Blow... äääh, Triggerjob für meine OA-15 M9

  • Grias'd eich :)


    Ich dachte mir, ich könnte den Triggerjob an meiner OA-15 PR M9 eigentlich auch in Bildern festhalten, wenn ich schon dabei bin.

    Der originale Abzug der OA-15 ist ja solala... Kriecht locker 2mm mit teils variierendem Widerstand, um dann irgendwann plötzlich recht ruckartig auszulösen.

    Ursprünglich hatte ich vor, da einen Timney-Trigger reinzuwerfen, wie von Hermann/Treppenfahrer vorgeschlagen.


    Aber wenn der originale Abzug eh rausfliegt, kann man da doch auch mal testweise Hand anlegen...

    Also Kamera raus und los gehts. Zuerst zerlegen:




    Hier eine Makroaufnahme der entscheidenden Stelle:



    An dieser Kante des Hahns liegt der Keil des Abzuges an und hält diesen fest. Beim Abziehen wird, im Bild gesehen, der Keil nach oben weggedrückt, bis der Absatz unter dem Keil durchrutschen kann und der Hahn damit auf den Schlagbolzen schlagen kann.

    Der Abzugsweg bis zum Abschlagen ergibt sich also aus der Höhe dieses Absatzes. Je niedriger der ist, umso kürzer ist der Abzugsweg bis zum Abschlagen.

    Für eine geringere Kraft beim Abziehen werden die im Bild nicht sichbaren (weil orthogonal zur Ansicht stehenden) Flächen poliert, damit die gut gleiten können.


    Also erstmal in der Höhe was abnehmen. Der Hahn ist an der Stelle tatsächlich weich und kann befeilt werden:




    Die Fläche lässt sich optisch gleichmäßig und gerade am leichtesten herstellen, weil man (von oben drauf schauend) sehen würde, wenn der gefeilte Bereich rechts breiter ist als links.

    Das wird dann verrundet:


    Dabei habe ich dann festgestellt, dass der Hahn, im Bild gesehen, weiter links-unten härter wird. Die Stelle, die den Schlagbolzen trifft, scheint also gehärtet zu sein.

    Ich hätte gute Lust, so einen Abzug mal an den Kontaktstellen mit Hartmetallplatten zu bestücken, das müsste einen nahezu ewig haltbaren Abzug ergeben... Aber dafür extra neue Teile kaufen? Ich denke nicht^^


    Jedenfalls habe ich das Teil dann erstmal so wieder eingebaut und den Abzugsweg tatsächlich schon deutlich verkürzt. Allerdings immer noch zu viel für meine Vorstellungen, der kriecht immer noch ein wenig bevor der kommt, mal sehen, was da noch so geht. Also nochmal was runter und verrunden



    Das schaute eingebaut auch schon besser aus, jetzt gehts an die Feinarbeit. Dazu benutze ich meinen selbstgebauten Langsamschleifer, damit schleife ich sonst eher Wendeschneidplatten oder Schaberklingen aus Hartmetall. Dafür brauchts ein Alu-Unterlegteil, damit man den Abzug exakt flach/winklig auflegen kann, man will ja exakt 90° an der Rastkante haben, damit die möglichst lange hält.



    Zuerst mit Körnung 240 nochmal die Rundung bisschen in den harten Bereich verlängert, dann stufenweise bis Körnung 3000 zum feinschleifen. Dabei muss man darauf achten, nur bis exakt 90° an den Absatz ran zu schleifen. Die Fläche muss von dem Absatz an permanent abfallen, damit der Abzug auch sicher einhaken kann.

    So schauts dann in etwa aus, lässt sich leider schlecht fotografieren, in Wirklichkeit ist das sehr sehr glatt



    Hier nochmal in der Makroansicht am Ende, Ich habe tatsächlich so viel weggeschliffen, dass der Absatz fast auf derselben Höhe wie die rechte Kante ist. Durch den leicht schräg stehenden Keil am Abzug rastet das dort noch sauber ein. Mal sehen, wie lange die Kante hält^^ Kann man ja notfalls noch nach links nachsetzen.




    Damit das alles gut flutscht habe ich auch das Gegenstück, das an dem im Bild senkrechten Teil des Absatzes anliegt, auch grob bis fein nachgeschliffen um eine glatte, scharfe Abrisskante zu erreichen. Wie gesagt, muss sich dann zeigen, wie lange das hält, wenn das Zeug an der Stelle weich ist... Daher der Gedanke zu den HM-Auflagen an der Stelle.



    Hoppla, Bildergrenze erreicht, geht gleich weiter

  • Damit sich der Abzugsweg nicht durch "eingraben" in den Lack verändert, habe ich auch die an der Rundung anliegende Fläche fein geschliffen



    Man muss da aber wirklich vorsichtig sein, wenn man zur Kante vorne hin schräg schleift oder die scharfe Kante aus Versehen verrundet, wars das. Dann muss man wieder komplett von vorne nachsetzen, bis wieder eine scharfe Kante entsteht.


    Hier nochmal mit sichtbarer Ausrichtung und vergrößertem Bild



    Tja, was soll ich sagen: Der Abzug macht meinem ollen Feinwerkbau Luftgewehr Konkurrenz^^

    Kommt sofort, keinerlei Vorlauf mehr. Abzugsgewicht kann ich erst messen, wenn meine Frau mir vom Baumarkt Rundmaterial mitgebracht hat, mir fehlt der passende Haken zum Ziehen.

    Stand jetzt. Mega. Aber wie gesagt, ist ja ein Halbautomat, da geht schon Material durch. Mal sehen, wie schnell sich die Kanten wieder mit der Zeit verrunden.

  • Fallen lassen habe ich sie nicht, aber ordentlich gegen einen harten Gummiklotz gehauen (stärker als ein Fall aus 1m bedeuten würde).

    Nix passiert.

    Wäre aber auch recht verwunderlich, wenn die recht geringe Masse des Abzugs so stark beschleunigt werden würde, dass der über den Absatz rutschen könnte. Das Ding wiegt ja nichts.

    Pi mal Auge ist der Abstand vom Drehpunkt etwa gleich zwischen Abzugszüngel und Verriegelungskeil. Man müsste also die Kraft zum Abziehen durch Massenträgheit aufbauen. Bei den paar Gramm des Abzugszüngels eher schwierig, dazu ist der ja hecklastig und würde eher hinten runtergezogen werden als vorne am Keil, wo auch noch die Reibung bremst.


    Sind die Milspec Abzüge nicht Oberflächengehärtet? Wennst durch die Schicht durchkommst ist darunter nur mehr Kuchenblech.

    Definitiv nicht an der Stelle des Verriegelung. Vielleicht da wo der Schlagbolzen sitzt, aber nicht da wo ich das Teil bearbeitet habe, geht ganz easy mit einer normalen Feile zu bearbeiten.

    Einmal editiert, zuletzt von DerMarc () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von DerMarc mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich hätte gute Lust, so einen Abzug mal an den Kontaktstellen mit Hartmetallplatten zu bestücken, das müsste einen nahezu ewig haltbaren Abzug ergeben...

    Laß es! Schon probiert, das resultiert in Abplatzern und Dauerfeuer!


    sacre fraternitatis ballistici illuminati (Gründungsmitglied)

  • Ah, super, dass das schonmal jemand gemacht hat :)

    Weißt du noch, welche Hartmetallsorte du verwendet hattest? Es gibt da ja vielfältige Sorten und Rezepturen, auch sehr zähes Zeug.


    Sonst vielleicht nitrieren lassen oder so, das auch schonmal versucht?

    G30, ist bei vielen Werkzeugen die Schlag aushalten müssen sehr bewährt. Ist eher zäh, aber selbst der platzt wegen den schnellen Schlägen ab. Im Revolver geht es allerdings super, da hat die ganze Mimik nicht soviel Anlauf.


    Nitrieren ist oberflächlich ebenfalls zu hart. Scharfe Ecken bröseln auch da gerne ab. Am besten hat sich induktivhärten mit Abschrecken in Härteöl bewährt, also ganz klassisch.


    Es sei denn die Teile sind aus Chinesium gebaut, dann ist getrockneter Kameldung härter als das.... :tiha:


    sacre fraternitatis ballistici illuminati (Gründungsmitglied)

  • Also Richtung Schlagbolzen-Fläche ist der schon hart gewesen jetzt, scheint also schon was härtbares zu sein.

    Hier im Forum hat mal jemand gemeint, bei ihm wäre in der OA original ein Geissele drin gewesen, hab ich aber nicht überprüft. Drauf steht jedenfalls nichts :D


    Wenn du da offensichtlich Profi bist: Gibt's Erfahrungswerte, wie lange so ne "normale Stahlkante" hält?

    Evtl bisschen Teflonfett dran machen gegen den Verschleiß schadet vermutlich auch nichts?


    Hab leider keine Erfahrung oder besondere Kenntnisse in dem Bereich, nur das Vorbild aus meiner LDC2, deren Abzug vom Büchsenmacher gemacht worden ist damals.

    Da hab ich aber auch den Schlitz schonmal nachsetzen müssen.

  • Viel Erfolg und Spaß mit dem Abzug.

    Im Zweifelsfall :ballern:........ neu machen.

    Bislang hast Du jedenfalls viel Geld gespart.

    Gruß Hermann :)


    Keine Gewährleistung für veröffentlichte Tipps.
    Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich.

  • Dieses Thema enthält 3 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.