Die Kletterbüchse! Krieghoff Ulm 7x57R 16/65 von 1965

  • Moin, zum Klettern ist sie auch gut weil sehr leicht dank Alubasküle, aber gemeint habe ich damit was anderes!

    Ich habe diese Waffe erstanden und es war liebe auf dem ersten Blick. Sie ist so klein leicht und führig :thumbsu:


    Mein Büma der Sie mir verkauft hat gab mir gleich den Hinweis das man damit keine Serien schießen kann. Ein Schuss und mindestens 15min warten!

    Er soll recht behalten haben. Gestern hatte ich sie zum zweiten Mal mit auf dem Stand, und genau wie beim ersten Mal, erste Schuss saß jagdlich OK, 2cm zu tief :zilsch::zilsch:

    Ich der das ja nicht glauben möchte, setze noch einen hinterher, 5cm zu hoch, OK sagte ich mir, jetzt wegstellen und die andere Waffe schießen.

    Es war recht kalt und nach 10min, (der Lauf fühlte sich zu keiner Zeit wirklich warm an) schoss ich 5 Schuß direkt hintereinander. Davon waren 3 etwa 10cm zu hoch und die andern müssen über 20cm zu hoch gewesen sein weil nicht mehr auf der Scheibe :mauer:

    Frage: Ist das normal bei so einem alten Eisen. Hat jemand gleiche Erfahrungen?

    Das ZF ist ein Zeiss 6x42 mit Suler Einhakmontage. Kann hier auch ein Fehler vorliegen?

    Kann man mit der Munition ein bischen dieser Kletterpartie entgegen wirken. Hatte gestern zuerst selbstgestopfte S&B SPCE Geschosse in 172 Gn. Eingeschossen ist sie auf Geco TM 165GN.

    Könnten leichtere Geschosse hier helfen?

    Vielen Dank für Eure Meinungen!

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  • Das Klettern ist ein Umstand welcher bei kombinierten Waffen in Verbindung mit verlöteten Läufen immer vorkommt. Mal stärker und mal weniger stark. Der Umstand ist in der Wärmeausdehnung der verwendeten Materialien begründet. Bei Gewehren jüngerer Bauart schuf oder schafft man Abhilfe indem man die Läufe in Führungsbuchsen an der Laufwurzel und an der Mündung führt und sie ansonsten frei „schwingen“ läßt. Läufe von Doppelbüchsen oder Doppelbüchsdrillingen lötete man früher sozusagen schief zusammen damit sie in x Sekunden nach dem ersten Schuss den zweiten präzise neben den ersten Schuss setzten. Meist war x = 8 Sek. Meiner Meinung nach tut die Büchse genau was sie kann und soll. Wohin schiesst denn die Kugel wenn du zuerst den Schrotlauf abfeuerst? Oder spannender, was hat die Büchse für eine Schussleistung mit einem Flintenlaufgeschoss? Ggfs. hast du ja ne brauchbare (Ersatz) Doppelbüchse wenn du die TPL deiner feinen Ulm genau kennst.

  • Über das Klettermaß kann ich nichts sagen aber das Phänomen ist bekannt. Mein Vater hat einen Krieghoff Drilling mit freischwingendem Kugellauf. Wenn da etliche Schuss geschossen wurden dann hat sich der Lauf soweit gelängt das es an der Mündung spürbar ist. Bei verlöteten Läufen würde der sich dann entsprechend verbiegen.


    Wenn die Büchse mal richtig heiß geschossen wurde, könnte sich das Phänomen dadurch für die Zukunft verstärken?

  • Danke, ich hab das mittlerweile nachgegoogelt, und da geht man bei solch einem Teil wie ich es hab auch tatsächlich schon nach dem 3. Schuss von 20cm Hochschuss aus und beim 4. schon 34cm :krat:

    Mit anderer Munition wird es dann wohl nicht besser.

    Ich kann damit leben, ich wollte nur wissen ob das normal ist mit SOOOOOOviel Hochschuss!

    Der zweite Schuss hat so etwa 5cm Hochschuss, das ist beim Fuchs schon knapp, aber wie oft kommt das den vor.

    Ggf muss ich beim nachschießen etwas drunter halten. Es ist einfach eine Super Pirsch/Fangschuss/immer dabei hab Waffe.

    Die nehme ich auch nur am Tag wenn ich ohne besonderen Grund ins Revier gehe. Hab FLG/Posten/Schrot dabei.

    Vor einiger Zeit beim Sauenrückwechsel erfolglos angesessen, hörte ich plötzlich Waschbären und sah auch welche in den Bäumen.

    Da kam ich auf die kombinierte.

    Letztens war ich dann damit auf Rehwildansitz, da hörte ich nebenann die Gänse einfallen. Schwubdiwub abgebaumt und eine Gans erlegt.

    Hab ein Seitenreddot dran das kompensiert mir die starre 6fache Vergrößerung. Damit musste auch die Gans dran glauben. (3,5mm)

    Wild habe ich damit noch sonst noch nicht erbeutet da ich dann doch meißtens eine andere Waffe nehme.

    WMH

  • Ich habe eine Brünner aus den späten 80gern. Das Problem ist hier nicht ganz so groß, aber mehr wie 2 "Kugeln" kriege ich auch nicht raus ohne eine Treffpunktverlagerung. Aber für eine kleine Klüngeljagd "um die Büsche" biste damit doch korrekt gekleidet.


    Mauser

    Jede(r) ist für ihre/seine Ladung(en) selber verantwortlich...... Und immer schön negativ bleiben

  • Interessanter Artikel in Jungjäger.de dazu gefunden! Da ist meine Krieghoff noch besser wie auf dem Bild.

    Junge was hab ich mir da gekauft? Aber kann man mit leben wenn man es weis :zilsch:

  • Krieghoff. Klingt teuer.


    Ist bestimmt toll graviert mit einem ausgesuchten Schaft.

    Einmal editiert, zuletzt von PatientFrost5127 ()

    • Hilfreichste Antwort

    Ich muss jetzt mal ne Lanze für die "alten" kombinierten Waffen brechen. Die Kombinierten ( BBF, Drilling, BF, DBD, BD) aus der Zeit beginnend mit den 50ern und frühere Fertigungen bis hin in die späten 80er als die ersten "thermostabilen" kombinierten Waffen auf den Markt gebracht wurden waren nie für Schussserien gebaut. (Hier muss ich einflechten das ich den o.a. Artikel nicht kenne) Sie waren ausnahmslos dafür gemacht; für den überwiegenden Teil der damals ausgeübten Jagdarten und die dabei in D vorkommenden Wildarten die richtige Patrone dabei zu haben. Die Konstrukteure hatten ursprünglich keine Einsteckläufe in leistungsfähigen Kalibern im Sinn (max..22Magnum) o.Ä. im Sinn, auch keine Schussserien Flintenlauf-Büchsengeschoss oder Büchsengeschoss, Büchsengeschoss, Büchsengeschoss oder Dubletten Geis-Kitz. Einzig der zweite Schrotschuss war eingeplant und dafür verlötet. Ein Indiz dafür mögen die alten Munitionsetuis für kombinierte sein. Schaut mal was da rein passt. Die heutigen Einsatzgebiete wurden im Laufe der Zeit ausprobiert und auch mit mehr oder weniger Erfolg durchgeführt

    Eine Jagdausübung wie heute, wo Schussserien die Mitnahme von 20 Schuss und mehr verlangen hätten die Altvorderen wahrscheinlich abgelehnt. Wobei, wer weiss??


    Also eine (ältere) kombinierte Waffe verlangt Disziplin, Schussfertigkeit und das Wissen um die Physik. Für Drückjagden heutigen Zuschnitts sind sie eigentlich ungeeignet. Für Klüngeljagden unter Freunden rund um Feldgehölze auf Hase und Fasan wo auch mal ne Sau aus dem Gebüsch springt sind die unersetzlich.

  • Ja.


    Diese Waffen verlangen kühle Läufe.

    Die Erbauer gingen davon aus, daß nach dem ersten Schuß jegliches Wild wegläuft.


    Allein das Einschießen einer solchen Waffe erfordert Zeit.


    (Oder man pustet den Lauf mittels Druckluft kühl. Das geht prima. Erprobte Geschichte. Es ist halt wichtig zu wissen daß der erste Schuß perfekt sitzt.)

  • Richtig, weiter oben siehst Du ein Bild von meiner, nein kein besonderes Holz und auch schon betagt. Aber das macht mir ja grade spass daran.

    Wenn das so ein Edelholzteil wäre, dann bliebe sie im Schrank!

    Sie ist sehr leicht und führig, die merkste kaum auf der Schulter.

    Einige kaufen sich ne neue Bergara Kipplaufbüchse um ihre gute Waffe zu schonen, ich nehme den alten Prügel für Pirsch.


    Kropatschek, das mit der Kitzdublette ist natürlich richtig, das geht dann nicht aber ich halte das auch nicht für dringend notwendig.

    Viel wichtiger ist mir etwas für Waschbären Enten und Gänse dabei zu haben, und wenn alle Stricke reißen auch ein FLG oder Posten schießen zu können. Ich finde universeller geht es kaum

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