Beiträge von Holunder

    Zielscheibe, ja, die Hülsen sind von unterschiedlichen Herstellern. Allerdings habe ich alle stets ausgemessen und für jede charge möglichst gleiche Hülsenlängen verwendet (= +- 0,02 mm).


    Für die LOS 115 gn CP und 124 FMJ habe ich zunächst Geco Hülsen verwendet. Die Hülsen waren gereinigt, aber Zündkanal war nicht egalisiert und die Zündglocke auch nicht. Beim (erst nach den ersten Versuchen begonnenen) Entgraten der Zündkanäle waren die Geco deutlich enger gefertigt als alle anderen Fabrikate.


    Um genau diese Unsicherheiten auszuschließen, verwende ich seit der letzten charge („ich habe noch einmal ganz neu angefangen…“) S&B, gereinigt, ZK entgratet, Z-Glocke egalisiert, ausgemessen und nach Höhe sortiert.


    EnterNameHere, das Pulver ist gekauft.

    Die Messdaten aus dem Chrony stammen nicht von den ursprünglich verwendeten LOS 115 gn. Da ich mit denen partout keine vernünftige Laborierung hinbekam und dies mein erster Versuch bei der Kurzwaffe ist, habe ich im Laufe des Threads zur Minimierung von Frust die Geschosse gewechselt. Es sind durch den Chrony die LOS 124 gn FMJ gegangen.


    Erklärt das die Geschwindigkeiten?

    So. Es gibt (noch) keine Lösung bei den 115gn LOS.


    Ich habe noch einmal komplett neu angefangen.

    Hülsen einer Marke, Zündkanal entgratet, Zündglocke egalisiert. ZH: CCI.

    LOS Geschoss - aber nicht das 115 gn CP! was sich ja als sehr kompliziert herausstellte, sondern das 124 gn FMJ.

    Pulver wie zuvor Lovex D032. Ladedaten aus der Lovextabelle, allerdings nach der Anleitung von Doc Steel (https://leuchtspur.eu/forum/viewtopic.php?t=3381), d.h., Setztiefe 27,6 mm, mit 0,2 gn unter der Minimalladung laut Tabelle anfangen, dann bis 0,2 gn über der Maximalladung gehen. Je 20 Schuss laden, crimp auf 9,59, bis 9.57 gesetzt und durch den Chrony gejagt.


    Ergebnis: keine Zündversager, keine Repetierprobleme, ein Hülsenstecker, ein Zuführproblem bei insg. 100 Schuss.


    Ergebnisse nach Ladung:

    3,7 gn : Geschw. Schnitt - 298,53 m/s, SD 2,61, ES 12,7

    3,88 gn: Geschw. Schnitt - 302,01 m/s, SD 2,94, ES 9,6

    4,05 gn: Geschw. Schnitt - 309,76 m/s, SD 2,44, ES 8,8

    4,22 gn: Geschw. Schnitt - 311,71 m/s, SD 5,92, ES 22,9

    4,4 gn: Geschw. Schnitt - 321,28 m/s, SD 4,76, ES 19,5


    SD = Standard Deviation

    ES = Extreme Spread


    Auffällig 1: nur bei der grössten Ladung blieb der Schlitten nach der letzten Patrone hinten.

    Auffällig 2: erst bei der letzten Ladung (4,4gn) kam das Gefühl in die Nähe einer vergleichbar ‚bissigen’ Ladung wie bei machen Fabrikpatronen.

    Beides zusammen deutet für mich darauf hin, dass es mglw. lohnend wäre, noch etwas nach oben zu gehen mit der Ladung. Aber das traue ich mich nicht. Was QL zu den 4,4 gn sagt, erwähne ich lieber erst gar nicht.


    Die Trefferbilder sind alle nicht doll, was im Zweifel aber an mir liegt. Weiter geht es mit den beiden besten SD-Ladungen. Der nächste Schritt mit diesen Ladungen ist jetzt das Anheben der Setztiefe in 0,3 mm Schritten bis max. 29,00 mm und der Vergleich der jeweiligen Trefferbilder, sowie der neuen Chronydaten.


    Was habe ich gelernt in Bezug auf die am Anfang beschriebenen Probleme?

    - mind. ein Teil der Zuführprobleme dürften an fehlendem Crimp gelegen haben. Sollten sie bei den längeren OAL zurückkehren, ist die OAL der Bösewicht.

    - Dampf im Sinne von mehr Pulver ist mit Blick auf die SD und ES nicht alles.

    - Wiederladen bleibt spannend

    - ohne Chrony würde ich noch immer rätseln!


    Und wieder: vielen Dank an alle, die mir bis hierhin schon geholfen haben!

    Erstmal wieder danke für die Hinweise!


    Schwarzehand : richtig, LOS stehen nicht in der Lovextabelle. Es handelt sich um copperplated Blei. Nach meiner Recherche sind die als zwischen Blei (L) und FMJ zu behandeln.

    Lovex:

    (L) 3.5. - 4.1 gn D032

    FMJ 3.9 - 4.3 gn D032


    Deswegen 4.2 in meiner Ladung.


    whoami : die zuletzt mit dem selben Ergebnis verwendete Ladung hatte nicht mehr 3.x sondern 4.2 gn D032.


    L6: Was ich leider vergessen hatte zu schreiben (sorry!) war, dass ich die max L6 meiner Waffe mittlerweile bestimmt habe. Sie liegt - Sicherheit bereits abgezogen - bei 29,00 mm für beide Geschosse. Daher habe ich die zuletzt durchgeführten Serien (s.o.) bereits mit einer OAL von 29,00 mm geschossen.


    China Chrony ist bestellt.

    Erst einmal ganz lieben Dank für die vielen Hinweise.


    Ich bin erst heute wieder auf die Schießbahn gekommen, so dass ich die eine oder andere Anregung umsetzen konnte,


    Was ich gemacht habe:

    - Die beiden Laborierungen, die noch am ehesten fehlerfrei liefen erneut geladen, 4.2 gn D032 mit LOS 115 gn Copperplated, bzw. mit LOS 124 gn FMJ. Den Setzprozess inkl. Matrizeneinstellung noch einmal komplett bei 0 gestartet, Matrize neu eingestellt, Anleitung nochmal vorher gelesen, usw.


    - Je 10 Stück ungecrimpt gefertig und 10 gecrimpt, ungecrimpt H2 ca. 9,64-9,68 mm, gecrimpt 9,57-9,54

    - zum Vergleich Fabrikmuni mitgenommen: S&B 124 gn und Magtech 115 JHP


    Ergebnis:

    Die 124 gn LOS mit 4,2 gn D032 liefen fehlerfrei durch. Keine Hülsenklemmer oder Zuführprobleme. Ladung fühlte sich sehr "zahm" an.

    Die 115 gn LOS mit 4,2 gn D032 liefen nicht fehlerfrei durch und zwar egal ob gecrimpt oder nicht. Zuführprobleme 1-2 pro 10, 1 Hülsenklemmer, 1 Zündversager.


    Die Fabrikmuni lief problemlos.


    Allerdings gab es einen weiteren - mglw. aufschlussreichen - Unterschied: bei beiden eigenen Laborierungen blieb nach der letzten Patrone der Verschluss nicht offen! Bei den Fabrikpatronen aber zuverlässig doch. Wenn mir meine höchsteigene Logik jetzt keinen Streich spielt, dann deutet das doch darauf hin, dass die Ladung immer noch zu schwach war, oder? Was dazu passen könnte: beide Fabrikmun schossen sich spürbar bissiger als die o.a. Laborierungen.


    Und nun kommt das "aber": sowohl QL als auch die Lovex-Ladetabelle sagt mir, dass 4,2 gn D032 hier das Ende der Fahnenstange seien (max. load). Nun lese ich aber immer wieder in diversen Foren, QL sei bei Kurzwaffen zu vorsichtig. Da frage ich mich allerdings, ob die von QL angezeigten bar-Werte denn so falsch sein können und ob ich mit mehr Pulver nicht viel zu sehr an die zulässigen 2350 bar herankomme...


    Ich kann die LOS 115 gn natürlich einfach nicht verwenden. Aber 3.000 Stück, das ärgert dann schon.


    Und wieder bleiben Fragen übrig:

    Gibt es andere Gründe, dafür, dass der Verschluss nicht hinten bleibt nach der letzten Patrone als "zu wenig Gasdruck"?

    Mit der Pulvermenge doch noch höher gehen?


    Wie immer herzlichen Dank für die Eure Zeit!

    Vielen Dank für die Nachfragen.


    Erst einmal ein Bild.

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    Und ein weiteres Bild, das mehr Kandidaten zeigt.pasted-from-clipboard.jpg


    Hier nochmal einzeln und näher.

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    Ich meinte natürlich 3/10! ☺️


    Die Hülsen kommen zum grossen Teil nicht aus meiner Waffe, sind aber vollkalbriert. Ich verwende einen Hornady 9mm Matrizensatz, eine RC IV Einstationenpresse und habe jetzt auch eine Redding Tapercrimpmatrize mit Mikrometer. Die Presse habe ich schon komplett zerlegt, gereinigt, geschmiert und wieder zusammengebaut.


    Die Matrizen sind neu gekauft und mit WD40 vor dem ersten Einsatz entfettet worden. Dreck oder Schäden kann ich nicht darin erkennen.

    Moin,


    Ich lade seit einigen Wochen meine eigene Muni in .223 und in 9 mm. Während in .223 alles prima läuft und ich mich über deutlich schönere Ergebnisse freue als mit Fabrikmuni, bringt mich die 9 mm sagen wir mal: ins Grübeln.


    Ich schiesse eine CZ Sport II, die ich bislang mit diverser Fabrikmuni gefüttert habe: Geco, S&B, Winchester, Norma, alle liefen problemlos durch, egal ob 115 gn oder 124 gn. Keine Zuführungsprobleme, keine Probleme beim Hülsenauswurf.


    Mein selbst geladenen setzten sich so zusammen:


    LOS 115 gn RN copper plated .356

    Hülsen Geco

    ZH RWS SP

    Lovex D032 Ladeleiter von 3,6 bis 4,2 gn

    OAL 28,20


    Keine einzige Laborierung brachte ein zuverlässig funktionierendes Resultat. Zuführungsprobleme ohne Ende. Z.T. Zündversager. Probleme beim Hülsenauswurf. Bzgl. des unteren Endes der Ladeleiter verstehe ich das. Die Hülsen waren da auch einseitig stark verschmaucht. Also liderten die Hülsen nicht vernünftig an, der Gasdruck war nicht ausreichend hoch.


    Was ich aber nicht verstehe ist, wieso auch beim höheren Gasdruck Zuführungsprobleme auftreten. Ich hatte zunächst die OAL in Verdacht. Also neue Ladeleiter gefertigt mit Varianten der OAL. Von 28,5 runter bis 27,2 in 0,1 mm Schritten. Pulvermenge angepasst und mit QL vorab überprüft . Ergebnis: genauso schlimme Zuführungsprobleme.


    Nächster Verdächtiger: die H2. Von den nicht zugeführten Patronen habe ich alle an der H2 gemessen und komme auf 9,58-9,66 mm. Eine Vergleichsmessung an 5 verschiedenen Fabrikmunisorten erbrachte 9,57-9,48 mm. Wie gesagt, die Fabrikmuni läuft problemlos.


    Also nächster Verdächtiger: Crimp, bzw. die H2. Ein Nachcrimpen mit einer Tapercrimpmatritze auch 9,55 mm +- 0,03 mm hatte zum Ergebnis: noch mehr Zuführungsprobleme.


    Jetzt gehen mir langsam die Verdächtigen aus. Was bleibt, ist die OAL. Ich habe zur Überprufung nochmal von vorne angefangen. Vorab habe ich die max OAL an meiner Waffe für jede Geschossart ermittelt. Abzgl. 0,03 mm Sicherheit lande ich bei den o.a. LOS Geschossen 115 gn bei 29,00 mm OAL. Also Ladeleiter mit 4.2 gn bis 3.8 gn gefertigt. Und wieder: Katastrophale Ergebnisse. Siehe oben.


    Da mir die Verdächtigen ja ausgingen habe ich dasselbe mit einer anderen Geschossart gemacht. LOS FMJ 124 gn .355

    Die.355 waren für mich der Grund sie auszuprobieren, weil die H2 hier naturgemäß kleiner ausfallen muss.


    Und erstaunlicherweise: erstmals 10er Serien ohne Zuführungsprobleme.


    Nach dieser ewig langen Vorgeschichte nun meine Frage(n):


    - hat die OAL Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Zuführung? Kann eine zu kurze OAL solche Probleme verursachen?

    - hat Fabrikmuni 124 gn S&B, Geco, Norma Geschosse mit .355 oder mit .356 oder ist das nicht einheitlich?

    - was könnte die beschriebenen Probleme noch verursacht haben?



    Noch ein, zwei Sachen die mir auffielen. Meine erste Ladeleiter passte problemlos in die Patronenlehre. Eine Überprüfung im Patronenlager meiner CZ ergab, dass sie auch dort alle gut reingingen, aber oft nicht von selbst rausfielen wenn ich den Lauf umdrehte. Nachdem ich nachgecrimpt hatte, ging das prima, aber die selben Patronen machten noch mehr Zuführungsprobleme als vor dem Crimpen.


    Zweite Merkwürdigkeit: bei den 10er Serien der Ladeleiter ergab sich bei den kürzeren OAL häufig das Problem, dass die ersten fünf Murmeln nicht zugeführt wurden. Ab Murmel 6 ging es dann. Natürlich ist der erste Gedanke: Magazinfeder. Aber das Magazin macht mit Fabrikmuni keine Mucken.


    Ich bedanke mich schon jetzt bei Jedem, der bis hierhin gelesen hat. Und würde mich über Anregungen sehr freuen.

    Moin,


    wenn man neu ist, stellt man sich vor: ich bin 57 Jahre alt, Sportschütze, Reservist und seit einigen Wochen auch Wiederlader. Als Langwaffe schiesse ich einen .223 Halbautomaten und als Kurzwaffe eine CZ Sport II 9 mm. Da die wichtigste Botschaft beim Lernen immer noch ist „sprich mit den Erfahrenen“ freue ich mich auf angeregte Diskussionen.