Induktionsglüher Eigenbau

  • Hallo Zusammen,



    ich hatte schonmal ein Hülsenglühgerät mittels Gasflamme gebaut und war nicht ganz zufrieden mit den Ergebnissen. Die Hülsen waren nicht immer exakt gleich geglüht worden.


    Jetzt habe ich es auch mal mittels Induktion versucht, das Thema wird ja auch oft hier im Forum diskutiert. Die käuflichen Maschinen sind mir einfach zu teuer für die Mengen an Hülsen die ich zu glühen habe. Ziel war mit möglichst einfachen und günstigen Mitteln eine widerholgenaue Temperatur an den Hülsenhälsen zu erreichen. Viel geholfen hat hier der 3D Drucker und die üblichen Werkstatt Tools wie Säge, Feile und Bohrer. Am Ende kam aber doch ein Materialeinsatz von ca. 300€ dabei raus, ohne die Teile die ich für (Fehl-) Versuche gebraucht habe.


    Anfangs habe ich relativ viel mit der Induktionsspule rum probiert. Die Länge, der Durchmesser und die Drahtstärke haben wesentlichen Einfluss auf das Induktionsverhalten. Irgendwann habe ich eine für mich zufrieden stellende Lösung gefunden. Ein anderes Thema war die Kühlung der Schaltkreise und der Induktionsspule. Ideal wäre hier eigentlich eine Wasserkühlung, wenn der Durchsatz an Hülsen sehr hoch sein soll. Am Ende habe ich mich dagegen entschieden weil es mir einfach zu viel Sauerei war und das Risiko von neuen Problemen mit Wasser im Bereich der Elektronik zu hoch war. Ich habe dann einen Lüfterrahmen gedruckt und einen 80mm PC Lüfter montiert, der das Modul und die Spule schräg anströmt. Die Spule habe ich dabei nach hinten, Richtung Modul, verlängert um möglichst viel Wärme abzuleiten. Mit 25s zwischen den Glühzyklen kühlt die Spule ausreichend ab so das keine Schäden entstehen. Die Zeit lässt sich am Relaismodul einstellen, d.h. nach jeden Druck auf den Startknopf laufen erst die 25s ab.


    Meine drei hauptsächlich verwendeten Kaliber haben alle den gleichen Hülsendurchmesser, damit brauche ich nur einen Hülsenhalter bei dem ich die Länge verstellen kann. Das könnte man mit zusätzlichen Messingbuchsen noch erweitern. Die Aufnahme der Hülsen habe ich sehr einfach gelöst, das ließe sich sicher noch etwas eleganter darstellen. Geprüft habe ich meine Temperatur mittels Tempilaq und die Einstellung der Glühzeit und der Hülsenhöhe für jedes Kaliber notiert. Bisher habe ich um die 150 Hülsen geglüht, bisher läuft es problemlos.


    Falls es jemanden hilft und es selber nachbauen möchte, die Stückliste und die 3D Daten, die ich verwendet habe, kann ich zur Verfügung stellen. Wobei ich keine Verantwortung für die Funktion oder Schäden, die daraus folgen können, übernehmen kann. Es ist nur eine Idee und keine Bauanleitung. Sicherlich lässt sich das Gerät an der ein oder anderen Stelle auch noch vereinfachen oder verbessern.


    Grüße Sven


  • Sehr schön !

    Allerdings haben wir schon einen Thread dazu. ;)


    Gruß Zielscheibe

  • Alles gut bis auf die Messingbuchse, die solltest Du gegen Polyamidbuchsen wechseln. Die Messingbuchsen nehmen unnötig Leistung vom ZVS auf.

  • Er macht ja nur in der Minute 2 Hülsen und soviele wird er auch nicht glühen drum hat er darauf verzichtet. Wenn man damit zügig arbeiten will ist eine Wasserkühlung unabdingbar. Mit Wasserkühlung kannst in der Minute 5 bis 7 Hülsen machen und das ZVS wird auch geschont.

  • Sehr schön !

    Allerdings haben wir schon einen Thread dazu. ;)


    Gruß Zielscheibe

    Ja stimmt, vielleicht kann es ein Admin dort drunter hängen als Ideensammlung.


    Alles gut bis auf die Messingbuchse, die solltest Du gegen Polyamidbuchsen wechseln. Die Messingbuchsen nehmen unnötig Leistung vom ZVS auf.

    Guter Hinweis! Ohne Messingbuchse wird die Temperatur schon 1,5s schneller erreicht. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Rhöner () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Rhöner mit diesem Beitrag zusammengefügt.