Das Problem liegt hinter der Waffe

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe gerade eine Konversation per PN wegen großer Streuung bei einer 1911er.


    Da das was ich geschrieben habe recht umfangreich ist und ggf. auch für andere 1911 Schützen hilfreich sein könnte, kopiere ich das einfach aus meiner PN hier unverändert hinein:





    Ich habe ein anderes Problem, was mir den Spaß bereits vor geraumer Zeit an meiner eigentlich TOP 45er vermiest hat. Ich erzähl dir einfach mal die Geschichte und muss dabei etwas ausholen.

    Ich habe eigentlich gut und gern so um die 185 bis in die unteren 190er in der Präzi geschossen.

    Das sackte auf +-180 ab. Die Ausreißer waren gravierend wobei die Streuung meist hoch tief war sprich 7 hoch bzw. 7 tief und wenn es mal ganz dumm kam war auch mal ne 6 dabei. Entweder waren die Treffer in oder um die 10 oder total weg. Ich hatte die Waffe auch zwischendurch mal in der Inspektion - hat nichts gebracht. Das Motto bez. der Treffer lautete TOP oder HOPP. Dazwischen lagen nur wenige Treffer.

    Daher habe ich in den vergangenen Jahren lieber Revolver geschossen 45er kaum noch.

    Vor ein paar Wochen hatte ich ein AHA Erlebnis.

    Als die Waffe noch neu und nicht eingelaufen war, konnte man den Schlitten kaum nach hinten bewegen ohne zuvor den Hahn zu spannen. Inzwischen funktioniert das Problemlos. Mein Gedanke - die Waffe hat in den Jahren zu viel Spiel bekommen. Mein Fazit war nach einer Kontrolle - das Spiel ist ok.

    Nun kommt's:

    Ich schieße in den langen Zeit Serien mit entsprechenden Pausen. Je nachdem wo man schießt, sind die Ablagetische unterschiedlich hoch und um die Waffe unverkrampft absetzen zu können setze ich die Waffe auf meinem Plastikkoffer ab. Die linke Hand befindet sich nicht mehr an der Waffe. Wenn ich dann soweit bin greife ich mit der linken Hand zu - alles so wie immer.

    Was mir kürzlich aufgefallen ist. Wenn ich die Waffe absetze sitzt die Waffe mit dem Schlitten auf. Ein minimaler Druck bewegt den Schlitten wirklich nur minimalst nach Hinten. Eigentlich nur ein Muckenschiss. Nun ist der Lauf nicht mehr 100% im Bushing und die Steuerkette ist auch minimalst anders. Als die Waffe noch strammer lief, war das Problem nicht mangels Spiel. Optisch kann man das kaum feststellen.

    Kann das das Problem auslösen?

    Nur Versuch macht kluch.

    Ich also die Waffe nicht mehr vorne abgesetzt - Ergebnis - keine Ausreißer mehr. Versuch zwei Tage später - keine Ausreißer mehr. Gesamtergebnis 385 Ringe.

    Was ich nie verstehen konnte - bei der 20sec Serie traf ich wie immer im Bereich von 195 - 198 und in der Präzi klappte es einfach nicht mehr. Also musste es ja wohl an mir liegen? Mit dem Problem habe ich nun wirklich ein paar Jahre gekämpft und die Lösung scheint recht einfach zu sein.

    Ich muss nun mal die Gegenprobe antreten ob die Fehler bei entsprechendem Absetzen wieder auftreten.

    So - daraus kann man lernen, dass das Problem nicht immer hinter der Waffe zu suchen ist aber dann irgendwie doch. Nur sucht man das Problem an der falschen Stelle.

    • Offizieller Beitrag

    Moin @Zacapa,


    Konntest Du den vermuteten Fehler bereits reproduzieren ?
    Wäre ja nicht nur für aktuelle 1911er Besitzer interesannt, sondern auch für Zukünftige, darüberhinaus auch ein wichtiges Merkmal vor dem Kauf einer Gerauchten.
    Beim Probeschiessen dann genauso verhalten, wie im Wettkampf.


    Danke

    • Offizieller Beitrag

    Seit ich die Waffe vorne nicht mehr absetze habe ich keine Probleme mehr. Früher war es in der Präzi immer hopp oder topp. In der 20 sec Serie hat es eigentlich immer gepasst also 195+


    Vergangenen Sa. war auch alles ganz normal sprich ausreichend gut. Muss mir ggf. noch eine Waffenablade basteln.


    Habe kurz zwei Bilder geschossen meiner Scheiben vom letzten Sa. Mein Ischias quält mich leider immer noch, wobei es leicht besser wird. Wenn ich nicht schlechter als 370 abfalle soll's mir reichen.


    :winke:

  • Eine tolle Analyse! Danke dafür. Und das Schönste ist: Die Fehlerbehebung ist gelungen.
    Die Sache gibt mir sehr zu denken, immer auf alles sorgfältig zu achten. :)

    Bis ich in Anschlag gehe, ist Schießen pure Wissenschaft.
    Liege ich hinter meinem Gewehr, ist Schießen reines Gefühl.

    • Offizieller Beitrag

    Wieder einmal verkackt - Diese Woche hatte ich einen p.R. aus meiner 1911er geschossen. In der Präzi hatte ich dabei zweimal ein Zuführungsproblem, mir aber nichts dabei gedacht - kann ja mal sein.


    Gestern war Wettkampf und da trat das Problem in der 20 sec Serie auf. Das war nicht gut für das Ergebnis...


    Ich hatte bereits ein Problem beim zurückschieben des Schlittens - also Hahn erst spannen und dann geht das...


    Ich wollte die Waffe vorher nicht putzen, sonst hätte ich erst wieder auf dem Schießstand etliche Patronen durchjagen müssen... keine Ahnung wie viel Schuss da seit dem letzten Zerlegen durchgegangen sind denke zwischen 500 - 1.000.


    Nun, dass ich in der letzten Zeit nur die Bore Snake zum durchziehen verwendet und die Waffe nicht komplett gereinigt habe, hat sich gestern bitter gerächt.


    Ich muss dazu sagen - das war einfach meine Dummheit - Faulheit... oder von Allem etwas.


    Aber wer glaubt mit einem Revolver auf der sicheren Seite zu sein der irrt. Ein Kollege der seinen Revolver nicht gründlich genug gereinigt hatte, bekam über die Zeit Metallablagerungen zwischen Lauf und Trommel die Bewirkten, dass die Trommel irgendwann blockierte - und das zur Meisterschaft - man lernt nie aus...

  • Ich möchte Euch heute einen Fehler von mir leihen:


    Beim Schießen (k98k; .308) habe ich heute bei einer Patrone nur ein sachtes "püffchen" gehört. Kein Rückstoß, keine Erschütterung. Eine Flamme schlug aus dem umlaufenden Spalt rund um den Verschluß.
    Nach dem Öffnen der Verschlusses kam eine Patrone zum Vorschein, deren Zündhütchen verkehrt herum gesetzt war.


    Ursache: Mangelnde Kontrolle.


    Risiko: Hätte Paul Mauser nicht einen Flammenabweiser an den Schlagbolzen konstruiert und zwei Druckentlastungsschlitze in den Verschlußkörper, hätte ich heute ein Auge verloren. So ging die Flamme nach unten aus dem Verschluß raus.


    Bitte lernt aus diesem Fehler, bevor Ihr ihn selbst macht.


    LG
    H.

    Bis ich in Anschlag gehe, ist Schießen pure Wissenschaft.
    Liege ich hinter meinem Gewehr, ist Schießen reines Gefühl.

  • Guckst du dir nicht bei jeder Patrone, wenigstens LW, an ob das Zündhütchen korrekt gesetzt wurde?

    "eigentlich" ja.... "Eigentlich".

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  • Habe kurz zwei Bilder geschossen meiner Scheiben vom letzten Sa

    Halleluja, jetzt lässt Du es aber krachen!! :clap:


    Sieht ja sehr gut aus! :thumbup:


    Welche Ladedaten u. Geschosse verwendest Du, weil mir auffällt, dass die Schußlöcher nicht ganz so sauber "gestanzt" sind, wie die sein könnten! :krat:


    Gruß :winke:
    erndi

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