Beiträge von Borstenzupfer

    Ich habe schon Sauen mit Flintelaufgeschossen auf kurze Entfernung erlegt. Nur ein Treffer ins ZNS wirkt schneller.

    Und das hat nichts mit Geiz ist geil zu tun. Ich jage normalerweise mit Repetierern, aber zur Nachsuche, da wo es dicht ist, gibts nichts Besseres.

    Schon mal selbst gemacht? Oder nur so daher gesagt? Sauen mit eingewachsenen Kugeln, nicht nur Flintenlaufgeschossen, kenne ich auch.

    Kein Jagdgeschoss tötet bei gleicher Trefferlage schneller, als ein Flintenlaufgeschoss. Soviel zur Waidgerechtigkeit.

    Ja natürlich werde ich die Slug jagdlich einsetzen, zB. bei einer Nachsuche auf Sauen im Mais. Dass beim Schießen mit Flintenlaufgeschossen

    besondere Sicherheitsmaßnamen gelten, sollte jedem bekannt sein.

    Es kursieren teilweise die wildesten Gerüchte um die Slugs und werden ohne jegliche eigene Erfahrung damit, einfach nachgeplappert.

    Da bricht dann bei unerfahrenen Jägern der Angstschweiß aus. Und in den neuen Bundesländern, die gezwungen waren,

    mit Flintenlaufgeschossen zu jagen, liegen die Leichen der Jäger massenhaft im Wald. 8)

    Freiflug nicht mit rotationslosen Geschossweg verwechseln.

    Beim Freiflug wird was Geschoss nicht mehr von der Hülse geführt und ist noch nicht in Züge und Felder eingetreten.

    Beim rotationslosen Geschossweg, wird das Geschoss beim Eintreten in Züge und Felder noch vom Hülsenhals geführt.

    Bleifreie Geschosse brauchen mehr Anstand von den Feldern als herkömmliche Geschosse. Aber Unrecht hat der Lehrgangs Referent nicht, in der Regel sollte

    für Anfänger ein Abstand von 1-2 mm das richtige Maß sein.

    Der galvanische Kupferüberzug über dem Geschoss ist ja hauchdünn und nicht mit einem Mantel zu vergleichen.

    Damit der Repetiervorgang bei einem Selbstlader funktioniert, braucht es einen bestimmten Druck. Der macht das Geschoss so schnell, dass der

    Kupferüberzug den Leistenkräften nicht standhält und das Geschoss über die Felder rutscht, den Drall nicht richtig aufnimmt und den Lauf zuschmiert.

    Solche Geschosse sind für Geschwindigkeiten über 450-500 m/s nicht geeignet, wie es sich bei mir in der Praxis gezeigt hat.

    Da du das N160 hast, würde ich das Pulver für die 8X68 nehmen. Mit dem Pulver hast du bei Ladedichte 1 und 100% Umsatz die beste Energieausbeute

    gegenüber dem N150. Gerade die Deutsche Magnum braucht, um ihre Leistung richtig zu entfalten eher progressivere Pulver.

    Ich nehme zu meiner vollsten Zufriedenheit für meine Labos in der 8X68 das Reload Swiss RS60.



    Ich gehe jetzt schon ein paar Jährchen ;) zur Jagd und habe eigentlich fast alle Jagdgeschosse (Blei+Bleifrei), die es auf dem Markt gibt verladen UND in der Praxis angewendet. In 40 Jahren Jagdausübung und Freude am Schießsport, sind jede Menge verschiedenster Geschosse in Kalibern von .22 bis 9,3 durch meine Läufe.

    Zum einen ist man ja immer auf der Suche nach dem heiligen Gral der Jagdgeschosse und zum anderen ist auch ein gerüttelt Maß an wissen wollen dabei.

    Einige Jagdgeschosse sind bei mir wegen fehlender Präzision durchgefallen, auch weil zB. der Drall meiner Waffen nicht mit dem Geschoss harmonierte.

    Und andere Geschosse waren sehr präzise, haben aber nicht die erwünschte Wirkung gezeigt, mit dem Resultat weiter Fluchtstrecken. Wieder andere Geschosse

    waren so heftig in der Wirkung, dass wertvolles Wildpret entwertet und auch bei guten Schüssen, mit Panseninhalt verunreinigt wurde.

    Eigentlich ist ein Jagdgeschoss ein Kompromiss zwischen Präzision, vernünftiger Reichweite, Wirkung und Lebensmittelhygiene, Splitter oder Bleipartikel zB.


    Und jetzt zum DSG. Ich hatte vor ein paar Jahren, eine Schachtel mit diesen Messinggeschossen bekommen. Selbst gekauft, hätte ich mir diese Geschosse wohl kaum. Ich denke, jeder der etwas Ahnung von Physik hat, stellt sich bei dieser Geschosskonstruktion die Frage, was soll hier wirken?

    Es ist ein Spitzgeschoss aus Vollmessing mit gefrästen Abstufungen. Das Geschoss deformiert nicht und es splittert nicht.

    Es wird so gut wie keine Energie im Wildkörper abgegeben. Nach Durchschlagen hat das Geschoss noch ein sehr hohes Energiepotential mit allen negativen Begleiterscheinungen.

    Der Hersteller verspricht, dass das Geschoss durch Kompressionsenergie, gepresster Luft, ähnlich dem vom Markt verschwundenem IMPALA, wirken soll.

    Ein toller Gag, aber es gibt immer jemand, der an diese wundersame Werbeversprechen glaubt. Und gegen Glaube ist Physik eben machtlos.


    Ich habe nach wenigen Abschüssen die restlichen Patronen auf dem Schießstand entsorgt, weil ich ein Geschoss haben will, das präzise ist, schnell tötet und so wenig wie möglich lange Fluchtstrecken produziert, wo am Ende das Stück noch lebt.

    Jeder der zur Jagd geh weiß, dass Fluchtstrecken immer vorkommen können, dagegen ist man aus vielerlei Gründen machtlos. Das ist aber bei diesem Geschoss, so meine Erfahrung, weit häufiger der Fall als bei Deformierer oder Teilzerleger. Ich möchte kein Bashing gegen das DSG betreiben, soll jeder das Geschoss nehmen, von dem er glaubt, dass es für ihn das Beste ist.

    Das einzig Positive, was ich dem DSG bescheinigen kann, ist die Präzision, die passt.

    Warum wohl hat man bei Vorderladern und Rundkugel damals gezogene Läufe verwendet..........

    Und klar, die paar cm gezogener Choke wird nicht gerade der Bringer sein. Wer aber nicht forscht und Versuche anstellt, bleibt stehen.

    Ich werde mit dem rifled Choke natürlich auch mit anderen Flintenlaufgeschossen Versuche machen. Versuch macht kluch. ;)