Büchsenmacher pennt

  • Heute von einem merwürdigen Fall eines Schützenkollegen erfahren: es ging um den Tausch eines Laufes bei einem Revolver.

    Lauf wurde im März 22 beim Büchsenmacher getauscht, dieser hat es bis heute nicht geschafft, den Revolver zum Beschußamt zu schicken. Angeblich keine Zeit. Dann, dass der BüMa auf mehrere Waffen wartet, damit er alle zusammen zum Beschußamt schickt. Auf die Bemerkung des Kunden, er würde für die Kurierkosten selbst aufkommen, sei der BüMa unverschämt geworden und hat dem Kollegen gesagt, er solle froh sein, dass er den Revolver überhaupt repariert habe.


    Von so einem Verhalten habe ich noch nie gehört. Sind Büchsenmacher derart überlastet? Oder hat der etwas zu verheimlichen?


    Wie ist zu verfahren? Schriftlich eine Frist setzen? Mein Kollege ist verständlicherweise sehr verärgert und erwägt eine Anzeige.


    Was würdet ihr tun?

  • ...ich kann mir sowas schon vorstellen. Büchsenmacher sind meiner Erfahrung nach ne eigene Gattung...


    ich wollte mal eine picatinnyschiene auf ne ältere jagdbüchse draufmachen lassen.

    der erste den ich angerufen habe hat mir eine Moralpredigt gehalten dass man sowas ja gar nicht macht auf so ein Gewehr und der neumodische scheiss ja sowieso nichts taugt.

    als ich dann gemeint hab ob er denn nix verdienen will und ich ja alle anfallenden Arbeiten usw. bezahlen würde, ist er auch sehr unfreundlich geworden.


    ich würde ihm ne frist setzen und wenn er dem nicht nachkommt einfach mal ein schreiben mit den möglichen konsequenzen aufsetzen

  • Die Reihenfolge ist immer 1. Angemessene Frist setzten ( ist die Frist nicht angemessen, gehen die Juristen automatisch von einer angemessenen aus, was dann aber natürlich bei Gericht wieder zu Diskussionen führen kann. In der Regel fährt man mit zwei Wochen gut).

    2. Nachfrist setzen, wenn erste Frist erfolglos verstreicht.

    3. Wenn Nachfrist erfolglos verstreicht Anwalt & Klage



    Bei der Polizei anzeigen kann er sich und der Polizei sparen, da die Polizei für zivile Streitigkeiten nicht zuständig ist, und Betrug in der Regel nicht vorliegt.

  • Ich würde:

    Direkt zu ihm hinfahren.

    Zwei Kaffee oder Kaltgetränke mitbringen, und das ganze nochmals in Ruhe klären.

    Auch wissen wir natürlich nicht, wie der Auftraggeber sich dem Büma gegenüber verhalten hat :grueb:

    Per eMail,Telefon ist in der Situation nix.


    Fristen setzen,verstreichen lassen....eine etwaige darauffolgende Anzeige.....ich weiss ja nicht.Schneller wird das dadurch nicht.

    Zuletzt noch DER Spruch: Jeder Wiederlader handelt für sich selbst verantwortlich, keine Gewähr für die Angaben etc. :la:

  • Das es bei Büchsenmachern länger dauert als es die meisten Kunden erwarten ist ja ganz normal.

    Hier ist der Fall ja aber extrem, wenn die eigentliche Arbeit schon abgeschlossen ist und es sich weigert den Revolver zum Beschuss zu schicken. Ist ein Festpreis vereinbart worden, wo alle Kosten mit drin sind?

    Ansonsten ist der Büchsenmacher ein ganz normaler Handwerker und Dienstleister. Wenn sich sowas herumspricht, könnte das für ihn auf Dauer viel teurer sein als die 30 € Versand zum Beschussamt.

  • Ich vermute eher das da noch kein neuer Lauf verbaut ist.

    Die Büchsenmacher hier unten bei uns sind alle hoffnungslos überflutet mit Arbeit.

    6-8 Monate Wartezeit ist hier normal. :(

    Daher mache ich alles selber an meinen Waffen was ich darf und kann.

    Bin aber auch gelernter Werkzeugmechaniker und da geht mir vieles leicht von der Hand.


    Gruß Zielscheibe

  • In dem Fall macht es Sinn, schriftlich eine Frist zu setzen. Nach Verstreichen der Frist die Herausgabe an einen anderen Büchsenmacher fordern, um die Arbeit fertigzustellen.

    Drohungen mit Anwalt, Polizei oder Behörden eskalieren eher die Situation. Anzeigen und Zivilprozesse kosten neben Geld nur unnötig Zeit und Nerven...


    Bevor zu diesen Mitteln gegriffen wird, kann ein formloses Schreiben einer Anwaltskanzlei mit Verweis auf die Erfüllungspflicht des Vertrages schon Wunder wirken. Dann haben die Mühlen eines Zivilprozesses noch nicht zu drehen begonnen, ist aber ein Warnschuß, dass man dazu bereit wäre.


    Sind Büchsenmacher derart überlastet?

    Ist der Schützenkollege auch Wiederlader?Ich habe einen Fall erlebt, da wurde der Büchsenmacher richtig pampig und sagte:

    "Wiederlader werden hier nicht bedient! Wenn ich für Wiederlader arbeite, kostet das 200€ extra und dauert zwei Wochen länger." Man solle die Fabrikmunition bei ihm kaufen, da gibt es keine Probleme mit den Waffen.

    Ich habe direkt den Laden verlassen und einen sehr kompetenten, zuverlässigen Büchsenmacher in der Nähe gefunden.

    Good times create weak people. Weak people create hard times.

    Ladedaten ohne Gewähr, jeder handelt eigenverantwortlich.

  • Besagter Kollege ist ein 70jähriger netter Kerl, der schon sein Leben lang Waffen besitzt.

    Werde ihm heute eure Posts zeigen, dann soll er selbst entscheiden, wie er weiter vorgehen will.

    :thumbup:

  • Wie der Zufall so will, hat sich das Problem erledigt und der Revolver ist nun abholbereit.

    Wer weiß, vielleicht liest der Büchsenmacher hier mit?! :boesew:

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