Teil 2 Kern im Mantel verpressen

Hallo Gemeinde,

weiter geht es mit Teil 2.


a) Vorbereitung der Geschoßmäntel
Bevor die Kerne im Mantel verpresst werden können, müssen zuerst die Mäntel gefettet werden, damit diese mit moderatem Widerstand wieder aus der Matritze herausgedrückt werden können. Da wir nur die Mantelaußenseite schmieren wollen, kommt kein Bad wie für die Kerne in Frage. Hier kommt der selbstgebaute Tumbler mit Weithalstonne zum Einsatz. Um einen gleichmäßigen Fettfilm zu erreichen wird für 250 Mäntel 0,3 gr anhydriertes Lanolin mit einer alten Kreditkarte o. ä. in der Weithalstonne gleichmäßig verteilt. Die Mäntel laufen 30 Min. in der Tonne und sind dann gleichmäßig beschichtet. Die Kunst dabei ist die passende Fettmenge zu ermitteln. Zu wenig führt wegen hohem Ausstoßwiderstand zu runzeligen Mänteln und damit Ausschuß. Zuviel Fett schmiert das Werkzeug zu und führt zu kleinem Durchmesser.



b) Kern verpressen

Beim Verpressen der Kerne war mir nach einigen Geschossen klar, warum ich nach dem ersten Versuch länger keine 6,5er hergestellt hatte. Obwohl Mäntel u. Matritzen alles original Corbin-Produkte sind, passen die Kerne nicht vollständig in die Geschoßmäntel. Corbin wirbt damit, dass seine Mäntel im Bodenbereich stabiler weil dicker sind. Das hat er aber bei der Kernmatritze nicht berücksichtigt. Die rutschen nur zum Teil in die Mäntel. Das ist insofern ärgerlich, weil die Bleikerne durch die eingeschlossene Luft wieder hochhüpfen.


Nur durch mehrmaliges Reindrücken verbleibt der Kern. Das nächste Ärgernis ist der etwas zu dicke Stempel. Der zieht die Mäntel samt Kern wieder heraus.


Nur durch Entfernen der oberen Hälfte der Fettschicht entsteht soviel Reibung, dass der Stempel sich löst. An dem herausgedrückten Geschoss ist deutlich die Vorstufe des RBT (rebated boattail) als leichter Konus zu erkennen.

Weiter geht es mit Teil 3: Rebaited Boattail (gestuftes konisches Geschossheck) herstellen