Laborierung für 9x19 mit Geco Hexagon Geschossen und HP-38.

  • Hi!

    Vielleicht hat ein erfahrener Wiederlader etwas Zeit und Lust meine Gedankengänge zur Laborierung mal zu überprüfen und kann mir Tipps geben, da ich noch keine Laborierung selbst "entwickelt" habe.

    Ich habe bisher nur bewährte Laborierungen im cal.45 geladen, von denen ich wusste, dass sie bei Kollegen in gleicher Waffe gut laufen. Nun möchte ich selbst testen, was am besten läuft in meiner 9x19mm, was in meinem Umfeld aber keiner lädt. Wirtschaftlich ist es sicher uninteressant, aber da ich mit einigen Fabriklaborierungen Probleme habe in Sachen Präzision und alle Ausrüstung da habe, liegt es nicht fern, ein bisschen zu testen. Geco Hexagon Fabrikmunition läuft relativ gut. Daher soll das mal als Vorlage dienen.


    Ich habe folgendes da:

    Gereinigte Hülsen von S&B, Geco und Magtech

    RWS 4031 SP Zündhütchen

    Hodgdon HP38

    Geco Hexagon 124grain .355 Geschosse


    Fliegen sollen sie aus einer P320 XFive Legion. Gefunden habe ich Testwerte aus einer normalen P320 mit selber Lauflänge: https://www.all4shooters.com/d…-p320-fullsize-in-9x19mm/

    Als Vorlage soll die Fabrik Geco Hexagon dienen, mit OAL von 28.6mm und 326,1m/s V2 (Laut dem Link oben). Das soll meine Ausgangslage werden, die irgendwo mittig in meiner Ladeleiter liegen soll, damit ich etwas geringere und höhere Ladungen testen kann. Laut DSB MIP muss das Geschoss mit mind 312m/s aus dem Lauf kommen, das ist also meine untere Grenze.

    Ein paar Simulationen mit GRT (28,6mm OAL) haben ergeben:

    3,6grain = 313,6m/s also meine untere Grenze wegen MIP

    3,9grain = 324,6m/s also sehr nahe an meinem Zielwert vergleichbar mit der Fabriklaborierung

    4,3grain = 345,8m/s und 2345 bar. Laut CIP sind 2350bar die Obergrenze. Also ist das meine absolute Obergrenze an Ladung wenn man sich auf die Simulation verlässt.

    Soweit mein Gedankengang. Wie realistisch die Werte sind, muss man durch Messungen verifizieren. Druck kann ich nicht messen, jedoch die Geschwindigkeit.

    Was mich aber stutzig macht ist dieser Link von selbiger Seite: https://www.all4shooters.com/d…ten-geco-hexagon-caliber/

    Hier sind Ladedaten für die Hexagon Geschosse gelistet und eine davon sind 4,4grain HP38 bei selber OAL von 28,6mm (was schon über max Druck laut GRT wäre), von V2 aber unter der Simulation liegt (333,6m/s und in GRT 350,9m/s). Was mich aber richtig stutzig macht ist die Bemerkung, dass diese Laborierung bis 4,6grain ausbaubar sei. Da kommen bei mir 2711 bar raus, also viel zu viel.

    Auch eine Suche im Netz hat ergeben, dass hierbei wohl Werte von 4,5grs bei anderen Schützen häufiger vorkommen.

    Liegt hier der Fehler bei GRT? Oder habe ich einen Denkfehler?

    Ich kann schwer beurteilen, wie relistisch das Ganze ist. Ich würde aber schon gerne wissen, wo meine Grenzen sind und wo der Zulässige Bereich aufhört. Die Ladetabelle von Hodgdon selbst gibt bei 9x19 das HP-38 garnicht an, obwohl auf der Dose wiederrum ein 9x19 Ladevorschlag (leider 115grain) an erster Stelle steht.

    Hier noch die Caliber Toploads mit Hodgdon. Zwar keine Geco Geschosse, aber andere 124grs Geschosse: https://www.lhs-germany.de/fil…Hodgdon_in_caliber_03.pdf


    Ich freue mich über eure Meinungen und Kommentare. Grüße, Frank

  • Servus Frank,


    die 9mm Para ist keine kleinere .45ACP, auch wenn sie in den USA oft so betrachtet wird.. Sie reagiert wesentlich stärker auf kleinere Veränderungen und Abweichungen. Hülsenmix ist keine gute Idee, wenn das Ding präzise schießen soll. Unterschiedliche Hülsenhersteller bedeuten unterschiedliche Volumen und Ausziehwiderstände. Als Pulver bevorzuge ich langsamere Sorten wie N330, N340, 3N37 oder Hodgon Longshot in der 9mm Para. Halte Dich bei den Ladedaten an die Ladetabellen der Hersteller, nicht an Programme. Das Schussbild wurde auf 25 m im Beidhändigen Anschlag geschossen, verwendet wurden hier 5,8 grains 3N37 für ein 127 grains H&N Hohlspitz Diameter .357. Mit 5,5 grains ist die Ladung relativ verbreitet, jedoch hat meine HPS damit in der Einlaufphase nicht repetiert.

    9mm.jpg

  • Hallo Frank,

    Falls es Dir Hilft. Die Hexagon 124grs habe ich grade als Fabrikmunition gekauft weil ich einen Lehrgang mache wo nur diese verschossen wird.

    Habe die Clonung ganz gut hinbekommen mit 125grs H&N. Es ging mir darum das ich keine Treffpunktabweichung bekomme.


    Die Hexagon Werk fliegen exakt 350ms mit unglaublich geringer Abweichung der V0!

    Dafür war die Präzision aus meiner PDP nix.


    Meine persönliche Meinung zu dem Geschoss ist das es für nichts gut ist. Ein H&N Geschoss verlässt den Lauf ohne Blei an Waffe oder Umgebung abzugeben bevor es auf ein Hartziel aufschlägt. Gas tut das Geco zwar auch, aber wozu ist es gut? Jagdlich ungeeignet, es müßte schon ein Präzisionswunder sein das ich mir die kaufen würde.


    Zu GRT: Das ist eine Simulation!!! Zum Hülsenmix hat 45er ja auch schon alles gesagt. Die Mühe würde ich mir machen!

  • Sie reagiert wesentlich stärker auf kleinere Veränderungen und Abweichungen. Hülsenmix ist keine gute Idee, wenn das Ding präzise schießen soll.

    Ja, natürlich. Vielleicht habe ich mich etwas ungünstig ausgedrückt. Die Hülsen sind natürlich sortenrein. Ich würde nur eine der genannten Sorten verwenden.

    Halte Dich bei den Ladedaten an die Ladetabellen der Hersteller, nicht an Programme.

    Das wäre mir auch am liebsten. Jedoch gibt Hodgdon selbst in ihrem Ladedatenprospekt das Pulver überhaupt nicht an für die 9mm, auf deren Website sind jedoch 2 Laborierungen zu finden, wobei nur eine davon ein hier erhältliches Geschoss hat, das Hornady XTP. Liegt aber bei meinem Verbrauch nicht in meiner Preisklasse :)

    Das HP38 ist ja wohl grundsätzlich geeignet und liefert rechnerisch gute Werte von Füllgrad, Bandbreite der Geschwindigkeit und Möglichkeiten der Ladeleiter und ist eben bereits vorhanden. Daher wäre es sehr interessant für mich das auch ohne Probleme der Lagermengenüberschreitung hierfür zu verwenden. (VL Schütze, das bekannte Problem)


    Gibt es das Longshot denn noch? Im aktuellen Hodgdon Prospekt "EU Powders" von der IWA ist es nicht gelistet.

    Ich bin nicht zwingend auf das HP38 festgenagelt, es wäre jedoch sehr praktisch.

  • Die Hexagon Fabrikmunition war von der Trefferlage bisher die beste Munition, die ich hatte. (habe nur gängige Fabrikmun getestet, nichts exotisches) Jedoch hatte ich bei ihr 2-3 Zündversager. Die normale Geco 124grs FMJ läuft hingegen absolut problemlos. Kann also auch an der Charge gelegen haben oder eben an den Non Tox ZH die in der Hexagon drin sind.

    Ob das Geschoss jetzt wirklich anderen überlegen ist, kann ich nicht beurteilen, aber da die Fabrikmun relativ gut läuft und die Geschosse auch im 200er Pack verkauft werden, schien mir das eine gute Ausgangslage zum Testen zu sein.

  • Hodgon Longshot habe ich letzten Monat 3 Büchsen gekauft. Du musst bei den Ladedaten nicht exakt das identische Geschoss haben. Es geht darum, wie viel Platz in der Hülse durch das Geschoss belegt wird. Wenn die Geschossform und das Gewicht einigermaßen identisch sind und sich die Ladung nicht am oberen Ende der Ladetabelle bewegt, kannst du auch problemlos ein anderes verwenden. Ein Pulver für alle Kurzwaffenpatronen ist in der Regel nicht zielführend. Hier und da mag es irgendwie funktionieren, aber es bleibt ein Kompromiss mit den entsprechenden Nachteilen.

  • Hallo Frank, ich könnte mir vorstellen das die Zündversager von diesen Zündern kommt. Meine Drei Schachteln hatten keine Versager (25stk. hab ich noch) sie hatten aber auch nicht das kleine Zündloch und es stand auch nur Geco 9mm auf der Hülse. Vielleicht haben die das geändert.


    Steht auf der HP 38 Dose denn nichts drauf? Bei mir stehen da Ladedaten drauf (Geschossgewicht/Pulvermenge). Dann würde ich einfach die L6 der Hexagon nehmen und mich langsam rantasten.

  • Ich frage meinen Händler mal nach dem N340, vielleicht hat er es da. Dafür gibt Geco zumindest eine min/max Ladung an.

    Die HP38 vom XTP Geschoss wollte ich nicht übernehmen, da das Gewicht zwar passt, aner die Länge unterschiedlich ist. Daher war mir das zu heikel.


    Ich will natürlich zum testen ungern ein kilo weiteres Pulver in den Schrank stellen, denn wenn das Ergebnis nicht deutlich besser ist als die Fabrikmun und keine finanzielle Einsparung gegeben ist, wäre das für die Katz. Daher würde ich trotz der Nachteile ein Pulver bevorzugen, welches zunindest für 9mm und 45 gute dienste leistet.

  • Guckst du hier.. Allshooters haben es getestet deine Kombi.. Hexagon und HP38.


    Ladedaten: GECO Hexagon Geschosse für Matchmunition
    GECO Hexagon Geschosse Ladedaten ✓ Ladedaten GECO Hexagon für Matchmunition✓ Testwaffe: SIG Sauer P220 X-Six mit 6" Lauf
    www.all4shooters.com

    Einzig...Aber nicht artig !!!! :ja::ja:


    Und.. wer billig kauft, der kauft auf jeden Fall immer zweimal :tiha: :tiha:

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