Empfohlene Halsspannung bzw. Untermaß

  • Hallo in die Runde!


    Ich habe mir aus reiner Neugier zwei Lee Collet HH-Kalibriermatrizen für die Kaliber 8x57IS & 7x57 beschafft und experimentiere gerade ein wenig mit der Handhabung herum. Was mir dabei auffällt ist, dass diese Art Matrizen ein Untermaß von nur ca. 0.02-0.03 mm erzeugt, um die Geschosse zu halten (.322 bei 8x57IS & .284 bei 7x57). Und das schon bei einem gehörigen Kraftaufwand am Pressenhebel (Hornady Iron Press).


    Meine standardmäßigen RCBS Matrizen gehen ganz anders zur Sache und liefern ca. 0.06 mm Untermaß. Das sind ja Welten.


    Welches Untermaß peilt Ihr denn so bei Euren Kalibrierungen an und was ist eigentlich zu empfehlen? Ich nutze die Munition rein sportlich und nicht zur Jagd.


    Lee scheint hier auf sehr moderate Werte zu setzen und bietet bekanntlich auch untermaßige Ausstoßerstangen an.


    Danke im Voraus für Eure Rückmeldungen.

  • Es gibt ja nicht umsonst Kalibriermatrizen mit Bushings und abgestuften Einsätzen.


    Die von Dir als Unterspannung oder Halsspannung bezeichnete Eigenschaft bestimmt den Ausziehwiderstand.


    Der Ausziehwiderstand beeinflusst den Gasdruck incl seiner Aufbaukurve, (neben anderen Elementen wie Einpressdruck, rotationsloser Flug etc?


    Anzustreben ist der Ausziehwiderstand der bei Druck, Geschwindigkeit und Präzision aus DEINEM PATRONENLAGER den besten Kompromiss gibt.


    Das kann von Patronenlager zu Patronenlager und von Kaliber zu Kaliber unterschiedlich sein.

    Da kann man nicht pauschal ein Maß angeben.

    Gleichmäßigkeit ist Trumpf.


    Viel Erfolg

    Ich garantier für nix.

    Jeder ist sich selbst der Nächste.

  • Und da das Untermaß 1/1000 Zoll sein soll (= 0,025 mm), liegst Du perfekt und kannst ganz entspannt laden.


    Das ändert sich aber ggf., wenn Du auf ein anderes Hülsenlos oder -fabrikat wechselst.

    Daher wäre es dann kein Fehler, das nochmal zu prüfen.


    Btw, wie ermittelst Du das Innenmaß? Falls mit dem Messschieber, dann kannst Du das prinzipbedingt eher nicht ganz ernst nehmen, dafür bräuchte es einen Messdorn.

  • Danke für die Antworten so weit.


    Ich messe mit Innen-Mikrometer. Das hab ich glücklicher Weise zur Verfügung.


    Wenn 1/1000 Zoll ausreicht bin ich ja fein raus. Warum zum Kuckuck wird dann bei einem Standard-Matrizensatz eine 0.06 mm Presspassung eingestellt? Um jegliche Eventualität im jagdlichen Einsatz auch abzudecken?

  • Ich habe mir aus reiner Neugier zwei Lee Collet HH-Kalibriermatrizen für die Kaliber 8x57IS & 7x57 beschafft und experimentiere gerade ein wenig mit der Handhabung herum. Was mir dabei auffällt ist, dass diese Art Matrizen ein Untermaß von nur ca. 0.02-0.03 mm erzeugt, um die Geschosse zu halten (.322 bei 8x57IS & .284 bei 7x57). Und das schon bei einem gehörigen Kraftaufwand am Pressenhebel (Hornady Iron Press).

    Fliegt die Munition die mit den Matrizen hergestellte wurden zufriedenstellend?

    Gruß
    Karl-Heinz

    Ich tue Recht und scheue keinen Feind.


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  • Was die Lee Collets angeht, kann ich noch nicht von "heißen" Tests berichten, da ich mir die Handhabung erstmal klarmache. Die lausige Ausführung der Gleitflächen (Spannzange zu Konus) kann ich aber als ersten Erkenntnisgewinn vermelden. Hier war definitiv Nacharbeit nötig, denn fühlbare Riefen auf beiden Seiten braucht es an dieser Stelle sicherlich nicht.


    Mit Standard-Matrizen bin ich für meine Ansprüche bisher zufrieden, da ich so viele andere Optimierungsaufgaben sehe, dass die Halsspannung im Moment rein akademischer Natur ist. Dennoch interessiert mich auch dieser Aspekt und vor allem die enormen Unterschiede. Ich schieße damit Ordonnanz mit offener Visierung. Da fällt es mir persönlich ohnehin noch sehr schwer, Tendenzen auszumachen.


    Mit den Lee Collets habe ich erstmal aus dem Beweggrund angefangen, dass ich evtl. weniger trimmen muss. Dass scheint auch so zu sein. Aus Präzi-Gründen brauche ich die nicht, denn da ist das Limit bisher der Steuermann.

  • Das Innenmaß am HH resultiert aus dem Innenaufweiter und dem Hülsenmaterial.

    Ich strebe eine "Vorspannung" bei meinen sportlich genutzten LW Magnum Kalibern von 0,04mm an.

    Das erreiche ich mit Bushing und einem separaten Aufweiter. Wenn ich jetzt aber z.B. von Lapua Hülsen auf welche von S&B wechsel dann ist bei gleicher Einstellung der HH der S&B nur 0,03mm kleiner, da das Material der Hülse anders flexibel ist.

    Standartmatrizen kalibrieren meist über, da der feste Geschosssitz Priorität hat. D.h. der HH wird erst unnütz stark unterkalibriert um dann, mit hohem Kraftaufwand, wieder aufgeweitet zu werden.

  • Um jegliche Eventualität im jagdlichen Einsatz auch abzudecken?

    Um jede Kombi (innerhalb der Toleranz) von Hülsenhälsen und Geschossen abdecken zu können. Woher soll der Matrizenhersteller wissen, was Du für Material benutzt? Das Ganze funktioniert natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt. Bei abgedrehten Hälsen irgendwann nicht mehr.

  • Mit jedem Ladezyklus verändert sich Messing in seinem mechanischen Eigenschaften (springt mehr zurück), jeder Hersteller hat andere Wandstärken, jedes Los auch noch… Woher soll der Matrizenhersteller wissen was man verwendet. Daher wird für den schlimmsten Fall ausgelegt…

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