Dellen an Hülsen .223rem nach dem Kalibrieren

  • Hallo,


    gleich mal vorneweg - ich bin totaler Anfänger und mach erst am Ende des Monats meinen Kurs.


    Jetzt habe ich aber schon einiges an Matrizen hier und Hülsen von verschiedenen Hersteller und mache so einige kleine Versuche ohne Pulver ;)


    Ich habe gebrauchte Hülsen im Kaliber .223rem mit einer "Neck" Matritze von Forster kalibriert was kein Problem war. Natürlich habe ich die Hülsen vorher mit der hier bekannten Mischung Lanolin/Alkohol gefettet.


    Da mich interessiert hat wie weit sich das Maß einer Hülse in einer "Voll" Matrize verändert habe ich weitere Hülsen von den selben Herstellern (S&B und IMI) ebenfalls mit zwei solcher Matrizen kalibriert.


    Es handelt sich um wieder eine Matrize von Forster und eine von RCBS.


    Bei beiden Matrizen habe ich Dellen kurz unter dem Hülsenmund wie man hoffentlich auf den Bildern sehen kann.


    Ich als Anfänger würde den Schaden so deuten das auf die Schulter ein zu hoher Druck wirkt und sich der Bereich darunter eben eindellt.


    Jetzt habe ich schon verschiedene Meinungen zu der Einstellung der Presse gehört. Die einen drehen die Matrize bei hochgefahrenem Pressenstempel genau bis auf den Hülsenhalter andere drehen die Matrize noch etwas tiefer oder sogar wieder etwas zurück.


    Da der Fehler bei verschiedenen Matrizen wie auch verschiedenen Hülsenherstellern auftritt steht der Fehler wohl direkt vor der Presse.


    Ich habe das Kalibrieren ebenfalls mit .308win durchgeführt und da gibt es diese Probleme nicht????


    Bei meinen Versuchen in der FL Matrize wurde die Hülse im Maß L3 etwas länger blieben aber immer unter dem maximalen Maß (CIP). Einige Hülsen waren aber auch da noch sehr kurz.


    Darum eine weitere Frage - wie weit darf bzw. soll man maximal unter das L3 Maß gehen?


    Nur weil ein Munitionshersteller da sehr kurze Patronen vertreibt heiß das ja bestimmt nicht das es so sein muss bzw. darf.


    Gruß

    dnwalker

  • Zuviel Schmierstoff. Hier ist es eben so: Viel hilft nicht viel. Fett kann nicht weg, also sammelt es sich und "verbeult" die Hülse. Matrize mal zerlegen und reinigen, wahrscheinlich sind die Entlüftungsbohrungen auch zu.

    Kenne das Problem aus eigener Erfahrung. Habe es auch zu gut mit dem Lanolin gemeint. ;(

  • Danke für den Tipp...


    Vom Schmierstoff habe ich eigentlich nur einen kleinen Spritzer auf die Hülsen gegeben aber klar kann das schon zuviel sein.


    Die Bohrunen werde ich gleich überprüfen.


    Da ich die Matrizen von einem verstorbenen Schützen übernommen habe weiß ich auch aktuell nicht wie die innen aussehen.


    Werde ich auch gleich mal reinigen.


    Wie sieht es denn mit der Einstellung aus?


    Ich würde von meiner Seite die Matrize so von der Höhe einstellen das die Hülse mit Sicherheit komplett in die Matrize gedrückt wird und den Köper auch nicht wieder nach oben drehen.


    Liege ich da mit meiner Annahme richtig?

  • Forster sagt

    Matrize auf Kontakt stellen und dann 1/8 weiter drehen……

    Ich tippe auf zuviel fett

  • Ok dann sitzt die Matrize von der Höhe richtig - also 2:0 für zuviel Fett.


    Ich geh dann gleich nochmal in die Werkstatt und werde mal sehen ob es dann besser funktioniert.


    Ich hätte nicht gedacht das die Sache so empfindlich auf die Fettmenge reagiert.


    Danke Euch

  • Hast Du die Hülsen geglüht?

    Was sind das für Punkte auf der Hülse ganz rechts?


    Wie weit Du die Matrize einstellst hängt von der selbigen ab.

    Mess die Schulter deiner abgeschossenen Hülse und dann das Ergebnis nach dem kalibrieren.

    Es sollte sich nur geringfügig verändern, ich nehme den Wert 0,0020 “

    Meine SAC sind bestimmt 5 mm vom Hülsenhalter am oberste Punkt entfernt.


    Ob die L3 = CIP ist war mir schon immer egal.

    Vom Gedanken her sollten alle Hülsen eines Hersteller gleich lang sein damit der Ausziehwiederstand nicht beeinflusst wird.

    Ich habe mal gelesen 2 x Geschossdurchmesser reicht für einen sicheren Halt.


    Auf alle Fälle würde ich mir mal die Matrizen von innen anschauen.

    Fett, welches nicht verdrängt werden kann hat natürlich Kraft.

    Ich kann mir auch vorstellen das ein falsch eingestellter Innenaufweiter so einen Schaden verursacht.


    Aber wenn Anpo62 das kennt solltest Du erst mal danach schauen.


    Gruß Kai

    Grundsätzlich gilt: Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!

    2 Mal editiert, zuletzt von KaiE ()

  • hat er bestimmt gemacht, nur an den Stellen wo die Delle ist......

  • So jetzt funktioniert es wie es soll.


    Die Punkte sind die Reflektion vom Blitz des Smartphones - bei dem bescheidenen Wetter heute brauchte ich für die Fotos etwas zusätzliches Licht.


    Bei der Forster-Matrize war die Entlüftungsbohrung komplett zu.


    Bei der RCBS war die Bohrung auch nicht komplett offen aber die Matrize reagiert sehr empfindlich auf zu viel Fett.


    Ich habe beide zerlegt und gründlich gereinigt. Beide Matrizen habe ich nach der selben Methode in die Presse geschraubt und ausgiebig getestet.


    Jetzt kommen die Hülsen ohne erkennbare Macken aus den Matrizen. Wenn ich bei der RCBS nur etwas mehr Fett auf die Hülse gebe habe ich wieder die Dellen - nicht so stark wie vorher aber doch zu erkennen. Der Fehler ist also reproduzierbar.


    Die Forster ist da scheinbar nicht so anfällig.


    Ja beim Fett muss ich wirklich sagen da hatte ich noch nicht so das Gefühl zumal einen andere Wiederlader immer warnen das da schnell mal eine Hülse in der Matrize steckt und man die nicht mehr heraus bringt wenn da Fett fehlt.


    Da habe ich dann natürlich eine extra Ladung Fett aufgetragen - also sozusagen "Angstfett" ;)


    Ich hätte auch nicht gedacht das Lanolin in so einer kleinen Menge doch so gut schmiert. Also wird meine Fettmischung wohl sehr lange halten wenn man die wirklich so sparsam einsetzen kann.


    Jetzt laufen die Hülsen absolut gleichmäßig und mit nur wenig Kraft sauber in die Matrize und wieder heraus und die Maße passen soweit ich gemessen habe.


    Den Innenaufweiter hatte ich nach Anleitung (die habe ich bei den Herstellern jetzt auch gefunden) eingestellt. Leider hat der Vorbestitzer die gedruckten Anleitungen nicht in den Boxen der Matrizen gelassen und irgendwie sind die wohl abhanden gekommen.


    Aber es ist schon ein interessantes Hobby und man braucht halt eine Menge Erfahrungen die mir noch fehlt.


    Bei uns im Verein gibt es leider nur einen Schützen der seine Munition selber baut und der ist nur selten auf dem Stand und so kann man sich halt nur wenig abschauen.


    Also nochmal danke für Eure Tipps !


    Schöne Grüße

    dnwalker

  • ... Wie weit Du die Matrize einstellst hängt von der selbigen ab.

    Mess die Schulter deiner abgeschossenen Hülse und dann das Ergebnis nach dem kalibrieren.

    Es sollte sich nur geringfügig verändern, ich nehme den Wert 0,0020 “ ...


    Das ist m.E. die einzig richtige Maßnahme.

    Vielleicht mit der Ausnahme, wenn ich die Patronen aus mehreren Waffen verschießen möchte. Die kalibrierten Hülsen im Patronenlager zu probieren schadet auch nicht.


    Diese ganzen Herstellerangaben wie Matrize auf Kontakt schrauben, Stempel runter und dann noch 17 Umdrehungen sorgen bei mir für Krämpfe.

    Diese Empfehlungen würde ich nur Leuten geben, denen ich bald eine weitere Presse verkaufen möchte. :kak:




    Ich möchte wetten, das Thema polarisiert. Also bitte nicht aufregen!

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