Zündhütchen von Sellier & Bellot (S&B) - Auswirkungen auf die Präzision einer Ladung

  • Hallo zusammen,


    ich frage mich gerade, welche Auswirkung die Verwendung unterschiedlicher Zünder von unterschiedlichen Herstellern auf die Präzision einer Ladung hat - und zwar soll es hier ganz speziell um S&B Zündhütchen gehen, und auch nur um die!

    Nur zur Illustration der Auswirkungen auf die Präzision füge ich mal das Schussbild zweier unterschiedlicher Ladungen mit Remington- und Ginex-Zündern bei. Wie gesagt: nur zur Illustration, es geht ausschließlich um S&B-Zünder!



    Geschossen wurde sitzend aufgelegt. Das waren alles keine guten Ladungen, die Ergebnisse von guten, empfehlenswerten Ladungen aus dieser Waffe im Kaliber .45ACP sind im Faden "Was die Scheibe zeigt".

    Man erkennt unschwer, dass es die Zünder sind, die die Präzision beeinflussen. Das ist allgemein bekannt, jedoch war ich von der Erheblichkeit bzw. der Größe der Auswirkung dann doch überrascht!

    (Einschub, um jetzt nicht Ginex schlecht zu machen: Mit den Ginex SP habe ich im Kaliber .32 S&W Long WC total gute Erfahrungen gemacht, was die Präzision angeht! Ich bin mir auch sicher, dass es eine Ladung gibt, mit der die hier verwendeten LP von Ginex sehr gut funktionieren.)


    Nun die Frage:

    Hat jemand in einem ähnlichen Vergleich oder sonstwie Erfahrungen mit S&B-Zündern gemacht, was die Auswirkungen auf die Präzision angeht?


    Es geht nicht um Setzbarkeit der Zünder, es geht nicht um Härte der Zünder, es geht nicht um Zündversager, es geht nicht um andere Marken oder um Preise. Es geht nur um S&B-Zünder und die Auswirkungen auf die Präzision. Dabei ist es mir allerdings egal, ob es sich um SP, LP, oder LR handelt.

  • Aus diesen Schussbildern eine statistisch gesicherte Aussage abzuleiten halte ich aus vier Gründen für "ambitioniert"


    1) zu kurze Stichprobenlänge (n zu klein)

    2) "sitzend aufgelegt" hat eine Grundstreuung (Sima0 zu groß)

    3) die Ladungen scheinen prinzipiell nicht genau zu sein (Sigma0 noch größer)

    4) die sonstigen Bedingungen sind nicht gleich, Argument "Ermüdung"


    Wenn du eine gesicherte Aussage erreichen willst, die statistisch gelten will

    1) mehr Schuss

    2) Ransomrest

    3) grundgenaue Ladung (Sigma0 klein), bei der du NUR die Zündhütchen änderst (immer nur eine Änderung gleichzeitig)

    4) wieder Ransomrest


    Dann und nur dann kannst du eine Veränderung des Verteilung den Zündhütchen "anlasten"

    Ladedaten ohne jegliche Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich!


    Listen my dear: no one makes a patsy of me!




  • Was macht denn ein "präzises" Zündhütchen aus, bzw. woran erkennt man ein "unpräzises"?
    Meiner Ansicht nach ist es die Gleichmäßigkeit der VO.
    Deshalb wäre mein Ansatz zur Beurteilung von Zündhütchen ein Vergleich ihrer V0 Streuung.
    Alles andere erscheint mir als Kaffeesatzleserei.

    Bei meinen Tests zur V0-Streuung fand ich die LR von S&B super, die SR im Mittelfeld.
    An Kurzwaffen ZH hab ich keine Tests gemacht, da erscheint mit die Streuung auf der Scheibe von anderen, viel mächtigeren Faktoren abzuhängen.

    Angaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader ist für sein Tun selbst verantwortlich.

  • ein zh ist nicht genau oder ungenau,

    je nach hersteller verändert es aber die

    ladung.

    mal mehr feuer, mal weniger, also mal

    mehr druck mal weniger

    mal gleichmäßiger abbrand mal weniger gleichmäßig.

    das kann aber variieren wenn mehr oder weniger pulver benutzt wird.

    dementsprechend ist dann auch der streukeis größer/kleiner.

    ein wirklicher vergleich geht nur mit präziser ladung aus ransomrest

    und dann das zh wechseln

  • Aus diesen Schussbildern eine statistisch gesicherte Aussage abzuleiten halte ich aus vier Gründen für "ambitioniert"


    Nur zur Illustration

    Ich will aus diesen Schussbildern keine statistisch gesicherte Aussage ableiten, sie dienen der Illustration - mehr nicht!

    Wenn du eine gesicherte Aussage erreichen willst, die statistisch gelten will

    Ich habe nach "Erfahrungen" gefragt.


    Ich habe Statistik im Studium gehabt, und ich will deshalb auch kein pseudowissenschaftliches Niveau dieser Diskussion erreichen. Da könnten wir hier zumachen, weil vermutlich niemand wirklich etwas zu einem Stichprobenumfang, der Grundgesamtheit, einer Voll- oder Teilerhebung usw. beitragen kann. Das gehört in ein anderes Forum


    Und deshalb zurück zur Praxis: Mir hat die Aussagefähigkeit der Schussbilder gereicht, sie springt einem aber auch geradezu ins Auge!

    Und offenbar reicht das auch den meisten Jagd- und Waffenmagazinen, wenn die sitzend aufgelegt die Treffgenauigkeit von Waffen und/oder Munition beurteilen.

    Die ziehen - wie ich - die zwei schlechtesten Schüsse bei 10 Schuss ab und kommen so zu einer Aussage die vom Grundtenor äußerst nah an der absoluten Wahrheit einer Serie aus der Ransom Rest dran ist.

    Mehr will ich gar nicht und da muss man dieses Thema auch nicht auf mit pseudowissenschaftllichem Geschreibsel zumüllen und dabei vom Blick für das Wesentliche ablenken!

    12M18 hat recht, wenn er sagt, dass ein ZH per se nicht präzise oder unpräzise sein kann. Es ist eine Frage des gleichmäßigen Abbrandes. Zur Ransom Rest habe ich ja eben schon was geschrieben. Aber auch das ist alles nicht Thema!


    Deshalb noch einmal die Bitte: wer hat echte Erfahrungen zur oben gestellten Frage?

  • Bei den gezeigten Bildern irgendetwas abzuleiten ist gewagt. Ginex hatte ich noch nie, aber Geco, S&B, CCI und Magtech, da war aus der Ransom mit x-fach getesteten Ladungen und geeigneten Waffen etwa wenige mm bei 10 Schuss aus der Ransom Rest Abweichung auf der Scheibe. Eine Veränderung ist erkennbar…aber wir reden von Streukreisen unter 20mm. Abweichungen auch in der Geschwindigkeit messbar…vermutlich wären die Streukreise wieder gleich, wenn man die Ladung anpasst.


    Die gleichen Abweichungen hat man aber auch mit einer anderen Charge der gleichen Marke. Ohne Ransom liegt das Problem zwischen dem linken und dem rechten Ohr. Für mich gilt…Zünder haben keinen merkbaren Einfluss auf die Präzision meiner Waffen…Aus der Hand geschossen.

  • In Robert Albrechts Buch "Präzisionsschießen" steht auf der Seite 128 wie man die Kraft der Zündhütchen ermitteln kann. Vielleicht hilft das weiter........


  • Smily13
    Ah, jetzt erinnere ich mich wieder!
    Du magst es nicht, wenn die Leute auf deine Frage herumplaudern, sondern du legst großen Wert darauf, dass deine Fragen präzise beantwortet werden.
    Richtig?

    Nun die Frage:

    Hat jemand in einem ähnlichen Vergleich oder sonstwie Erfahrungen mit S&B-Zündern gemacht, was die Auswirkungen auf die Präzision angeht?



    Antwort: Ja

    :winke:

    Angaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader ist für sein Tun selbst verantwortlich.

  • Bei den Schußbildern würde ich mit anderen Laborierungen mal eine präzise Grundvoraussetzung suchen. Dann kann man mal V0 und Streukreise aus der Ransom mit verschiedenen Zündhütchen vergleichen. Auch wenn dir diese Antwort nicht gefällt, aber aufgelegt sollte die 10 mal für weitere Tests stehen!

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