Ich habe mal angefangen einiges zum Thema zu überlegen und aufzuschreiben.
Da gerade eine Sammelbestellung für Armanov läuft, schreibe ich mal was vorab - womöglich erledigt sich das nach der zu erwartenden Diskussion.
Es wird oft die "totale Präzission" der Präzipress hervorgehoben. Ist das aber wirklich so gut? Nun, der Hebel und die Übersetzung bringt die Pressenkraft und wer LW Patronen kalibriert wird eine hohe Pressenkraft schätzen. Auch dass eine Presse aus Stahl oder hochfestem Aluminium (an manchen Stellen) besser ist, mag von Vorteil sein gegenüber einer Presse aus Guß, die ggf. irgendwann mal brechen könnte oder entsprechend schwer ausgelegt sein muss.
Das ist aber nicht das Thema, das Thema ist das im Titel oben beschriebene.
Ich habe von Armanov Kopfplatten, die mit seitlichen Gewinden versehen an der Presse fixiert werden können. Ein Link soll verdeutlichen, von was ich spreche:
https://armanov.com/products/d…ad-made-from-aluminum-cnc
Die Kopfplatten der Dillon haben ein minimales Spiel. Durch Fixierschrauben statt der Stifte wird die Kopfplatte spielfrei mit der Presse verschraubt.
Bringt das einen Vorteil oder gar Nachteil?
Bei einer Presse die "Spielfrei" ist, müssen die jeweiligen Achsen XYZ exakt fluchten. Man hat quasi zwei Festlager (technisch gesprochen).
Die Matrize ist das Werkzeug, durch das die Präzission produziert wird. Wird die Hülse starr und die Matrize ebenso starr gehalten, würd bei einem Versatz Hülsenhalter zu Matrize im Extremfall beim Kalibrieren die Hülse eine Delle bekommen und krumm gedrückt werden (je länger die Hülse desto schlimmer).
Also braucht man ein "Festlager" und ein "Loslager". Ich nenne den Teil der Presse "Loslager" das mit entsprechendem Spiel versehen ist, damit die Hülse in der Kalibriermatrize geführt wird.
Das Loslager ist in d.R. der Hülsenhalter.
Je größer die Toleranzen auf der einen Seite, umso größer müsste das Spiel auf der anderen Seite sein.
Was bei einer einfachen Presse noch undramatisch erscheint, wird bei einer Mehrstationenpresse eventuell zum Problem. Hier fixieren noch weitere Matrizen die Hülsen.
Bei einem Versatz, würde das zu Ungleichmäßigkeiten führen.
Daher meine These - das Festschrauben der Kopfplatte bei der Dillon 550 oder 650 durch eine Armanov Kopfplatte mit Gewinde bringt keinen Vorteil, eher birgt es ein Risiko. Zudem verlängert es die Umrüstzeit durch das Gefummele der kleinen Schraube.
Ich habe ettliche Armanov Kopfplatten - mit und ohne dem Gewinde an den Seiten.
Nun daf vermutet und diskutiert werden wer mag.
Tas Thema ist aber nicht "ist eine Mehrstationenpresse besser oder schlechter". Besser oder schlechter wird auch vom Verwendungszweck bestimmt und dabei macht man immer einen Kompromiss - und sei es letztlich der eigene Geldbeutel der Träume nicht wahr werden lässt