Patronenlager zu lang? 6,5x57R L6 > CIP Übergangskegel?

  • Moin zusammen,


    ich weiß nicht, ob meine Frage vielleicht dumm ist, aber ich weiß mir grad nicht mehr zu helfen.

    Ich habe eine Kipplaufbüchse in 6,5x57R und habe biser RWS KS geschossen. Mit der Waffe bin ich soweit zufrieden.


    Jetzt wollte ich mir ein 130gr Accubond laden und habe gesehen, dass ich ein CIP Maß von 82mm habe.
    Also habe ich versucht eine Ladung zu entwickeln mit 80mm L6.
    Ich wollte es aber genau wissen und wollte meine maximal mögliche L6 in meinem Gewehr für dieses Geschoss ausmessen.


    Ich habe dazu zwei Messverfahren angewedet:
    1. Kalibrierte Hülse geschlitzt, Geschoss 1mm reingesetzt, reingedrück und Waffe geschlossen.
    Die Patrone hatte eine Länge von 87mm und nach dem schließen und rausziehen immer noch 87mm.

    Daraufhin wurde ich stutzig und habe eine neue Methode versucht.


    2. Ich habe das Geschoss in das Patronenlager fallen lassen.
    Danach habe ich an meinem Putzstock die Länge von Geschoss zum Laufende markiert.
    Dann habe ich meine geschlitzte Hülse mit einer L6 von 83mm geladen.
    Die neue Markierung wies einen Versatz von 7mm aus.

    Das würde dann ja bedeuten, dass mein Patronenlager eine maximale L6 von 90mm hat (wie gesagt, CIP sagt 82mm)


    Sehe ich das richtig, oder habe ich da was komplett falsch verstanden?
    Bei meinen Ladedaten habe ich bei 80mm eine Setztiefe von 8,18mm. Das sieht mir auch schon relativ knapp aus. Viel weiter raus, würde ich das Geschoss nicht setzen wollen.
    Das Resultat wäre dann aber ja dass ich einen echten Freiflug von 1,82mm hätte oder nicht!?! (90mm Patronenlager - 80mm Patrone - 8,18mm Setztiefe)


    Das heißt das ich mir einen kurzen rotationslosen Geschossweg ja abschminken kann oder?


    Ich bin mir jetzt grad nicht sicher, ob ich was falsch gemacht habe, oder aber mir unnötig Sorgen mache.
    So wie ich das bisher immer gelesen habe, sollte ein Freiflug vermieden werden, was ich auch nachvollziehen kann.
    Oder ist das jagdlich alles Humbug und ich kann die Patrone laden und auf dem Schießstand probieren wie die Streuung ist?

    Ich habe nur Sorge, dass durch den Freiflug und der höheren Geschwindigkeit und somit Druck beim Einpressen in die Felder ein höherer Anfangsdruck eingestellt werden müsste.


    Ich habe auch mal gelesen, dass der Übergangskegel relativ lang sein soll. Trägt das vielleicht zur Lösung meines Problems bei?
    Ich bin mir grad nicht sicher, was der macht. Stabilisiert der Übergangskegel das Geschoss schon und ist der Freiflug somit weniger wichtig?


    Fragen über Fragen... Ich wäre froh, wenn mir der eine oder andere mit seiner Erfahrung weiterhelfen kann.


    Besten Dank vorab und viele Grüße,
    Sebastian

  • Hallo,


    die 6,5x57(R) ist bekannt für einen langen Übergangskegel.


    Orientiere dich an deinen Ladedaten.


    Für die Jagd setze ich das Geschoss mindestens kalibertief. Wenn du einen Boattail hast, musst du den berücksichtigen.


    Gruß Frank

  • Orientier dich erstmal an der L6 aus den Ladedaten. Die Hersteller haben meist einen Grund, warum die die Patrone auf diese Länge bauen.

    Glaubt mir nichts, ich habe doch auch keine Ahnung.

    .17 Hornet, .222 Rem., .22 Savage Hi-Power, 7x57R, .308 Win., .30-06 Spring., 8,5x55, 9,3x62, 9,3 Brennecke, .44 Rem. Mag.

  • Ist bei meiner 7x57R ähnlich, hab die Daten nicht im Kopf aber ich könnte die so lang bauen dass das es mit der Setztiefe schon knapp würde.


    Die L6 Messung mit der geschlitzten Patrone ist mMn schlecht.

    Bau einfach einen Dummy mit Übermass, steck ihn rein und setz ihn schrittweise zurück bis die Patrone von selber rausfällt wenn nach unten gehalten. Ggf mit Entladehammer wieder etwas raus bis Du genau den Punkt hast. Dann 0,5mm rein.

    Aber das ist nur um zu schauen was theoretisch geht. Ladedaten erstmal nur geprüfte benutzen. Und Kipplaufwaffe immer voll Kalibrieren und prüfen ob die zu geht. Wmh

  • Die Hersteller haben meist einen Grund, warum die die Patrone auf diese Länge bauen.

    Stimmt. Der Grund ist das die Patronen möglichst in alle Waffen dieses Kalibers passen sollen - und auch störungsfrei verschossen werden können. Betrifft die Ladung, sprich den maximal zulässigen Gasdruck, wie auch die Abmaße der Patronenlager.

    Meine Erfahrung ist, das Kipplaufwaffen im Allgemeinen eher großzügig bemessene Lager haben.

    Ist bei meiner 7x57R ähnlich, hab die Daten nicht im Kopf aber ich könnte die so lang bauen dass das es mit der Setztiefe schon knapp würde.

    Bei meiner feinen Merkel BBF aus den 1970ern genau dasselbe. Die max. L6 beträgt soweit ich weiss 78mm, meine Selbstgebauten messen - ans gute Stück angepasst - 78,5mm. Sie könnten noch länger sein. Aber,- wozu.

    Dieselbe Laborierung fliegt auch aus der CZ eines Jagdfreundes.

  • Hallo Zusammen,


    ich habe mir vor Jahren einen gebrauchten Bockdrilling gekauft und vom Verkäufer die restliche Fabrikmunition auch bekommen. Die kleine Kugel in .22 Hornet hatte mit der Fabrikmunition einen Streukreis, bei drei Schuss, von über 13cm. Durch Wiederladen habe ich den Streukreis zwar auf 76mm bekommen, doch das ist auch nicht gerade berauschend.

    Zum Ausmessen des Übergangskegels habe ich eine Hülse am Hülsenhals nur ca. 2mm kalibriert und ein Geschoß von Hand reingedrückt. Dann die "Patrone" ins Lager gedrückt und die Waffe geschlossen. Beim Nosler Varmint 40grs war die L6 bei 48,3 mm, also weit über CIP. Auch bei meinem Bockdrilling ist der Übergangskegel viel zu lang. Bis jetzt hätte ich nicht gedacht, dass dieses Problem bei Kipplaufwaffen häufiger vorkommt.

    Ich habe Patronen dann mit einer L6 von 48,1mm geladen und einen Streukreis von 20mm erhalten.

    Als Wiederlader hat man die Möglichkeit da was anzupassen, mit Fabrikmunition ist es mit dieser Waffe nicht verantwortbar auf Tiere zu schießen.


    Viele Grüße


    .357SIG

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