Beiträge von DerRuedi

    Du könntest noch Zielmedien beschießen und die Penetrationstiefe in Nassen Telefonbüchern o.Ä. messen.

    Das ist sicher eine gute Idee und wäre in der Tat ein interessanter Versuch.

    Allerdings würde ich solche Dinge nicht im Revier machen wollen; Stichwort Ein- und Anschießen. Und wenn ich auf dem Stand meine halbe Bibliothek zerschießen würde wollen, hätte ich wahrscheinlich für die kommenden Jahre ein "Alleinstellungsmerkmal", was ich in diesem Fall aber nicht haben möchte.

    Ich glaube, für solche Späßchen leben wir im falschen Land.



    Die Druckmessung kannst du mE verwerfen.

    Ja, das befürchte ich auch zunehmend. Dem ganzen Unterfangen dürften beim Schrotschuß physikalisch Grenzen gesetzt sein, wodurch die Aussagekraft solcher Messungen am Ende nicht bestimmbar ist. Letztlich bleibt die Frage, wie machen es die Hersteller von Fabrikmunition? Die werden ihre Patronen ja nicht auf gut Glück stopfen.


    Sicherheitshalb würde ich solch eine Ladung nicht gerade in einer 200 Jahre alten englischen Flinte verschießen, aber in einer modernen 12/76 mit Stahlschrotbeschuß kannst du das mE bedenkenlos nutzen.

    Wenn ich mir nicht sicher bin nehme ich gerne zunächst meine Fabarm. Die wurde mit 1630bar beschossen und gibt ein wenig gefühlte Sicherheit.

    Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen und auch hilfreichen Rückmeldungen von Euch. Habe intensiv über die Inhalte nachgedacht.


    Nachfolgend meine "vorerst" abschließende Meinug zu den vorliegenden Erkenntnissen:


    Die Druckschwankungen sind nicht abschließend erklärbar. Ein wesentlicher Einflußfaktor ist sicherlich der Crimp. Da dieser aber aufgrund der fest eingestellten Presse als gleichmäßig angesehen werden kann, bleibt nur noch die Messung selber. Hier wird es aber wohl keine verwertbaren Aussagen geben; siehe auch Aussage von Psion dazu.

    Sollte es tatsächlich am Crimp liegen, wüsste ich nicht was ich besser machen könnte. Gleichmäßiges Material (neue Hülsen), gleichmäßiger Prozess, gleiche "Resthöhe" der Hülse über dem WAD. Einzig die Einwirkdauer der letzten, rotierenden Crimpstufe wäre noch eine Variable. Kann mir aber nicht vorstellen, dass hier +/- 1 Sekunde einen Einfluss haben.


    Dunkelschwarz "Hast du mal mehrere Schüße auf eine Anschußscheibe abgegeben?"

    Ja, bin ich aber leider erst am letzten Dienstag dazu gekommen. Habe insgesamt 15 Schuss abgegeben. Hatte jeweils 5 Schuss mit 29, 30 und 31 Grain RS12 dafür produziert.

    Das subjektive Schussverhalten war sehr gleichmäßig. Sowohl innerhalb der Schussgruppen als auch über die drei Ladungsstufen hinweg. Konnte keine Auffälligkeiten feststellen.

    Die Deckung war meines Erachtens sehr gut. Auch unser "Puller" vom Stand zeigte sich sehr beeindruckt und war erstaunt mit selbstgeladenen Patronen ein solches Ergebnis erzielt zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass mit zunehmender Ladung die Deckung leicht besser wurde. Leider konnte ich keine Fotos mehr machen, da die nächste Gruppe bereits vor Ort war und die Zeit drängte. Zur Erklärung: Es gibt am Stand so eine Scheibe mit, ich nenne es mal viele kleine Fallplatten drauf, auf die man dann von 20m Entfernung schießt. Nach dem Schuss an der Kette gezogen und alles ist wieder auf Anfang. Feine Sache, aber zur Dokumentation nicht so schön wie eine Pappscheibe.

    Fazit: Schussverhalten und Deckung sind also in Ordnung.


    Kleine Ergänzung am Rande: Ich hatte zeitgleich mit der obigen Messung auch Buckshotpatronen in 12/76 messen lassen.

    Hier ein ganz anderes Ergebnis: Standardabweichung Gasdruck 18,9 bar und bei der v3 7,9m/s (7 Patronen). Ergebnisse, die sich m.E. sehen lassen können. Liegt vielleicht daran, dass es in 12/76 vermutlich ein anderer Messlauf ist, dass es eine andere Masseverteilung ist oder dass ich hier einen Rollcrimp angebracht habe. Heisst für mich jedenfalls, dass ich bei der Trapladung gelegentlich eine Kontrollmessung machen lassen werde. Stört mich schon, hier so ein "loses Ende" zu haben. Zunächst werde ich aber erst einmal 100 Patronen laden und in der Praxis ausgiebich testen. Mal schaun welche Erkenntisse da zu Tage treten werden.


    emmi2

    Zum guten Schluss möchte ich noch kurz auf die Anmerkungen von emmi2 zur Pulverwahl eingehen.

    Meine Wahl viel RS12, da ich mit RS20 bei meinen Versuchen den Lymann-Slug zu verladen keine guten Erfahrungen gemacht habe. Hier blieb immer reichlich unverbranntes Pulver zurück. Im Rahmen einer anderen Diskussion hier im Forum kam dann die Erkenntniss auf, dass für leichte Vorlagen (z.B. 24gr Trap oder auch der Lyman-Slug) das RS12 die bessere Wahl ist. Bei größeren Vorlagen RS20 besser geeignet ist. Daher setze ich beim Buckshot auch auf RS20. Was auch gut funktioniert. Auch setze ich RS12 viel und gerne bei KW-Patronen ein. Und bisher keine der von Dir beschriebenen Probleme gehabt oder festgestellt.


    Daze Irgend aus einem Grund lade mich meine Flintenmunition mit RS20...

    Interessant. Lerne immer gerne dazu und würde das RS20 zumindest gerne einmal testen. Im Lager hätte ich es noch. Würdest Du mir/uns verraten wieviel Grain RS20 Du hinter eine 24 Gramm Vorlage packst? Würde mich sehr freuen.


    Das soll es dann erst einmal gewesen sein. Sollte es neue wesentliche Erkenntnisse geben, so werde ich sie hier einstellen.


    Danke und Gruß

    Rüdiger

    Hallo,


    bin zur Zeit dabei eine brauchbare Ladung für das Trapschießen (natürlich auch mal Skeet und Parcours) zu entwickeln. Die monetären Aspekte dieses Vorhabens sollen hier mal außen vor bleiben.


    Folgender Aufbau wurde gewählt:


    Hülse: 12/70 Nobel (neu)

    Zünder: Fiocchi 616

    Becher: B&P Tipo T2 27mm (für 24-28 Gramm)

    Vorlage: 24 Gramm Blei 2,4mm

    Pulver: 29 Grain Reload Swiss RS12

    Crimp: Stern 6-fach

    Patronenlänge: 59,4mm


    Nun habe ich mir das Vergnügen gegönnt und sieben Patronen davon zur DEVA zwecks Gasdruckmessung geschickt und sehr erstaunliche Ergebnisse geliefert bekommen.


    Hier mal ein Ausschnitt des Protokolls:


    Trap.jpg


    Sehr erstaunt haben mich die Gasdrücke. Abgesehen davon, dass es etwas mehr Pulver sein dürfte, kann ich mir die teils extremen Schwankungen absolut nicht erklären. Selbstredend, dass ich mir beim Zusammenbau alle Mühe gegeben habe. Pulver als auch Vorlage wurden einzeln und von Hand vermessen. Ein gleichmäßiger Crimp (sicherlich sehr Druckentscheidend) sollte durch die korrekt eingestellte Presse sichergestellt sein. Auch optisch waren die Patronen einwandfrei und gleichmäßig.


    Im Vergleich zum Druck sind die Geschwindigkeiten sehr konstant und spiegeln meines Erachtens auch den gleichmäßigen Aufbau wieder. Das passt doch überhaupt nicht zusammen.


    Übersehe ich etwas?


    Ich bekomme das Meßergebnis nicht interpretiert. Manchmal glaube ich schon, dass mit der Gasdruckmessung etwas nicht stimmt. Aber ich will die Ursache auch nicht woanders suchen, bevor ich mit meiner Leistung nicht wirklich ganz sicher bin.


    Vielleicht kann mir die geballte Kompetenz hier im Forum einen Hinweis geben.


    Danke und Gruß

    Rüdiger

    Hallo,


    zu der Lee kann ich nichts sagen, da ich mein Pulver mit einem seperaten Pulverfüller dosiere.


    Lade die Lymanslugs mit 27,1gn RS12. Ist eher eine etwas schwächere Scheibenladung und daher angenehmer zu schießen. Selbst mein Halbautomat repetiert damit noch fehlerfrei. Vielleicht kommt die Lee mit der Menge Pulver ja noch zurecht.

    Habe mit RS12 definitiv keine Rieselprobleme. Wie Wehrmann schon schrieb müssen die Komponenten zueinander passen. Italienische Hülsen und amerikanische Wads (Beutel, Becher) passen jedenfalls nicht zusammen; z.B. Fiocchi Hülsen mit Claybuster Wads. Da hat es auch bei mir gerieselt wie im Salzstreuer.

    Wen es interessiert:

    Meine gestrige Anfrage bei Ares bezüglich Ladedaten für den Ares Slug Kaliber 12, Fullbore, 29,5g wurde mir heute wie folgt beantwortet:


    ---------------------------------------

    Hello,

    it is 1.6g - 1.7g S030 LOVEX*

    Sincerely,

    Jozef Mongel

    ----------------------------------------


    *entspricht 24,6 - 26,2 Grain


    Sehr schnelle Reaktion wie ich meine. Hiermit gibt es zumindest einen Anhaltspunkt.


    Bin jetzt kein Lovex-Kenner und solche Vergleiche sind immer mit Vorsicht zu genießen, aber das S030 sollte doch irgendwo auf der Linie N320, RS12 liegen. Vielleicht noch etwas offensiver.

    Bevor jetzt wieder jemand Schnappatmung bekommt, ich meine NICHT dass man die Pulver einfach austauschen lann. Das grundsätzliche Abbrandverhalten ähnelt sich. Ladungen müssen natürlich individuell angepasst werden.

    FlintenRicci


    den Rest musst du sowieso zusammen basteln. Ob Du mit dem Gualandi Becher hin kommst musst du testen

    Genau. Nur für diesen "basteln" braucht es natürlich erst einmal die Menge Pulver und damit natürlich auch die Pulverart, damit bestimmt werden kann auf welche Höhen man in der Hülse kommt. Also Pulver+Wad+Überstand für einen ordentlichen Crimp.


    Prinzipiell würde ich im Bereich Flinte niemals Pulver verladen die eigentlich in den Bereich der Büchse oder Kurzwaffe gehören

    Interessanter und neuer (zumindest für mich) Gedanke. Mag sicherlich daran liegen, dass ich noch keine italienische Fachliteratur konsumiert habe. Was macht denn die erwähnten Pulver geeigneter und die klassischen KW-Pulver weniger geeignet. Wenn es da sehr gute Gründe gibt, wäre ein Umdenken ja durchaus in Erwägung zu ziehen.

    Hast du ares schon angeMAILT? ares@ares-gun.sk

    Nö. Werde ich aber sofort machen. Mal schaun was als Antwort kommt.


    Fullbore braucht keinen Wad sondern eine Filzscheibe/Korkscheibe/Plastik-Spacer/Couvette unter dem Geschoss.

    Genau, deshalb will ich ja den Gualandi Bior verwenden.

    Bei mir laufen die auch unter dem Begriff Wad. Ist das etwa nicht korrekt?


    Die Italiener bezeichnen doch auch jegliches Zwischenmittel als Borre bzw. Borra.

    PAPPA - Lochen ... oh mein Gott :tiha:

    Oha, da sieht man doch wieviel Unheil nur ein Buchstabe anrichten kann :autsch:

    Der Punkt geht an Dich :thumbsu:



    hast du es schon bei ARES versucht? ares@ares-gun.sk

    Habe ich, bin aber leider nicht fündig geworden.



    Es gibt von ARES verschiedene Slugs

    OK, das war mir nicht bewusst. Wäre auf der o.g. Seite aber ersichtlich gewesen. Da hätte ich mich wohl präziser ausdrücken müssen :ham:

    Wir sprechen hier über:


    Kaliber 12,

    29,5g

    Fullbore,

    beschichtet


    3745dc6347b5d8bd9ca78b54ea26d43e-w408-3191SLUG-BEZ-UNASECE.JPG


    Hatte ich seinerzeit beim strobl.cz erworben.

    Sorry, dass ich den alten Thread wiederbelebe.


    Habe beim aufräumen 100 von den Ares Slugs bei mir gefunden. Hatte ich wohl mal zum testen (im Vergleich zu den ansonsten verwendeten Lyman Slugs) gekauft und dann offensichtlich vergessen. Man wird halt nicht jünger :(


    Wie dem auch sei, nun sollen sie an´s fliegen kommen. Habe noch eine Menge leerer Brenneke Hülsen in 12/67, die K.O. Cleanspeed, da sollen sie rein. Als Wad soll es ein Gualandi Bior in 18 oder 20mm werden (hätte ich beides noch da); abhängig davon was am besten passt. Wird dann letztlich die Pulvermenge entscheiden.


    Gibt es mittlerweile eine brauchbare Laborierung? Im Gegensatz den Lyman´s gibt es bei den Ares Slugs nicht viel zu finden. Bevorzugt würde ich RS12 oder N320 einsetzen wollen. RS20 oder N340 wären auch noch möglich. Aber für die "leichten" Slugs wohl nicht so optimal. Für 100 Stück will ich natürlich kein extra Pulver anschaffen.


    Bevor ich es noch vergesse, die Patronen sind nur zum Pappalochen gedacht und dürfen daher auch etwas schwächer geladen sein.

    Danke für die detaillierte Darstellung. Den Spaßfaktor von 10 kann ich sehr gut nachvollziehen. Insbesondere die einstellbare Dosiereinhait für Buckshot finde ich klasse. Meine Wissens gibt es so etwas noch nicht. Alle die ich kenne (mich eingenommen) und auch die einschlägigen Youtubeer zählen immer von Hand ab.


    :resp:

    Musclegunner

    Soweit es mich betrifft bin ich nicht böse über Deine Aussage....wie könnte ich, sind ja schließlich Deine Erfahrungen.

    Nur das ich andere Erfahrungen mit dem Teil gemacht habe. Was ich bestätigen kann ist die Lautstärke. Aber mein selbstgebauten LEM ist da nicht besser. Machen halt beide ordentlich Radau. Liegt wohl in der Natur der Sache.

    Habe das Teil seinerzeit für 45€ gekauft. Und dafür finde ich ihn sogar sehr solide gebaut. Meiner wird auch nach mehreren Stunden Laufzeit nicht nennenswert warm oder gar heiss. Chargen mit jeweils 250 147 Grain Geschossen hat er mühelos bewältigt und das mit recht ordentlichem Ergebnis. Für das o.g. Geld erwarte ich nicht mehr.

    Für das grosse "Hülsengeschäft" muss eh der LEM ran.

    Wenn man weiß was man macht, ist er aus meiner Sicht ganz ok.

    Funktioniert recht ordentlich. Habe damit in 250er Losen meine DM111-Geschosse gereinigt. Hat super funktioniert. Hülsen gehen natürlich auch prima.

    Irgendwo hier im Forum hat wer mal Edelstahlstifte von einer niederländischen Firma empfohlen. Die hatte ich dazu besorgt und damit wird's perfekt.

    Braucht etwas länger als der LEM, aber das Ergebnis ist gut.

    Nur der angegebene Preis ist stramm. Dafür hätte ich ihn nicht genommen.

    stubenwurm


    Zunächst erst einmal hier der Beleg für meine Aussage von damals:


    Snap2.jpg


    Das Protokoll ist von Januar 2018.

    Habe nochmals nachgeschlagen, das Pulver hatte ich November 2017 erworben. Leider habe ich mir damals noch nicht das Herstellungsdatum gemöß QR-Code notiert, so dass ich hierzu keine Angabe machen kann. Mann kann aber vermuten, dass es irgendwann von 2016-2017 stammt. Die Unterschiede in der v0 können also in der Charge und/oder mit dem Pulvermodell zusammenhängen.


    Wenn ich mit den gleichen Parametern von damals und dem aktuellen Pulvermodell im GRT für das RS40 (vom 29.09.2020) rechne, dann komme ich auf eine v0 von 896 m/s. und einen Druck von 3253 bar. Also in der Tat nicht unerhebbliche Abweichungen.


    Da ich die Ladung immer noch verwende, allerdings nicht mehr wie damals so sehr auf 100m, ist mir wahrscheinlich noch kein Unterschied in der Treffpunktlage aufgefallen.


    Wäre vielleicht an der Zeit für neue Untersuchungen :krat: