Ladedaten Smith Carbine

  • Hallo,

    seit kurzem habe ich einen Smith Carbine Hinterlader und inzwischen auch Hülsen (Messing und Kautschuk) dafür. Zur Verwendung kommen selbstgegossene Minier-Geschosse im Kal. .50 mit zwei Fettrillen, die der Empfehlung nach nicht kalibriert werden. Artax empfiehlt Pulvermengen von 39 gr. für die Kautschuk-Hülsen und 53 gr. für Messing-Hülsen. Wenn ich diese Mengen verwende, schaut bei den Kautschuk-Hülsen die vordere Fettrille komplett heraus, bei den Messinghülsen liegen beide Fettrillen frei, das Geschoss sitzt nur etwa 2~3 mm tief und so lose, dass es fast von selbst heraus fällt. Also habe ich erst einmal die Patronen in der Waffe "vermessen", indem ich eine leere Hülse mit einem nur ganz kurz eingesteckten Geschoss in das Patronenlager gesteckt und die Waffe geschlossen habe. Beim Herausnehmen zeigte sich, dass das Geschoss dann so weit in die Hülse geschoben worden war, dass beide Fettrillen von der Hülse verdeckt waren.

    Also wiederholte ich es mit gefüllten Patronen. Bei der Kautschuk-Hülse zeige sich keine Veränderung, die erste Fettrille lag weiterhin frei. Dabei nehme ich an, dass das der Elastizität der Hälse geschuldet ist.

    Die Messing-Hülse bekam ich nur mit sanfter Gewalt wieder heraus, wobei das Geschoss im Lauf stecken blieb; es hatte ich offenbar in den Zügen festgesetzt. Natürlich war so keine Setztiefe zu ermitteln. Ein kleiner Teil des Pulvers verteilte sich in der Waffe, der große Rest war in der Messing-Hülse so stark zusammengepresst, dass ich es nur mit einem Schraubendreher herauskratzen konnte.


    Die mit der leeren Patrone ermittelte Setztiefe kann ich bei beiden Hülsensorten mit etwa 35 gr. erreichen, wobei ich nicht wirklich sicher bin, ob nicht vielleicht doch ein kleiner (kleinster) Hohlraum entsteht oder möglicherweise doch eine leichte Pressladung. Nun wird ja allgemein bei Schwarzpulver vor Hohlräumen gewarnt -wie genau muss man das nehmen? Sind damit Höhlräume von vielleicht 30% des Rauminhaltes gemeint, oder gilt das absolut und fängt bei 1% an? Bei Vorderladern ist das ja kein Thema, weil man da ja das Geschoss festklopft, also stets bei 0% bzw. Pressladung liegt.


    zusammengefasst:

    → wie ist die Setztiefe zu bewerten?

    → welche Rolle spielt es, wenn eine oder beide Fettrillen frei liegen?

    → wie viel Pulver muss in die Patrone?

  • welche Rolle spielt es, wenn eine oder beide Fettrillen frei liegen?

    Keine.


    Soll nicht abwertend klingen, aber dein Schmitz-Karabiner wird nie eine Scharfschützenbüchse werden, ganz egal wie penibel und womit du sie lädst. Soll heißen: auf's Grain genau kommt es nicht an.


    Die Kurzversion: Man nehme ... seine vorhandenen Messinghülsen, ermittele wieviel Pulver von seiner bevorrateten Sorte als Pressladung reinpasst (mit gesetztem Geschoss was nicht mehr rausfällt!), geht schießen und freut sich des Lebens.

  • Keine.


    Soll nicht abwertend klingen, aber dein Schmitz-Karabiner wird nie eine Scharfschützenbüchse werden, ganz egal wie penibel und womit du sie lädst. Soll heißen: auf's Grain genau kommt es nicht an.


    Natürlich nicht, das Trefferbild schreit ohnehin nach heftiger Überarbeitung des Visiers: wenn ich die 2 anvisiere, treffe ich die 2 -allerdings ziele ich auf die 2 bei 6 Uhr und treffe bei 12 Uhr, also viel zu hoch. Aber es macht sehr viel Spaß, und vor allem das Geräusch ist einfach göttlich! Auf die Präzision kommt es mir aber auch nicht so sehr an, sondern darauf, die Büchse nicht vorzeitig zu verschleißen oder gar zu schädigen, von schlimmeren Dingen nicht zu reden. Soweit ich mich an meinen Pulverkurs erinnere (ist schon ein wenig her) und die gelesenen und gehörten Mahnungen im Hinterkopf könnte da schon ein Risiko lauern, dass ich besser genauer beleuchte. Deswegen meine Fragen hier.



    Zitat

    Die Kurzversion: Man nehme ... seine vorhandenen Messinghülsen, ermittele wieviel Pulver von seiner bevorrateten Sorte als Pressladung reinpasst (mit gesetztem Geschoss was nicht mehr rausfällt!), geht schießen und freut sich des Lebens.


    Das wäre dann deutlich weniger als die von Artax empfohlene Menge. Das hatte mich stutzig gemacht, denn schließlich sitzen dort keine Anfänger. Das wollte ich nicht einfach so ohne Nachfrage verwerfen und besserwissen, bis es mir um die Ohren fliegt...

  • Dir fliegt, solange du bei Schwarzpulver bleibst, mal garnix um die Ohren.

    Man bekommt in die rel. kurzen Hülsen viel zu wenig Pulver rein als das du da auf dünnes Eis gingst.


    Nur mal ein paar Zahlen, so zum Vergleich. Um ein Gefühl dafür zu bekommen. Wir laden unsere Vorderladerbüchsen - mit dem Anspruch Wettkämpfe zu schießen und auf 50m zu treffen - im Kal. .38 - .45 mit 35 - 40 grains CH2. Da ginge noch mehr. Mehr braucht's hier blos nicht. Mit anderen Sorten wie Wano bräuchte man etwa 25% mehr, soviel nur am Rande.

    CH2 ist zwar teuer, dafür aber eines der wenn nicht das energiereichste (und am saubersten abbrenndende) Pulver.

    Jedenfalls liegen wir bei der .45er Rundkugel bei rund 130 Grains. Nun ist es aber nicht so wie man von Nitro-Ladungen denkt, Geschossgewicht rauf -> Pulverladung runter. So ist das hierbei nicht.


    Will sagen: du kannst deine 50er Schmitz mit Schwarzpulver nicht überladen. Pack rein in die Hülsen an Blackpowder was geht. Es wird für das Kaliber immer nur ein laues Patrönchen sein. Zur Büffeljagd war die nie gemacht.