Beiträge von MüderJäger

    Servus,


    Noch einer der Kugelfänge auskratzt :)

    Für 45er SWCs, von denen ich ein paar Tausend im Jahr verschieße, geht Kugelfangblei wunderbar. Und seit es Pulverbeschichten gibt, kann man Weichblei für fast alles nehmen.

    Ich hab noch ein paar Zentner Letternblei, aber das brauch ich eigentlich nicht mehr wirklich, seit ich pulverbeschichte.


    Gruss


    Der müde Jäger

    Hallo,

    Mir ist mal die Lee 309-230-5R Kokille zugelaufen.

    Alle sagen, das wäre ein ausgemachtes Drecksgeschoss, sieht vielleicht schick aus, sei aber aus Präzisionssicht eine reine Zeitverschwendung.

    Da ich hier auf riesigen Mengen ultraweichem Kugelfangblei sitze, aus dem man eigentlich nur 45er SWCs gießen kann, oder eben Unterschallmurmeln, und ich coronabedingt nicht auf den Stand kann, aber sehr wohl in die freie Natur, stand mir der Sinn mehr nach Unterschall als nach GCNM. Langer Rede kurzer Sinn: Ich hab 100 Stück gegossen, LLA auf die Rillen gepinselt, und da die arg schlank waren, unkalibriert mit 5,5 gn SO11 verladen. Aus der Bergara mit dem Nielsen Sonic waren die extrem leise. Brömel meint irgendwas um die 80 Bar Mündungsgasdruck. Allerdings sind die quer eingeschlagen. Nicht leicht ovale Löcher, richtig schön quer. Als ich das bemerkt habe, war dem Schalldämpfer zuliebe Abbruch angesagt. 2500 Bar und Weichblei gehen anscheinend wirklich nicht.

    Ein weiterer Versuch mit N110 sah viel besser aus. Ein bisschen lauter, vielleicht wie ein Weihrauch-Luftgewehr ohne Diabolo, aber der Kugelschlag immer noch wesentlich lauter als der Mündungsknall. Die Ladung war 8,1 gn geworfen mit dem RCBS Pulverfüller, nachgewogen 0,515 bis 0,535 Gramm. Streukreis 65mm auf 60 Meter, ziemlich runde Löcher, aber ein sichtbares vertikales Muster.

    Die Geschosse müssen dicker werden. Also 20 Stück transparent Pulverbeschichten und auf 0.310 kalibrieren.

    P6020964.JPGP6020973.JPG


    Bei der Gelegenheit hab ich gleich einen Gas Check drauf gecrimpt, schadet ja nicht:


    P6020962.JPG


    Der Streukreis wurde kleiner, aber immer noch eine massive Höhenstreuung. Die Nächsten 20 Stück hab ich einzeln gewogen und auf der Analysenwaage getrickelt, 8,09 - 8,11 gn (0,5246 - 0,5257 gr), was eine Sauarbeit ist, weil die Ohaus-Waage nach jedem Körnchen 5 Sekunden braucht um stabil zu werden.

    Dann ist mir aufgefallen, dass die Hülsenhälse zu eng kalibriert werden, und das Geschoss beim Setzen verformen. Glücklicherweise muss man bei der Lee Collet Die nur den Ausstoßerstift ein wenig dicker gestalten, und da der eh krumm war hab ich mir einen neuen gemacht, der 5 Hundertstel dicker ist, mit kürzerer Spitze, damit er nicht mehr so leicht verbiegt.


    P6020978.JPG


    Dann hab ich mir noch ein Matritzchen gemacht, mit dem man den vorderen Teil des Geschosses auf 0,301 kalibrieren kann, da das Pulverbeschichten nicht 100% gleichmäßig ist, und das Geschoss durch die geringe Setztiefe auf den Feldern sitzt. Mit dem Teil könnte man auch eine 3mm Hohlspitze bohren, aber dafür ist das Blei zu weich.


    P6021002.JPGP6021006.JPG


    Insgesamt ist die Patrone sehr lang, in ein Magazin wird sie wohl nicht passen:


    P6020980.JPGP6020996.JPG


    Die Ergebnisse (5 Schuss auf 60 m) passen, ich hätte vor dem ersten Schuss den Lauf besser entölen sollen. Das Geschoss liegt nur da weil es hübsch ist, geschossen wurde die Gruppe mit Gas Checks.


    P6021033.JPG


    Waidmannsheil


    Der müde Jäger

    Warum nehmt ihr so ein langsames Pulver für eine Kipplaufbüchse (ich nehme an eine Bergara), das macht nur einen unnötig hohen Mündungsgasdruck. Ich schiesse die Lee 230er aus der Bergara mit so11 und N310. Präzision ist OK und der Dämpfer bleibt sauber.

    Die Geschosse bepinsele ich an allen Gleitflächen mit LLA und verschiesse sie unkalibriert.

    Der Geschossabfall ist echt beachtlich, ich denke über eine 20moa Montage nach.


    Gruss Holger.


    http://guns.connect.fi/gow/QA6.html


    Kennt ihr, oder?

    Ich schiesse 5,3-5,5 gn so11 hinter der Lee 230gn Cruise missile, auch aus der Bergara, und bisher ist alles am Stück. Oder um die 4,5 gn N310. HP38 geht auch gut, da hab ich Reste mit aufgebraucht. Ich glaube nicht, dass es auf dem Markt Pulver gibt, die zu offensiv für 300 m/s aus der blk sind, außer Platzpatronenpulver.

    Meine Meinung, keine Garantie.


    Gruss Holger

    Hallo an alle,

    Dies ist mein erster Beitrag hier, ich bin nicht so der Forentyp, lade allerdings seit 1993 meine eigenen Patronen.

    Ich wollte etwas zum Präzisionspotential der 300 aac beitragen, da es bei dieser eigentlich leicht wiederzuladenden Patrone einige Besonderheiten gibt die zu Frust führen können.

    1. Das geringe Hülsenvolumen:

    Dadurch wirkt sich eine eventuelle Toleranz in der Setztiefe sehr stark auf den resultierenden Gasdruck aus. Ebenfalls ist die Hülse sehr stark Volumenbegrenzt, wodurch man schnell Ladungsdichten von über 100 % erreicht. Darauf reagieren wiederum manche Pulver allergisch. W296/H110 kann bei Stopfladungen mit sinkender v0 bei steigender ladungsmenge reagieren.

    Ich verwende für leichte Überschalladungen Hodgdon Lil Gun, das bringt ein wenig mehr Leistung als n110.

    2. Funktion von Unterschallladungen in Halbautomaten abhängig vom verwendeten Pulver

    Halbautomaten benötigen einen relativ hohen Mündungsgasdruck um zuverlässig zu funktionieren. Dieser hohe Mündungsgasdruck erzeugt jedoch auch einen relativ lauten Mündungsknall. Da ich eine Kipplaufbüchse im Kaliber verwende, nutze ich schnelle Pistolenpulver mit 230 grain Geschossen. Ich will hier keine Ladungsdaten veröffentlichen, aber stellt euch irgendetwas um die 5-6 grain so11 vor. Damit kommt quickload auf 70 bar Mündungsgasdruck, was schon ohne Schalldämpfer sehr sehr leise ist. Ein Pulver welches auch im Halbautomaten funktionieren würde erzeugte einen Mündungsgasdruck von etwa 180 bar.


    Zusammenfassend würde ich sagen, dass die 300 AAC eine sehr präzise Patrone ist, wenn die Setztiefe sehr präzise eingehalten wird und die Pulvermenge sehr genau gewogen.

    Bevor man anfängt Gruppen zu schießen, sollte man relativ viel über den Chronographen schießen um sicher zu sein dass die Geschwindigkeitstreuung der Ladung minimal ist. Oft hilft es etwas von der Maximalladung weg zu bleiben und in einen guten Abbrandbereich des Pulver zu gehen.

    Die amerikanischen Foren sind voller guter Informationen zu diesem Kaliber, auch mit selbstgegossenen geschossen.


    Gruß Holger