Beiträge von Sharps straight

    Ich hatte mit der "großen" von Frankford A anfangs auch nicht die erwartete Reinigungsleistung.

    Trotz neuer Stahlpins, mit Zusatz von Flüssigschmierseife oder Geschirrspülmittel diverser Hersteller.


    Erst als ich auf die Anregung eines Kollegen hin zu Pins und 5 Liter Wasser nur 100 ml Klarspülmittel (für Geschirrwachautomaten) zugesetzt habe, wurden die Hülsen auch innen und in der Zündglocke makellos sauber.

    Weil das hiesige Leitungswasser extrem hart ist, verwende ich zum Patronenwaschen (wie auch zum Reinigen von Vorderladern) nur Kondenswasser aus dem Wäschetrockner und aus dem Luftentfeuchter, wenn ich davon nichts mehr habe auch mal Regenwasser.

    Das sieht gut aus. Bewundere es immer wenn Leute so fit sind und sich was selber löten können ;)

    Als einfache Lösung für Nicht-Löter geht das Andrahten auch mit Anschlussklemmen (z.B. Wago, liegen im Baumarkt im Elektroregal, oder komplett samt LED, Treiber und Batteriebox vom Elektronik-Versand, z.B. Conrad) .

    Dann kann man auch auf den Schrumpfschlauch verzichten, weil die "Beinchen" der LED sozusagen zwangsgespreizt sind.

    Ich habe die Lee Classic Cast wegen der .577x 455 (Martini Enfield) angeschafft, schon mal wegen des Matritzengewindes, habe damals keine andere Presse mit der notwendigen Aufnahme gefunden. Hatte in bisher fünf Jahren kein einziges Problem damit. Läuft leicht und spielfrei.

    Was willst du damit machen? Klimmzüge?

    Vor vielen Jahren - lange der Einführung erwerbsmengenmäßiger Einschränkungen für Sportschützen - stand eine Sharps sicherlich auf so manchem Wunschzettel.

    Bei manchen musste es obendrein noch ein ausgefallenes Kaliber sein, statt der Allerweltspatrone .45-70.

    Shiloh Sharps z.B. lieferte Sharps-Büchsen gegen Vorkasse und mit gut zwei Jahren Wartezeit - in jedem der historischen Kaliber, mit nahezu beliebiger Personalisierung. Ich empfehle als Auswahlhilfe vor einem Kauf den "Reloading Primer" von Mike Venturino und Steve Garbe (beides Legenden in Sachen Silhouette-Wettbewerben). Von der niedlichen .32-40 bis zur watzigen .50-140 (das Büchlein wie auch die darin beschriebenen Geräte und Produkte gibt es z.B. bei GEBU). Doch so mancher, der sich eine Sharps getreu der Devise "Gelobt sei, was hart macht" kaufte, kam später irgendwann ins Grübeln, was er denn damit machen wollte, und wo.

    Will sagen, wenn man nicht gerade plant, ins Gelobte Land des Silhouettenschießens auszuwandern, wird man sich nach Möglichkeiten im Bereich 50 - 300 Meter ernsthaft umsehen müssen. Auf 50 Meter gibt es (noch) einige Einsatzmöglichkeiten - noch existieren in Deutschland Westerntreffen (z:B. in Lengfeld/Hessen, Wonsheim/RP oder in Saarbrücken), auf denen man das Gerät in der Rubrik "Westernwaffe" in Einsatz bringen kann.

    Beim dort meist verordneten Anschlag "stehend f r e i h ä n d i g" wird sich jener Sharps-Schütze (m/w/divers) im Vorteil sehen, der bei der Kaliberwahl k e i n "Männerkaliber" geordert hat. Vor jedem Schuß wird sich der/die/das beglückwünschen, nicht automatisch die maximal lieferbare Lauflänge gewählt zu haben - weil man das schwere Grät ja auch halten können sollte.

    In Osterburken (BW) gibt es eine fast artgerechte Einsatzmöglichkeit für die Sharps, auf 100 Meter auf Papiersilhouettenscheiben Anschlag sitzend - auf einen Gabelstock aufgelegt, ungewohnt für viele, aber an den historischen Einsatz der Sharps bestens angenähert. In Saarbrücken gibt es darüber hinaus ein "Quigley Match", bei dem notgedrungen auf 50 Meter auf Mini-Eimerchen gezielt wird. Bei den meisten dieser Wettbewerbe werden Starter mit "richtigen Büffelkalibern" wohl in erster Linie Bewunderung erzielen.

    P.S. Das genannte Büchlein enthält k e i n e Ladungsempfehlungen für Nitro-Treibstoffe". Die historischen Kaliber werden mit Schwarzpulver bestens bedient. Wer sich z.B. eine Sharps .45-120 anschafft - übrigens k e i n e s der originalen Sharps-Kaliber ! - und nachher nach einem Nitropulver sucht, um die 3 1/4 Zoll stattliche (und nicht ganz billige) Hülse zu einer gemütlichen Zimmer-Patrone zu konfigurieren, wird wenig Freude haben. Die empfohlenen Geschosse .Kaliber .459 wiegen um die 520 grains und rufen nach 115 grains Schwarzpulver. Die Autoren des (englischsprachigen) Handbuchs sinngemäß: "Wegen des ... brutalen Rückstoßes hat die .45-120 für jegliches Scheibenschießen so gut wie keine Bedeutung, auf (Silhouette) würde sie auf weite Distanzn gut funktionieren, wenn man sie denn aus einem Gewehr mit entsprechendem Gewicht abgefeuert würde. Bei jagdlichem Einsatz genügt diese längste aller .45er Patronen für jede Art von Wild, egal wo."

    Ich schließe mich Treppenfahrer an, N32C ist eher das Pulver der Wahl, ordentliche Ladedichte.

    Um die 22gn N32C dürftest du auf 90% Ladedichte und ca. 500m/s kommen, bei 25% unter Pmax.

    Die Vorschläge von Treppenfahrer und Arthi sehen (auch unter QL) gut aus.

    Erfahrene und reputable Schützen in meinem Verein (was viele Titel/Matchsiege belegen)

    warnen vor Unterladung, besonders mit N110.

    (Ich habe meine Marlin .44 Magnum zwar auf der Suche nach einer vernünftigen Matchladung mit N 110 nicht gesprengt,

    aber damit auch keine vernünftigen Gruppen erzielt - auch nicht aufgelegt, um den "human factor" zu reduzieren).

    Es gibt im Werkzeugmaschinenhandel flexible Arbeitsleuchten mit Magnetfuß,

    die für den Einsatz an Ständerbohrmaschinen etc. gedacht sind.


    Eine wesentlich leichtere, ähnlich flexible Lösung bietet die LED-Schwanenhalsleuchte von Luxartec (Bild unten),

    die mit eingebautem Akku arbeitet (ladbar über USB-Kabel) und drei Helligkeitsstufen bietet. Unter 15 Euro,

    sehr praktisch - mit Ausnahme der Klemme, die für Ladebankkanten nicht genügend Spannweite hat.

    Auf 19 mm-Tischplatten hält sie noch ausreichend, bei meiner Ladebank hält sie gut auf zwei in die Tischkante eingesetzten

    Holzdübeln.

    Bei Einstationenpressen bringt die Luxartec jede Menge Licht auf die Arbeitsfläche der Presse, leuchtet den Raum zwischen den Schenkeln der Lee Claasic Cast gut aus.

    Bei den dickköpfigen Turret-Pressen kommt weniger Licht an.


    Eine noch kostengünstigere, noch flexiblere Lösung ist der Einsatz einer "bedrahteten Leuchtdiode",

    die man an dem anzulötenden Zweiadern-Kabelchen u n t e r h a l b der Turret-Platte anbringen kann (z.B. mit Klebeband, oder mit Kabelbindern).


    Im Elektronikhandel gibt es außer der LED (im unteren Bild) eine mit 10 mm-Gehäuse) auch den Batteriehalter und den nötigen "LED-Treiber" (Spannungskonstanthalter), zusammen habe ich dafür nicht ganz 10 Euro investiert.

    LEDs gibt es mit unterschiedlichen Abstrahlwinkeln. Man kann sie so positionieren, dass der Lichtkegel in den Hülsenmund trifft (etwa um optisch zu kontrollieren, ob das TLM in der Hülse gelandet ist.

    Bei mir liegen 14 bislang nicht identifizierte, intakte Berdan-Hülsen rum,

    die möglicherweise 8 x 56 RM 89 Port. Krop sind.


    Hier die gemessenen Werte:

    Randdurchmesser 15,7 mm, Munddurchmesser 9 mm.

    Länge 55,6 mm, bis zum Hals 45 mm.


    Bodenstempel unten 1915, oben ??, links und rechts je ein kleiner "Sowjetstern".

    Kann jemand die Hülsen identifizieren, braucht sie vielleicht jemand?


    Hülsen.jpgHüBo.jpgHülsen.jpgHüBo.jpg

    Ich habe einen M95 und habe mir aus Rücksicht auf die fortgeschrittene Lebenszeit des Geräts und auf die Schießstandanlage

    erst mal eine Weichei-Ladung mit 39 grains VV N140 und gegossenen Hartblei-Geschossen 205 grains gebastelt.


    Angaben ohne Gewähr!

    Laut Quickload bleibt die unter 2000 bar (3200 max zul.), und die Pille erreicht 593,7 m/s, bzw. 1948 fps.


    Weil die Kokille LEE .329 Geschosse unter Kalibermaß wirft, habe ich diese mit drei fetten Schichten Borhexanitrid-Gleitlack etwas aufgepäppelt, und nach dem "Backen" auf Gesamtlänge 72,7 mm gesetzt.

    Die Ladedichte ist mit 76,6 % bedenklich niedrig, aber die Laborierung hat bei den ersten 30 ohne Überraschungen funktioniert.

    Umsetzung der Ladung ist einwandfrei, Schußverhalten weich, hält auf 50 Meter die Acht, mit etwas mehr N 140 wohl zu verbessern.

    Weitere Versuche sind geplant.

    Weiß jemand Substantielles über die Art und Weise,

    wie die Obrigkeit den Umgang mit/den Verbrauch von Treibladungsmitteln (TLM) kontrollieren könnte?

    Denn: Es war (gerüchtehalber) bei Einführung der Barcodes auf den Packungen davon die Rede, dass

    die TLM künftig Nano-Marker erhalten würden, welche jede Charge identifizierbar und rückverfolgbar machen sollte -

    per Barcode und Koppelung mit den Daten des Erwerbers.

    Mir ist bekannt, dass solche Marker schon vor ca. 25 Jahren entwickelt wurden,

    um etwa Chargen von gefördertem Erdöl rückverfolgbar zu machen - so könnte man nachverfolgen, wer Ölteppiche auf dem Ozean verursacht hat.

    Nach Erfahrung mit drei Mehrstationenpressen

    kann ich das Spassgefühl mit Einstationengeräten bestens nachempfinden.


    Die RCBS 4 x 4 (nur mit eigenhändigem Vorschub der Patronen-Halteplatte)

    gibt es schon lange nicht mehr, sagte jedenfalls RCBS auf meine Anfrage um einen Zündhütchenzubringer

    als Ersatz für das zerschlissene O-Teil aus Zinkdruckguss. Das Bruchstück wurde geflickt, arbeitet wieder.

    Meine 4 x 4 ist seit 20 Jahren fest auf mein meistgebrauchtes Standardkaliber .45 Colt eingerichtet - das läuft.


    Eine Sechsstationen-Turret von RCBS erwies sich dagegen als kompletter Fehlkauf.

    Es sollte halt die Crimpmatritze (LEE fc) noch in die nach obigem Vorbild fest eingerichteten Durchläufe integriert werden.

    Wieder mit rein manuellem Vorschub - das Prinzip hat sich bewährt.

    Wunschdenken. Insbesondere die ZH-Setzvorrichtung zeigt, dass die Entwickler bei RCBS keineswegs dazugelernt haben,

    sondern offenbar unter progressiver Vergesslichkeit leiden: "Presse fertig, Chef....geiles grünes Teil...

    aaach, Zünder setzen soll man auf der auch noch können?"

    Und das Entzündern ist auf dieser Presse auch nicht gut gelöst - die spent primers landen

    selten in dem neckischen schwarzen Plastikbehälterchen. Unterm Strich um Generationen schlechter als

    der Vorfahr 4x4. Die 6x- Hülsenhalterplatten sind teuer, sehr massiv -

    gut so, aber trotzdem zeigen sie auf der Presse deutliches Kippeln vorwärts-rückwärts.


    Besser kann es die Classic Turret von LEE. Alles leichter und um Etliches billiger.

    Auch ein bisschen Spiel (Kippeln der Matritzenplatte), aber für KW-Patronen mehr als brauchbar.


    Langwaffenmunition macht dagegen die LEE CLassic Cast (angeschafft für die lange Sharps und die dicke .577)

    - souverän, mit sattem, saugend-spielfreiem Gefühl.

    Auch der Härtetester von LEE lässt sich darauf mit dem nötigen

    Fingerspitzengefühl bedienen. Bei meinen beiden LEE-Pressen landen "die Ausgestoßenen" zu gut 95 %

    über den hohlen Pressenstempel in dem unten angesetzen Plastikschlauch - billig gemacht, aber gut.


    Meine Einstiegs-Einstationenpresse RCBS Rock Chucker von 1972 tut es immer noch - als Entzünderstation für Hülsen,

    die anschließend zum Trommelwaschgang kommen.

    Nachdem ich meine erste 1873 in .45 Colt gekauft hatte, gab es anfangs mit H&N .452 "HiSpeed" nur unbefriedigende Gruppen.


    Da hat mir ein guter Freund geraten, dafür die .454 von H&N zu verladen. Mit Vihta N340 dahinter.

    Vielleicht nur Selbsthypnose, aber es wurde deutlich besser - im Kniendanschlag auf 50 Meter hält das Ding mindestens die 9.

    Gemessen habe ich nie, aber bei inzwischen 4 Modellen 1873 (3 mal Uberti, 1 mal Miroku)

    scheint die .454 von H&N die Lieblingsspeise zu sein.


    Die Ladung habe ich mit gutem Erfolg (darunter 1 mal Landesmeister DSB, zweimal dto. mit der Mannschaft)

    seit gut 10 Jahren verfeuert, auch zwei meiner "Schüler" schießen die 1873 mit "meiner" Laborierung.

    Sicherlich 800 bis 1000 Schuss pro Jahr.

    9,4 grains N340 ist laut Quickload grenzwertig, aber Versuche mit weniger Treibmittel brachten schlechtere Gruppen.

    9,6 grains testhalber blieben ohne böse Folgen, aber 9,4 sind offenbar bereits optimal (Angabe ohne Gewehr!)


    (Für CAS, Klasse 1880 BP, habe ich die .45 mit Wano PP, für die Revolver mit PPP,

    und selbstgegossenen Flatnose 200 grains geladen. Aber dabei kommt es ja auch nicht auf enge Gruppen an).


    Die Nachricht, dass H&N keine .454 mehr liefert, hat mich unlängst ziemlich erschüttert.

    Wer bitte kennt welche Alternativen?