Geschosse beschichten vs fetten

  • Hallo zusammen,

    hier und da konnte man in der Vergangenheit im Netz lesen, dass es je nach Beschichtung eine unterschiedliche Präzision ergeben kann. Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob es hier Leute

    gibt, die zwischen einer Beschichtung und der Verwendung von Geschossfett bezüglich der objektiven Präzision Unterschiede festgestellt haben oder ob das alles das Gleiche ist bzw. keine wirkliche Rolle spielt, was verwendet wird, wenn ordentlich gearbeitet wird.

    Dabei ist mir bewusst, dass es den einen oder anderen "Beschichtungsverweigerer" gibt, sozusagen Fetten aus Prinzip. Evtl. haben diese Leute ja Unterschiede festgestellt und beschichten deshalb nicht und bleiben beim Fett. Wäre interessant das heraus zu finden.

  • Ich glaube, man kann das so nicht verallgemeinern.

    Beispiele aus dem Munitionstest mit Maschine:

    Früher habe ich im KK-Bereich generell Eley (gewachst) geschossen, da die die besten Schussbilder brachten. Inzwischen ist es Schönebeck (geölt) mit demselben guten Schussbild aus derselben Waffe.

    Aus der .32er treffen die gefetteten H&N besser als die geölten Lapua, die aber wiederum in einer anderen Waffe allen anderen Geschossen überlegen waren.

    Aus der .45er schieße ich die beschichteten Ares, weil die besser treffen als alles andere.


    Ich kann da weder eine Richtung ableiten, noch habe ich Vorlieben. Ich nehme das, was am besten trifft.

  • Meine gefetteten (Tumble Lube Verfahren mit Lee Alox oder Wachsgemisch) Geschosse haben Gegensatz zu meinen Pulver beschichteten Geschosse eine, um ca. 6-7 cm, tiefere Trefferlage.

    Geschossen habe ich stehend frei, jeweils ein paar tausend Schuss. Also hat das schon etwas Aussagekraft.


    Waffe: Les Baer Premier 2

    Geschosse: Lee 200gr SWC, ca. 10-11 Brinellhärte


    Denke mal dass das evtl. was mit dem Ausziehwiderstand zu tun hat. Eine Veränderung der Trefferlage habe ich auch schon mit vernickelten Hülsen im Vergleich zu Messinghülsen beobachtet. Hier allerdings bei 357 Magnum und LOS 180gr Geschossen.


    Eine Geschwindigkeitsmessung hatten wir bei den 45 ACP mal gemacht. Wenn ich mich recht entsinne, war die der beschichteten im Durchschnitt um 10m/s höher.

  • Naja, ich denke es geht hier hauptsächlich um die jeweilige Vorliebe der entsprechenden Waffe. Bei meiner Baer Premier II gingen die H&N in 200gr HS ganz gut, aber die Lyman 452460 gefettet, damals noch von Murmel um Einiges besser!


    Von da an bin ich dabei geblieben, nur dass ich jetzt eben selber giesse. Bei den Revolvern ist es so, dass die die gefetteten Eigenbauten auch recht gern mögen. Warum soll ich dann ohne Grund auf ein neues Verfahren schwenken!


    Der 625er hat mit den H&N ein Schussbild, das fast doppelt so groß ist wie mit den gefetteten Eigenbauten in 200gr. Und das nur wegen ein paar Ausreissern, die bei der Haushaltsware so gut wie gar nicht vorkommen, und wenn dann mit nur sehr viel geringerer Ablage.


    Dem 27er und dem 14er ist es fast egal, was genommen wird, schiessen mit allem fast gleich auf! Und der 629er läuft mit den HP aus der MP Kokille zur Höchstleistung auf. Verkupferte mag er nicht, da ist er etwas eigen. Zwei, drei Trommeln sind OK und dann macht er auf, keine Ahnung warum.


    Und die 52er lässt auch nichts auf FBWC kommen. So gut wie kein Tipping, kann man bei der .38er WC oft mal nicht vermeiden, obwohl der 14er das fast gar nicht kennt, dafür der 27er etwas mehr. Aber aus dem schiess ich aber eigentlich nur noch 170 gr Lyman Geschosse.


    Sind aber nur meine Erfahrungen, kann für jeden anders ausgehen! Verallgemeiner möcht ich hier nix!

    Freundliche Grüße aus München


    Lüftl


    Keinerlei Gewähr für Wiederladedaten. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich usw. usw.

    Was immer ich hier schreibe gibt nur meine persönliche Meinung oder Erfahrung wieder. Ich erwarte gar nicht, dass jeder meiner Meinung ist, oder mit meinen Erfahrungen etwas anfangen kann.

  • Jeder wird jetzt das schreiben und Lobpreisen was er selbst tut.

    Murmelgießer machte seinerzeit die Präzision sogar an seinem Murmel-Fett fest.
    Da beschichtete Geschosse ungeschmiert durch den Lauf gequält werden, wäre dies bereits ein Wiederspruch in sich selbst, wären diese genauso präzise...

    Ich konnte jedenfalls keinen Unterschied zwischen beschichteten und gefetteten Geschossen aus der .45ACP feststellen, aber vielleicht sieht man es erst ab einem gewissen Leistungs Niveau auf der Scheibe.

  • Ich hab es nur aus der Ransom Rest gesehen, zu der ich leider keinen Zugang mehr habe. Aus der Hand war der limitierende Faktor leider ich!

    Freundliche Grüße aus München


    Lüftl


    Keinerlei Gewähr für Wiederladedaten. Jeder Wiederlader handelt nach dem Gesetz eigenverantwortlich usw. usw.

    Was immer ich hier schreibe gibt nur meine persönliche Meinung oder Erfahrung wieder. Ich erwarte gar nicht, dass jeder meiner Meinung ist, oder mit meinen Erfahrungen etwas anfangen kann.

  • Im KW- und Flintenbereich spielt das keine Rolle. Freihändig auf 25m treffe ich mit Kurzwaffen immer, egal welches Geschoß, egal welches Pulver, egal ob gefettet oder nicht, egal auch ob starke oder schwache Ladung.


    Bei der Flinte, slugs ungefettet, schieße ich am besten mit Brenneke und selbstgeladenen 525gr (Lyman?).

    Wobei bei den selbstgeladenen Flintenpatronen N340 mit 28gr am besten funktioniert. Aus einer 20" SXP Winchester.

  • Ich denke auch, dass ist eher eine Glaubensfrage als Wissenschaftlich belegbar.

    Die Läufe meiner KWs bekommen nur gefettetes Blei zu spüren und treffen ausgezeichnet. Auch benötigen die selbst nach 500+ Schuss keine außerordentliche Reinigung.

    Hier interessiert mich wirklich der Unterschied zu den Beschichteten.

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