Beiträge von Beau Riese

    Am Ende des Repetiervorganges kann sich der Hülsenmund nicht an der Kante des Patronenlagers verkeilen, da die Hülse zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Millimeter aus dem Lager heraus ist. Aber die Hülse könnte es nach dem Kontakt mit dem Ausstosser gegen die Verschlußführung im Gabelgehäuse wirbeln. Was hälst Du von dieser Theorie meinerseits?

    Ich dachte eher daran, dass die Hülse nicht rechtzeitig vollständig ausgeworfen wird und beim Zurückschnellen des Verschlusses erfasst wird und schräg gegen die Außenkante stößt. Könnte das bei Dir hinkommen?

    Eine Kerbe im Hülsenmund würde ich spontan darauf zurückführen, dass die Hülse sich gegen Ende des Repetiervorgangs an der Kante des Patronenlagers verkeilt hat. Die Ursache dafür würde ich in zu kurz geöffnetem Verschluss und/oder zu schwachem Auswurfdruck vermuten, die die Hülse nicht rechtzeitig aus der Waffe auswerfen lassen. Gegen ersteres würde tatsächlich eine etwas stärkere Ladung helfen, gegen letzteres eine stärkere Magazinfeder, und in beiden Fällen sorgfältige Reinigung und Schmierung. Bei der 08 ist es eine Gratwanderung zwischen Repetiersicherheit und zu hartem Anschlag, bei dem auf Dauer übermäßiger Verschleiß bzw. Schäden befürchtet werden. Da hilft wohl nur langwieriges Experimentieren mit verschiedenen Pulvern, Ladungen und Geschossen sowie sorgfältige Wartung der Waffe.

    IndexKugel durch eine aus Teflon ersetzten - sehr sehr deutlicher Effekt - sollte man unbedingt machen! 9,5mm ist die richtige

    https://www.ebay.de/itm/133465…2277d3:g:O5wAAOSwBbtfDXTE

    Diese Kugel würde ich auch gern ausprobieren -aber extra in China bestellen ist nicht so meins. Hat vielleicht jemand ein paar mehr bestellt, eine davon übrig und würde sie mir (gegen Entgelt, versteht sich) nach Berlin zuschicken?

    Auch kleinere Fehlkäufe ärgern -wobei mehrere hundert Euro nicht unbedingt nur ein Trinkgeld sind. Wenn ich z.B. die Waffe wegen des fest montierten Zweibeins nicht mehr in den Koffer bekomme, würde mich das schon ärgern. Deshalb freue ich mich über solche Berichte und Erörterungen.

    Wenn man die Bedienungsanleitung liest und sich daran hält, sehe ich kein Problem bei der 650er.

    Das Problem sehe ich an der Stelle, wo der Hebel ohne Verstand betätigt wird.

    Die Zünderzuführung ist mir auch schon mal hochgegangen. Als Schuldigen habe ich die Federspange ausgemacht, die u.a. dafür sorgt, dass genau ein Zündhütchen in die Kammern rutscht. Dieses war ausgeleiert/verformt, so dass knapp anderthalb Zündhütchen in die Kammer rutschen konnten, was irgendwann dann natürlich mal schiefgehen musste. Natürlich vorzugsweise mit voller Last, also rd. 100 Zündern im Rohr. Seitdem weiß ich, warum alte Hasen immer darauf dringen, auch beim Wiederladen Brille und Gehörschutz zu tragen, und ich bin froh, diesem Rat gefolgt zu sein.

    BTW: der Hub am Hebel war noch nicht einmal auffällig schwer gewesen.

    Vermutlich kommt mir das aber auch so vor weil nun alle 5 Stationen belegt sind und ich momentan auch noch ältere Zünder von CCI benutzte.

    Die gehen übelst schwer rein.

    Gerade da kann man doch aber mit Fett nichts erreichen?

    Wenn die Zünder schwer zu setzen sind (das würde ich übrigens spontan erst einmal den Hülsen anlasten wollen) hilft eher die Überarbeitung der Zündglocken. Dafür gibt es spezielle Formfräser, auch für Handbetrieb. Es spricht aber auch nichts dagegen, so einen Fräser bspw. in die Standbohrmaschine einzuspannen. Das ist zwar nicht die unterhaltsamste Arbeit, aber einen Versuch wert.


    Ach ja, weil es mir selbst schon mal passiert ist: Du hast auch sicher die richtige Größe für den Zünder-Setzer montiert?

    Bei Verwendung von Öl oder Fett plagt mich die Vorstellung, dass Pulver an Stellen hängenbleiben könnte, wo es nicht hingehört. Daher verzichte ich auf solche Schmierstoffe an den Kontaktflächen. Wenn es mir etwas schwergängig vorkommt, setze ich auf Graphit, aber das auch eher selten und dann wenig. Ist ja keine Schwerumformung. Man kann ja ein Auge auf etwaige Messinganhaftungen haben, aber generell sollte bei den glattpolierten Oberflächen der Matrizen auch das nicht vorkommen.

    Als ich meine Schmeisser Ultramatch 24" STS seinerzeit eingeschossen hatte (vorn und hinten auf Sandsack), habe ich dabei auch einen Munitionstest mit Fabrikmunition gemacht. Das Ergebnis machte mir keinen Mut, mit selbstgemachter Munition noch wesentliche Besserung zu erreichen, weshalb ich auf den Kauf von Matrizen verzichtet habe. Bei 100m sieht es so aus, wenn das ZF noch nicht 100% passt -aber der Streukreis ist ja wichtig:


    2021-10-16_S-B_FMJ-69gr_mail.jpg


    Für meine "Benchrest"-Ansprüche reicht das völlig. Die beste Muni war zugleich die billigste (S&B 69gr, ca. 49 ct/Patrone) mit Flachboden-Geschossen (die getesteten BT-Geschosse liefen durch die Bank deutlich schlechter). Gleiches gilt für leichtere und abgeschwächt auch für schwerere Geschosse.

    Die Reaktion verstehe ich nicht. Bislang habe ich mich einfach nach den Tabellen gerichtet und mich um deren Entstehung nicht weiter gekümmert. Das wird ja auch (nicht nur) hier immer wieder empfohlen, und ich bin ja auch gut damit gefahren. Nun stelle ich eine Frage zu ihrer Berechnung, deren Antwort offenbar Jeder sonst hier aus dem Ärmel schütteln kann, ernte aber nur wenig zielführende Kommentare. Jungs, das könnt Ihr doch besser -oder etwa nicht?

    Da die Überschrift Pmax zul lautet, habe ich mir GRT daraufhin angeschaut -der Wert war mir zuvor nicht wirklich aufgefallen. Da man ihn ändern kann: woher stammt der Wert? Ist er vom Kaliber abhängig, von der jeweiligen Waffe, oder wovon sonst noch? Wie ermittelt man den Wert?

    Hat alle Daten korrekt (!) in die gelbe WBK eingetragen und mit allen vorgeschriebenen Formularen und Nachweisen zur Kreispolizeibehörde geschickt.

    Das Ausfüllen der Waffendaten ist aber wohl seit einer Zeit nicht mehr gestattet, wurde als versuchte Urkundenfälschung gewertet und hat ihm eine Vorladung bei der Kripo eingebracht.

    Vollkommen zurecht: in die WBK trägt nur die Behörde etwas ein, der Inhaber darf sie sich nur einstecken und vorzeigen -mehr nicht. Das sollte man eigentlich wissen.


    Zitat

    Ich möchte ja meinen, der SB hat keinen Schimmer, welche rechtlichen Voraussetzungen für eine Urkundenfälschung erfüllt sein müssen. Er ließ sich jedenfalls nicht beirren und mein Freund musste sich einen Anwalt nehmen, Ausgang noch offen.

    Ich denke, er weiß es besser als Ihr Beide.

    Man kann es gnädigerweise als Irrtum des Kameraden, gewissermaßen als Unfall am Schreibtisch werten, und noch mal Gnade vor Recht ergehen lassen -das ist dann aber ausgesprochen guter Wille. Da sollte man sich ganz kleinlaut und einsichtig geben und ganz lieb Bitte sagen. Wenn er Pech hat, ist er seine WBK gleich wieder los, und die Waffe gleich mit.


    Aber kann das mal jemand an einen Ort verschieben, an dem das On-Topic ist? Thx.

    Ja, in mein 08-Magazin (habe leider nur eines) passen auch 30mm problemlos hinein. Vermutlich auch längere, denn so schräg, wie die geführt werden, würde es vermutlich nicht einmal groß auffallen, wenn noch längere Patronen etwas schräger sitzen würden. Ich hatte gestutzt, weil die 08 als Mutter dieser Patrone gilt, und diese eben (nachblätter....) mit 29,69 mm Länge angegeben ist.

    Jedenfalls sind meine Patronen so um die 29,5~29,7 mm lang. Dabei könnte ich die angegebenen Ladungen wohl nicht einfach übernehmen, sondern müsste sie der anderen Länge entsprechend anpassen. Oder eben auf dieselbe Länge setzten. Da bin ich nicht so ganz schlüssig, was davon ich eher ausprobieren sollte.

    Hab festgestellt das das Waschen in der Waschmaschine die Hülsenmündung beschädigt.

    Diese Erfahrung habe ich auch gemacht: nach dem Waschen ist ein kleiner Grat am Hülsenmund nach innen. Bei den 9mm-Hülsen kriege ich das ausreichend aufgeweitet (da ist der Grat nicht so groß), dass es sich beim Setzen der Geschosse nicht auswirkt, aber bei .45 ACP komme ich um das anschließende Entgraten nicht herum. Ich habe auch schon versucht, die Trommel mit Schaumstoffmatten auszukleiden, bin davon aber wieder abgekommen: zum einen hat es die Gratbildung nicht verhindert, zum anderen versteckt sich grob geschätzt 10~20% der Hülsen in und unter den Matten und sind nur sehr fummelig dort wieder heraus zu sammeln. Auch das Einpacken in alte Kopfkissenbezüge hat nicht geholfen; als nächstes versuche ich kleinere Portionen in alten Socken, vielleicht geht das ja besser. Oder ich packe die Trommel randvoll, so dass die Fallhöhe gering wird.

    Ach ja: ich entzündere immer vorher, in einem einzelnen Schritt. Das hat aber weniger mit der Reinigung zu tun als vielmehr mit dem Umstand, dass mir immer wieder mal Hülsen mit Berdan-Zünder unterkommen; wenn man die zugleich mit vier anderen Schritten auf der Presse verarbeitet, geht man nicht so feinfühlig zu Werke, dass man die Bewegung zuverlässig rechtzeitig stoppt, bevor der Ausstoßerstift bricht. Als Nebeneffekt werden auch die Zündglocken mit gewaschen.


    Sauber werden die Hülsen aber auf jeden Fall: als ich sie letztens zum Trocknen auf dem Tisch ausgebreitet hatte, griff meine Liebste zur Fotokamera, weil das so schön gülden glänzte... :thumbsu: