Geprüfte Ladungen .450 Marlin

  • Moin zusammen,


    gestern kamen die Messergebnisse der DEVA meiner ersten beiden Versuche für die .450 Marlin, welche ich gerne mit Euch teilen möchte.


    Ein paar Anmerkungen dazu:


    Hülsenvolumen ist 74,5grs, bei beiden Ladungen. Hülsenlänge/L3 53,1 mm, also nicht die verkürzten von der Hornady FTX-Munition! Demzufolge ist aber auch die L6/Patronenlänge der Monofelx-Munition (von mir fälschlicherweise als GMX angegeben) länger als nach CIP möglich! Im Keller hat es mit dem repetieren funktioniert, ob es in "real life" geht, müsste ich noch probieren.



    Zur Monoflex: obwohl der Maximaldruck nicht erreicht wurde und der mittlere Druck auch nicht in die Nähe des Max-Druckes kommt, entspricht die Munition aufgrund der oberen Vertrauensgrenze nicht den Anforderungen! Da ich diese in einem Arbeitsgang mit der TSX produziert habe, weiß ich nicht genau woran es liegt, dass ich hier so große Druckschwankungen habe. Ich sehe zwei Möglichkeiten:


    1. habe ich das Geschoss mit der flexiblen Spitze mit dem falschen Setzstempel gesetzt, also den Druck zum Setzen über die Spitze ins Geschuss gebracht, welche sich dementsprechend verformt hat. Mittlerweile habe ich einen modifizierten Stempel, welcher den Druck über die Ogive erzeugt. Irgendwie hatte ich gedacht, dass das kein Problem nur für die Druckmessungen ist - dass damit die Setztiefe eventuell auch varriert, ist mir in dem Moment irgendwie nicht bewusst gewesen. Scheisse, wenn man doof ist... Tatsache ist, dass die Längenangabe L6 auch "für die Katz" ist, da die Spitze sich nicht vollends zurückverformt hat. Wahrscheinlich kommt bei unverformter Spitze irgendwas bei 67,2mm L6 raus, Setztiefe wäre dann 13,8mm.

    2. könnte! es mit der Thematik bleifreies Monolith-Geschoss - Abstand zu Zügen/Feldern zu tun haben, da das Geschoss relativ Lang ist und in der "langen" Hülse gesetzt wurde. Dies muss ich noch überprüfen, mal sehen wann ich dazu komme. Wenn ich die Schwankungen in den Griff kriege, denke ich kann man das Ding mal probieren und eventuell noch ne Schippe drauflegen. Werde mal mit den kurzen Hülsen versuchen und eventuell die Pulvermenge leicht erhöhen... Ich vermute, dass die Murmel nach jetziger Konfiguration mit ca, 630 m/s meinen 42er-Lauf verlässt, da wäre bestimmt noch etwas drin. Übrigens, GRT spuckt bei den Angegebenen Werten 2800 bar aus, also nur geringfügig mehr, als der Mittelwert der Messungen ergeben hat. Die V0 liegt bei GRT jedoch bei 684m/s (737 m/s bei 65er-Lauf) und weicht damit deutlich vom tatsächlichen Wert ab - keine Ahnung, woran das liegen kann.



    Zur TSX (Art-Nr. 30630):


    Auch wenn es noch nicht übertrieben gut ist, sind die Schwankungen im Gasdruck hier deutlich geringer, und damit entspricht die Laborierung (obwohl sie einen höheren Gasdruck hat) den Vorschriften.

    GRT spuckt bei der Laborierung einen Druck von 3249 bar sowie eine V0 von 631 m/s aus. Was "real" ist, zeigt das Messprotokoll. Hier leigt GRT mit der V0 und Pmax also auch etwas drüber, wenn man bedenkt, dass der Messlauf 65cm hat (mit 65er-Lauf kommt GRT auf 671 m/s). Übrigens: aus meinem 42er-Lauf fliegt die Murmel mit ca. 613 m/s, gemessen mit einem Magnetospeed. Grade das TSX möchte ich recht "flott" haben (wenn man da bei einer .450 von flott reden kann), damit es sauber anspricht. Für die 45-70 VorTX mit gleichem Geschoss sind 587 V0 laut Hersteller angegeben, aber da hört man immer mal wieder, dass die nicht sauber aufmachen aufgrund mangelnder Geeschwindigkeit. Also möchte ich nach Möglichkeit auch auf 50m noch über 600 m/s liegen...


    Soweit zu dem Projekt, werde da noch etwas weitermachen;)


    Und immer dran denken: selber messen (lassen) macht schlau;)


    LG Jakob