Präzision gepresste (verkupferte) Geschosse v.s. gegossene pulverbeschichtete Geschosse

  • Hallo,


    ich lese immer mal wieder das in einem Ranking (Kurzwaffe) was die Präzision angeht Mantelgeschosse am besten abschneiden dann Bleigeschosse folgen und danach erst irgenwo die verkupferten Geschosse kommen. Basieren diese Aussagen auf Erfahrungen die im allgemeinen in der Wiederladercommunity gemacht wurden? Ich selber verlade tatsächlich fast immer nur verkupferte Geschosse (.45 ACP; .357 Mag; 9mm, .44 Spec). Hab damit gute Erfahrungen gemacht, muß aber auch ehrlich sein das ich auch nicht unbedingt den Vergleich zu anderen Geschossen ausser den verkupferten habe. Hängt Präzision evtl. direkt mit der Härte der verladenen Geschosse zusammen? Ich habe mal gelesen das die relativ günstigen gepressten verkupferten Geschosse (H&N, LOS usw) relativ weich (Brinellhärte) sein sollen. Hängt ja evtl. mit dem Herstellungsprozess (pressen zusammen). Gegossene Bleigeschosse sollen deutlich mehr Brinellhärte haben und Mantelgeschosse wohl noch fester sein. Wie ist eure Erfahrung was dieses Thema angeht? Ist an diesem Ranking was dran oder ist da auch viel persönliches Empfinden mit im Spiel. Ich häng mal Spasseshalber ein Schußbild mit an welches ich mit einem S&W Revolver vom Sandsack aufgelegt geschossen habe (mit Red Dot Visier) Geschosse waren verkupferte LOS HP 180gr DIA .358. Ich finde die Präzision relativ gut, wenn aber gesagt wird das das deutlich besser geht mit z.B gegossenen Bleigeschossen würde ich das natürlich auch mal probieren mit anderen Geschossen. Die Auswahl ist ja doch recht groß.

  • Das ist ein schönes Schussbild, Blowback :sm03: . Die Präzision einer Ladung hängt nicht zwangsläufig von der Geschoßart ab. Die Patrone als Gesamtes fertiges Produkt muss passen. Es gibt halt Patronen, die mit Bleigeschossen schwieriger zum Laufen zu bringen sind, z.B. die 9mm Para. Generell fällt mir auf, dass die überwiegende Anzahl der guten Schützen mit verkupferten oder beschichteten Bleigeschossen unterwegs ist. Wahrscheinlich schießen die aber nur mehr, weil die Geschosse günstiger sind. Dein Schussbild zeigt recht eindrucksvoll, dass man mit verkupferten Bleigeschossen gute Ergebnisse erzielen kann. Ich persönlich gieße und beschichte meine Geschoße selbst. Das Schussbild ist auf 25 Meter beidhändig ohne Auflage über Kimme und Korn geschossen. Verladen wurden 7,2 grains N340 , das 180 grains Kegelstumpfgeschoss stammt aus einer Saeco Kokille, Beschichtung Hi-Tec, Zünder Federal Small Pistol.

  • 45er Danke für deinen Beitrag, dein Schußbild lässt sich aber auch sehen, zumal du ja Freihand geschossen hast. Erreichst du Factor (MIP) 302 m/s mit deinen gegossenen 180gr Geschossen und 7,2 gr VV_N_340? Mit meinem 686 (6 Zoll) hab ich mit 7,2gr und den verkupferten LOS 180gr HP Geschossen immer leicht unter MIP gelegen, mit den 7,5gr N340 erreich ich jetzt immer sicher MIP.

    Auf Ladeempfehlungen gibt es keine Gewähr! Als Wiederlader handelt man immer eigenverantwortlich.

  • Der MIP wird sicher erreicht. Die Ladung wurde schon mehrmals auf der Landesmeisterschaft und der Deutschen Meisterschaft gemessen und hat den MIP sicher gehalten. Die Geschosse fallen mit Kugelfangblei gegossen auch mit gut 190 grains Gewicht aus der Kokille.

  • Ohne dir, Blowback , zu nahe treten zu wollen, aber aufgelegt mit Red Dot ist das Schussbild eher durchschnittlich. Die einzelnen Schüsse hängen kaum zusammen. Mit einer wirklich guten Laborierung würden deine Schüsse dagegen deutlich enger zusammen liegen, da bin ich mir sicher.

    Aufgelegt mit Red Dot sollten bei einer guten Laborierung für deine Waffe unter 50mm halbwegs zusammen hängend heraus kommen.

    In diesem Faden hier hatte Mühlenbracher etwas über die verkupferten H&N gesagt, nämlich dass die einfach nicht gut fliegen.

    In .45 und 9mm habe ich mit denen auch noch keine guten Erfahrungen gemacht.

    Aus dem Polygonlauf meiner 9mm fliegen die Geco Hexagon am besten. Aus meinem 586er S&W sind es beschichtete Ares. Aus meiner 32er sind es unbeschichtete, gefette H&N und Fiocchi-Fabrikmunition. Aus meiner .45er mit Polygonlauf sind es beschichtete Ares und Hornady XTP.


    Aufgrund meiner Erfahrungen kann man das also nicht wirklich verallgemeinern. Ich wüsste auch nicht, dass es da eine halbwegs zuverlässige Regel gibt. Es kommt einfach nur auf die Ladung an sich mit den vielen präzisonsbeeinflussenden Faktoren und deinen Lauf als Kombi an.

    Ein weiteres Beispiel dazu: ZH von Ginex in meiner .45er verdoppeln den Durchmesser des Schussbildes mit unterschiedlichen Geschossen und Pulvern, in meiner .32er sind die dagegen top.

    Ausprobieren...

  • Smily13 ich wünsch mir sogar das man ehrlich sagt was man sich denkt wie soll man sonst etwas verbessern. Verwendest du für die S&W 586 180gr Geschosse von Ares? Sind die Ares Geschosse gegossene Geschosse oder auch gepresstes Blei wie die LOS oder H&N?

    Auf Ladeempfehlungen gibt es keine Gewähr! Als Wiederlader handelt man immer eigenverantwortlich.

  • Auf dem Schussbild von Blowback zähle ich 13 Zehner von 15 Schuss. Es stimmt zwar, dass die relativ verteilt in der 10 liegen, aber das ist im Ergebnis relativ egal. Einen 11er kann mal halt nicht schießen. Wenn man den Streukreis einer Munition messen möchte, kommt man an der Ransom Rest nicht vorbei.

  • Also in der 45 ACP habe ich mit klassischen Bleigeschossen die besten Erfahrungen gemacht.


    Wenn diese nich beschichtet waren, wars zumindest sauberer (im Lauf und weniger Rauch).

    Die Ares und die Silvermolly sind sehr gut.


    Verkupferte gibt es Unterschiede. Die billigen waren nur kurz in Bad und wurden schnell verkupfert, was auch eine harte und ggf laufschädliche Oberfläche verursachen soll. Die teureren wurden langsamer verkupfert und sind weicher in der Beschichtung.


    Schiessen tue ich aber keine verkupferen, daher ist meine Erfahrung gering

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