Hallo zusammen!
Ich komme mit dem Begriff Anfangsdruck nicht klar. Und auch beim Googlen wurde ich nicht wirklich schlauer.
Kann mir bitte jemand mit einfachen Worten erklären, was es mit dem Anfangsdruck auf sich hat?
Danke
Grüße Christian
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Neues Benutzerkonto erstellenHallo zusammen!
Ich komme mit dem Begriff Anfangsdruck nicht klar. Und auch beim Googlen wurde ich nicht wirklich schlauer.
Kann mir bitte jemand mit einfachen Worten erklären, was es mit dem Anfangsdruck auf sich hat?
Danke
Grüße Christian
dies Frage hab ich mir auch schon gestellt. Weiß da Wer näheres?
LG jock
Laut Kneubuehl ist der Anfangsgasdruck der Druck der ensteht wenn das Pulver in der Patrone zündet, der Druck ist abhängig vom Pulver, (Stäbchenpulver, Blättchenpulver usw. ) in diese Berechnungen fließen noch weitere Faktoren mit ein wie z.B. Ausziehwiderstand, wie weit das Geschoß an die Züge gesetzt ist und einige andere Dinge wie Zündhütchenenergie. Kneubuehl verweist auf Quickload, dem Brömel seine Berechnungen kann man als Basiswert hernehmen: Man sollte aber beachten das der Brömel nach CIP Patronen geprüft hat und ausserdem Meßläufe benutzt hat.
Anfangsdruck ist - verkürzt gesagt - der Druck, der sich in der gezündeten Patrone aufbaut, bis das Geschoß sich anfängt zu bewegen.
Wesentliche Faktoren sind da wohl:
- Zündhütchen
- Abbrandgeschwindigkeit des Pulvers
- Oberflächenform des Pulvers
- Füllgrad der Patrone (Gas komprimiert sich, Festkörper eher nicht)
- Elastizitätsmodul des Hülsenmaterials
- Massenträgheit des Geschosses (Geschossgewicht)
- Ausziehwiderstand (Crimp, Haftreibung, Material)
Als Pauschalwert soll man davon ausgehen, dass - wenn das Geschoss schon vor der Zündung die Züge berührt - man sicherer mit 800-1000 bar Anfangsdruck rechnet, als mit den standardmäßigen 250 bar. Da werden dann aber in Quickload gern auch "harmlose" Ladung plötzlich tiefrot.
Für mich leite ich die Aussage ab:
Das Geschoss nicht an die Züge ransetzen. Die Präzision mag sich zwar verbessern, aber die Drücke werden möglicherweise unkalkulierbar.
Da hilft dann auch eine DEVA Messung nichts, denn die mist den Druck ja nur in einem genormten Messlauf und gerade der Übergangskonus unterscheidet sich von Waffenmodell zu Waffenmodell doch angeblich sehr.
Anfangsdruck ist - verkürzt gesagt - der Druck, der sich in der gezündeten Patrone aufbaut, bis das Geschoß sich anfängt zu bewegen.
.....
Danke!
Dunkelschwarz: Wie kommst du auf die 800-1000 bar? Klingt mir doch sehr nach einem persönlichen Schätzwert, oder hast du für dieses Behauptung eine Quelle?
Eine Quelle, welche solche Anfangsgasdrücke empfiehlt ist Quickload.
Der Standardanfangsdruck bei Büchsen-Bleikerngeschossen ist 250 bar. Wenn das Geschoss die Felder und Züge berührt oder kurz davor ist empfiehlt QL 500 bar dazu zu addieren. Also 750 bar.
Sollten bleifreie Geschosse verwendet werden sind teilweise schon 320 bar als „Grundlast“ angesetzt.
Es gibt Ausnahmen für Geschosse mit Führungsrillen. Beispielsweise LOS. Die werden mit nur 100 bar angesetzt.
QL setzt normale Mantelgeschosse auf 250bar Anfangsdruck.
Die +500 bar für das Berühren der Züge stehen in der Dokumentation von QL.
Für bleifreie Solids werden meist so um die 350 bar empfohlen, außer natürlich Lutz Möller, der 150 bar empfiehlt.
Die von mir genannten 800-1000 bar stammen aus meiner persönlichen Dokumentation zu QL. Woher ich diese Info einst hatt, weiß ich heute nicht mehr - aber ich glaube idR keinem Wirtshausgeschwätz.
Wer die Vorgänge in der Patrone besser verstehen will, dem lege ich die - auch für ingenieurmäßig Gebildete - nicht einfach zu verstehenden Ausführungen aus dem blaue Waffentechnische Taschenbuch von Rheinmetall ans Herz. Google Suchworte sind "Waffentechnisches Taschenbuch filetype:pdf"
Ok, dann ist das mit dem Anfangsdruck geklärt.
Daraus ergibt sich aber die nächste wichtige Frage: was ist der ideale Abstand des Geschosses zu den Feldern/Zügen?
Mich interessiert das insbesondere bei KW. Liege ich mit meinen 0,2 - 0,3 mm richtig? Oder sollte es mehr sein?
was ist der ideale Abstand des Geschosses zu den Feldern/Zügen?
Das ist
A) Kaliberabhängig
B) Pulverabhängig (Abrandrate )
C) Geschossabhängig
daraus folgt - eine Universallänge gibt es nicht . Man muss jede Geschoss - Pulver - Waffenkombination testen.