuführung (MA-Gladiator)
    jedes Kaliber hat sein eigenes Turret mit LEE Matrizen incl. Factory Crimp
    Pulverfüller auf den KW Turrets sind LEE Pro Auto Disk oder LEE Auto Drum
    Digitalwaage zur Ladungsprüfung aus autom. Pulverfüllern
    RCBS Chargemaster Lite für LW Pulverfüllung (autom. abgewogen und manuell über die Füllmatrize eingebracht)
    Hülsenbearbeitung LW erfolgt über eigene Turrets mit Kalibrier- und Quick-Trim Matrizen
    als Tumbler dient ein Lyman Pro 1200 mit Medium Corncob Green
    Kosten:
    incl. Kleinkram und Messwerkzeugen hat mich die komplette Ausrüstung (für alle vorhandenen Kaliber) 1600€ gekostet



    meine Workarounds:


    KW: zunächst Hülsen Tumblern
    Turrets, Nutzung mit Index-Stange
    1 Kalibrieren/Entzündern
    2 Zündern, aufweiten und Pulver füllen
    3 Geschoß setzten
    4 Factory Crimp
    Durchsatz liegt bei etwa 200-250 Schuß/Std


    LW: hier habe ich 2 separate Turrets in Verwendung
    zunächst Hülsen Tumblern
    fetten mit Sprühfett (Lanolin/Alkohol Mischung)
    Turret 1, Nutzung ohne Index-Stange (Single Stage Betrieb)
    1 Vollkalibrierung + Zündern
    2 Hülsenlänge trimmen mit LEE Quick Trim Matrize und Power Trimmer (Akkuschrauber) in einem Arbeitsgang Trimmen, Außen- und Innenentgratung
    ---
    Turret 2, Nutzung mit Index-Stange
    1 Pulver füllen manuell über Füllmatrize mit Fülltrichter (RCBS Chargemaster Lite)
    2 Geschoß setzten
    3 Factory Crimp
    Durchsatz liegt bei etwa 70-100 Schuß/Std.



    Mein Fazit:
    besser als ihr Ruf, ideale Presse für Anfänger und Fortgeschrittene bei normalem Munitionsbedarf, geringer
    Platzbedarf, guter Durschatz, geeignet für alle KW Kaliber und LW Kaliber bis .308 Winchester, sehr preiswert
    und trotzdem präziese und zuverlässig

    Vielen Dank...


    Allen anderen Anfängern sei gesagt, weitere Personen, auch wenn sie vom Fach sind oder waren, lenken ab und sind nicht hilfreich.

    Besser hätte man es nicht in Worte fassen können :thumbup:


    Workaround für Newcommer:
    1. erst bei Profis genauestens informieren, Infos verarbeiten und sacken lassen
    2. eigene Ladung ermitteln und gegenprüfen lassen (wenn man sich nicht 100% sicher ist)
    3. Presse und Material trocken einstellen und alles genau prüfen
    4. erst wenn das alles positiv abgehakt ist, selbst und alleine in aller seelenruhe und konzentriert laden
    und dann klapt`s auch mit den ersten selbstgebastelten Murmeln

    :sch::sch::apl::apl::apl:


    Ich glaub es wäre besser, wenn Du umziehst mit Deinem Ladegerümpel :whistling:


    Mal völlig ab von diesem "Tag" ... ich habe das Wiederladen auch seit meiner Jugend beim meinem Dad gelernt, aber
    seit ich selbst den §27 habe, würde ich ums verrecken nicht mit ihm zusammen an der Werkbank sitzen.
    Dafür wären meine Nerven einfach nicht mehr gut genug :D

    Sportlich......
    Wie werden die so gehandelt?

    Mit deutlichen Gebrauchspuren um die 900€, in Top Zustand 1500-1800€ sind reelle Preise ... eine einzige Neue gibt es noch zu kaufen für 2600€.


    Man muß bedenken, das dieses Model 1972 als Sonderserie mit nur 4903 Einheiten ausschließlich für Europa gebaut wurde.
    Es ist eine der äußerst kleinen Sonderserien von Winchester - aber nicht die Kleinste (es gibt eine
    Sonderserie, von der nur 15 Waffen gebaut wurden)
    Die Preise für gut erhaltene Stücke steigen also automatisch von Jahr zu Jahr ... aber der im Angebot aufgerufene Kurs ist m.M.n. schlichtweg utopisch.


    Positiv ist zu vermerken, das die Qualität dieser Waffen absolut top ist und man etwas vergleichbares heute nicht mehr findet. Traumhafter Schloßgang, perfekter Abzug ohne Vorlauf, Gekratze oder sonstwas, super Verarbeitung und Passung, ausgesuchtes geöltes und poliertes Walnussholz für den Schaft und diverse vergoldete Teile (Systemkasten, Hammer, Schaftkappe, Magazinrohrhalter).

    Wer hat es entwickelt? --> MA-Gladiator
    Wen kann man bitten, eine Einheit gegen Unkostenerstattung zu drucken/anfertigen? --> MA-Gladiator


    Würde ich, nachdem ich wochenlang getüfftelt und das Druckprogramm geschrieben habe, dieses irgendwo zum Download anbieten,
    damit Andere meine Arbeit verkaufen? --> Würde vermutlich keinen Mensch tun.


    Sorry, aber das musste sein.