Hier meine Beschwerde im Volltext, kann gerne als Vorlage zum "Kettenbrief" herangezogen werden:
Sehr geehrte Damen und Herren,
o. g. Sendung verstößt m. E. gegen die in §6 des Staatsvertrages über den Südwestrundfunk unter Abs. 1-4 beschriebenen Programmgrundsätze.
Abs. 1 verpflichtet zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung, welche ich zumindest in der Art und Weise der Aufarbeitung des Themas hier als nicht gegeben sehe. Die Themenauswahl lässt den Eindruck entstehen, dass in Deutschland ein großes Risiko vom legalen Waffenbesitz ausgeht. Dies wird durch einen Fokus auf die nicht repräsentativ ausgewählten Protagonisten des Beitrags erreicht.
Der Beitrag verstößt auch gegen Abs. 2, da er dazu geeignet ist, das deutsche Schützenwesen gegenüber anderen Gruppen von Sportlern verächtlich zu machen und zu diskriminieren. Es ist die Rede von "Hobbyschützen", nicht aber von Menschen, die Ihrem Sport teils unter enormen zeitlichen und finanziellen Aufwendungen sehr ernsthaft nachgehen. Diese bilden aber einen Großteil der Sportschützengemeinde.
Einen Verstoß gegen Abs. 3 sehe ich ebenso, es sein denn, ein mutmaßlicher versuchter Verstoß gegen das WaffG (mutmaßlich unberechtigte Aneignung von scharfer Munition, sei es auch nur vorübergehend) entspricht dem Gebot von journalistischer Fairness.
Auch sehe ich zumindest eine Gefährdung von Grundsatz Nr. 4, da mir keine Reportage aus Ihrem Hause bekannt wäre, die das deutsche Schützenwesen mit all seinen positiven wie negativen Aspekten darstellt. Ein Bericht, wie Sie ihn bis 27.07.22 unter dem Titel "Zwischen Waffenlust und Kriegsangst" über das polnische Schützenwesen in der ARD Mediathek veröffentlichten, wäre zumindest ein erster Schritt hin zur Ausgewogenheit. Hier berichten Sie sogar weitgehend wertfrei über das in meinen Augen verantwortungslose Schießtraining Minderjähriger mit scharfen Waffen. Deutsche Legalwaffenbesitzer hingegen, seien es Sportschützen oder Jäger, kommen in Ihrem Hause immer denkbar schlecht weg.
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Stellungnahme zu o. g. Beschwerde.
Mit freundlichen Grüßen