Hallo zusammen,
nach nun 1000 Stück geladenen Nagant Patronen 7,62 x 38 R möchte ich nun mal von meinem Erfahrungen mit dem LEE Matrizensatz berichten.
Der Matrizensatz von LEE war mit 45 € recht günstig und vor allem verfügbar.
Für den günstigen Preis muss man auch einige Kompromisse eingehen.
Die Leute von LEE haben auf jeden Fall Humor wie man am beigelegten Schöpflöffel sehen kann.
Hier mal ein Bild davon. Ich habe zum Vergleich mal die Nagant Patrone daneben gelegt.
Pulverlöffel Nagant.jpg
Eigentlich sind auch immer Ladedaten von LEE dabei nur in diesem Fall gibt es keine.
Der Matrizensatz ist ein wahrscheinlich etwas abgeänderter .32 Long Satz wenn man sich mal die Beschriftung genauer anschaut.
Die Kalibriermatrize.
Die Kalibriermatrize überkalibriert meiner Meinung nach die Hülse etwas.
Dadurch entsteht nach dem setzen vom Geschoss dieser Colaflaschenefekt.
Zum Kalibrieren fette ich die Hülsen leicht. Das Kalibrieren geht dadurch erheblich leichter.
Das Fetten ist eigentlich nicht nötig aber die Gefahr den feinen Hülsenrand abzureißen ist ziemlich groß.
Der Hülsenhalter.
Der mitgelieferte Hülsenhalter passt nur für neue Hülsen wie z.B. die von PPU.
Die PPU Hülsen haben einen leicht anderen Boden.
Die originalen von Fabrikpatronen russischer Fertigung oder die von GFL passen nicht in den LEE Hülsenhalter.
Der Boden von den Hülsen ist leicht anders.
Hier mal Bilder zum verdeutlichen.
Hülse passt nicht HH.jpgHülse passt HH.jpgNagant Boden.jpg
Die Hülsen die in den Hülsenhalter passen haben etwas viel Spiel. Wenn man hier etwas unsauber arbeitet kann es zu unschönen Abschabungen durch die Kalibriermatrize an den Hülsen kommen. So etwas hatte ich noch nicht. Hier mal ein Bild.
Den Hülsenhalter von LEE für der 9 mm Makarov kann man für die Hülsen der Fabrikpatronen verwenden die nicht in den mitgelieferten Hülsenhalter passen.
Die Setzmatrize.
Die Setzmatrize hat auch etwas viel Spiel. Da kann es leicht passieren das man das Geschoß schräg in die Hülse setzt.
Diese Patronen passen dann nicht in die Trommel.
Das kann man verhindern wenn die Hülse so auf getrichtert wird das man das Geschoß mindesten 2 bis 3 mm in die Hülse schieben kann.
Nagant aufgetrichtert.jpg
Zum Aufweiten verwende ich die mitgelieferte Pulverfüllmatrize von LEE und danach wird nur der Hülsenmund mit einer LEE Universalaufweitmatrize ganz leicht geweitet.
Dann ist es auch möglich die Geschosse gerade in die Hülse zu setzen.
Die Crimp Funktion der Setzmatrize ist durch das große Spiel in der Matrize nicht brauchbar.
Der Crimp wird sehr ungleichmäßig und das ist bestimmt nicht ideal.
Für das Crimpen der Hülsen bzw. das einziehen des Hülsenmundes habe ich ein ganz neue Methode.
Jetzt verwende ich dafür eine Vollkalibriermatrize für die .223 Rem.
Die Ausstoßerstange muss dazu entfernt werden.
Die Kalibriermatrize wird bis zum Kontakt mit dem Hülsenhalter, der auf den oberen Punkt steht, eingeschraubt.
Danach ein halbe Umdrehung zurück.
Damit kann man den Hülsenmund gleichmäßiger und hülsenschonender einziehen.
Auch die teure Crimp Matrize kann man sich dadurch sparen wenn ein .223 Rem Matrizensatz vorhanden ist.
Hier mal ein Bild von fertigen Patronen wo der Hülsenmund mit der .223 Rem Kaibriermatrize eingezogen wurde.
Patrone fertig.jpgNagant Patronen.jpg
Fazit:
Durch etwas Mehraufwand ist es möglich mit dem LEE Matrizensatz gute Nagant Munition zu Laden, und das zu einem günstigen Preis.
Einige Kompromisse muss man aber eingehen.
Wer das nicht möchte solle einen Matrizensatz eines anderen Herstellers kaufen.
Man bekommt was man bezahlt.
