Beiträge von Springfield

    Stabilität der Hülse ist sicher ein Kriterium, da der Durchmesser u. die Höhe der Zündertasche bei SR kleiner ausfällt. Bei harten Long Range Ladungen hält damit evtl. die Hülse etwas länger, vorausgesetzt natürlich, dass entsprechend die Bodendicke dann dadurch auch dicker ausfällt. Was zu beweisen wäre. Also, wer zerschnippelt u. mißt eine teure Lapua Palma-Hülse?

    Als erster Check bez. Qualität würde ich das gelten lassen, wobei ich da auch noch die Wandstärken am Hülsenmund jeweils an drei Stellen messe. Präzise weiß man es natürlich erst nach Mühlenbrachers Methode aber auch da zählt die Wandstärke mit. Bei dieser rel. großen Hülse würde ich die Standardabweichung schon als gut bezeichnen. Was auch gut war, alle Hülsen zu messen, statt von 10 gemessenen auf den Rest zu schließen. Ich war da schon mal faul u. dann sind mir von 97 top Lapuas drei miese durchgerutscht.

    Nur um das klarzustellen, ich habe nix gegen Dillon an sich. Sonst hätte ich mir nicht Jahre später die 650er geholt. Allerdings habe ich meine Bonanza noch länger. Die ist aus Stahl bzw. Grauguß u. da wird eher mal eine Hülse geschrottet, als dass an der Presse was wäre, wenn Fehler passieren.

    Meine alte 550er mußte durch viele .44er. In den 90ern war ich mit Hülsenreinigung eher spärlich unterwegs, weil mir das Tumbeln zu staubig war u. da sind die Kräfte schon deutlich höher. Eine sich verstellende Matritze oder falls man selber Mist gebaut hat verzeiht eine 550er halt auch nicht, bzw. gibt das das Druckgußmaterial festigkeitsmäßig nicht her. Grobe Fehler fallen ja gleich auf aber wenn man nur marginal auf Block fährt, geht das halt auf Dauer schief. Für meine alte 550er spricht natürlich, dass da schon locker über 100000 Patronen gefertigt wurden.

    Meine Dillon 550 aus den 90ern hat schon wirklich sehr, sehr viel geladen. Dabei hat sich über die Jahre das eine oder andere Zinkdruckgußteil verabschiedet, teilweise durch Verschleiß oder durch mich verschuldet. Die Teile wurden schließlich durch Stahl ersetzt und laufen seitdem problemlos. Besonders ärgerlich ist der neueste Schaden. Die Wandstärken sind selbst für Zinkdruckguß eher für Matchbox-Spielzeugautos als für eine Ladepresse geeignet. Das Teil ist schon schwieriger zu reparieren oder durch ein robustes Frästeil zu ersetzen aber ich bin dran :) Ein Originalteil gem. Warranty ist für mich keine Option, weil der Schaden ja jederzeit wieder möglich ist.

    Ein anderer Anschlag wirkt manchmal Wunder! Bisher habe ich die .308 sehr stark in den Anschlag gezogen u. das Fadenkreuz war sehr unruhig. Eigentlich brauchts das wegen der Mündungsbremse nicht. Habs dann mit Free Recoil probiert u. siehe da, von links nach rechts wurde der Anschlag u. somit das Ergebnis immer besser. Ladung 41,5 N140, Geschoß 168 gn Eigenbau getipped, 75 mm OAL, Zünder CCI standard, RWS Hülse, 739 m/s, SD 1,5, je Scheibe vier Schuß, Distanz 100 m, Gerät Haenel HLR Pro

    Ich habe in .223 Redding Halskalibrierer u. RCBS Vollkalibrierer in Verwendung. Normal lade ich für meine SG550 auf der Dillon mit RCBS-VK für 100 m. Für ein 300 m Match habe ich mit Redding-HK mit .245er Bushing gearbeitet u. keine signifikante Verbesserung festgestellt. Das .245er erzeugt bei den meißten Hülsen soliden Geschoßsitz. Beim HA ist eher der feste Geschoßsitz wichtig u. das geht auch ohne Crimp. Ob man ihn braucht muss man für seine Waffe austesten. Nach dreimaligem Wiederladen gehen meine Hülsen sowieso in den Schrott, da der Auswerfer deutlich zuschlägt.

    Der Magnettumbler habe ich gestern festgestellt hat auch seine Tücken, bzw. danach sollte man bei der Weiterbearbeitung mal vorne u. hinten reinschauen. Ich habe ein Pin-Mix im Einsatz u. das kommt dabei raus, siehe Bilder einer .308er. Beim US passiert das natürlich nicht. Zudem bleibt der Hülsenmund unbeschädigt. Also dünnhalsige 6PPC tumble ich z. B. nicht. Dafür muß ich aber sagen, dass mit dem Magnettumbler die Hülsen außen wie innen perfekt sauber werden, was mir beim US nicht immer gelingt.

    Was die letzte Wettkampfscheibe zeigt: 6 PPC ist für 300 m einfach ein tolles Kaliber. Ladung hier wie gehabt 28,0 gn N133, Zünder Fed.M, hier 68 gn Bart da Eigenfertigung ausgegangen, OAL 54,5 mm

    Was die vorletzte Wettkampfscheibe zeigt: Wenn der Verschluß schon deutlich schwerer zu geht als bei vorherigen Schüssen, sollte man die Patrone besser ersetzen als verschießen u. zu hoffen, die wird schon gehen. Beim Verladen ist zumindest nichts aufgefallen. Auch die Hülse scheint zu passen. Die 4 ist dann natürlich ärgerlich aber wieder was gelernt.

    Bez. Unbedenklichkeit von Surplus-Munition wäre ich vorsichtig. Soweit ich mich erinnere hatte der Kamerad auf Youtube seine .50 BMG auch mit Surplus geladen, bis ihm das Gerät um die Ohren flog. In den 80ern verschossen wir aus dem Vereins98er Surplus. Das Zeug war höchst unterschiedlich u. manchmal gabs zwei Löcher auf der Scheibe, eine vom Mantel u. eine vom Kern. Sehr gutes Material gab es aber auch, z. B. MEN Surplus in .308. Zu nicht optimal gelagerter selbst geladener Munition schrieb ich ja schon mal, korrodierte Geschoßböden usw..

    Hi Chemnitzer u. Lüftl,

    Klar, statistisch nicht so belastbar aber eine Tendenz ist trotzdem da, mit der Erkenntnis, daß der Unterschied zu gering ausfällt, als dass sich das im Trefferbild auf 100 m niederschlägt, soweit meine Erkenntnis. Natürlich baue ich sonstige Ladeleitern mit mehr Schuß je Schritt. Hierfür war aber keine Zeit u. zu wenig passende Hülsen, sowie der Wettkampf nah. Bez. versemmelt, nein, diesmal tatsächlich nicht:) N150 habe ich hier favorisiert, da es trotz geringerer Umsetzung mehr Speed liefert bei weniger Druck, was bei Wind auf 300 m schon eine Rolle spielt. Mit dem erreichten Wettkampfschußbild auf 300 m werde ich auch nichts mehr ändern. Ich schätze mehr geht nicht bei diesem Setup. 2. Platz, bin zufrieden.
    Grüße aus Niederbayern.

    Hallo zusammen, hier mal das Update dazu, z. B. die jeweilige Geschwindigkeit, dann wird die Sache evtl. verständlich:

    1. 823, 2. 817, 3. 828, 4. 826, 5. 827, 6. 830, 7. 826, 8. 829, 9. 838, 10. 831, 11. 838

    Gem. Quickload ist bei dieser Lauflänge die Umsetzung des Pulvers zwischen unterster (97,2%) u. höchster Ladung gerade mal 0,75 % u. d. h. wohl, dass die zus. Energie großteils als Mündungsfeuer verpufft u. somit nur geringfügig in die Geschwindigkeit eingeht. Was mir bei den letzten beiden Schüssen auch deutlich aufgefallen ist. Mein Schluß daraus war, dass ich mit deutlich geringerer Ladung auch ans Ziel kommen müßte. Denn eines zeigt die Serie schon, das Teil schießt sehr gut. Die Herausforderung sind nur die 1500 g Abzugsgewicht. Bestätigt hat sich das im Wettkampf auf 300 m mit nur 42,3 gn N150, welche immerhin noch 789 m/s liefern u. was die 2. Zehnerserie dabei zeigte. Leider hätte ich noch 2 Klicks bei Höhe drehen sollen.:kreis:Wettkampfstreß halt, andere Geschichte. Bez. Statistik, klar ist das für sich alleine gesehen nicht belastbar aber vorherige Ladeleitern mit Delta 0,3 haben sich erwartungsgemäß verhalten. Ich war halt nur insgesamt vom Ansatz zu hoch eingestiegen.