Diskussion zu Matchgeschossen

  • Ich höre aktuell Folgen des Hornady-Podcast nach. Natürlich sind ihre Geschosse die besten, Bla Bla ...

    Was mir jedoch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die unterschiedlichen Geschossformen (die es ja von fast allen Herstellern gibt) jeweils besser sein sollen als die Anderen.


    Was ich damit meine:

    HP-Match-Geschosse mit ihrer offenen Spitze sollen einen Präzisionsvorteil durch den Golfballeffekt haben (eine Tasche die sich um die Spitze bildet).

    Um das zu optimieren und Fertigungstoleranzen auszugleichen werden Geschosse ja auch manchmal getrimmt.

    Dann gibt es aber noch die "pointer dies", die die Spitze zusammen drücken und dadurch ja die Hohlspitze, fast, wieder schließen, dann könnte man ja eigentlich ein Spitzer oder Vollmantelgeschoss schießen.

    Die nächste Stufe sind ja dann die "tipped" Geschosse, egal ob Kunststoff- oder Alukappe.

    Hier gibt es ja dann gar keinen Golfballeffekt mehr, dafür ist die Geschossform konstanter.


    Daher die Frage an die Profis, machen HPBT-Matchgeschosse heute überhaupt noch Sinn oder Alles nur Marketing?

    Offene Spitze, geschlossenen Spitze mit oder ohne Kappe. Was wird in welchen Fällen bevorzugt?

    Auf die Erfahrungen bin ich gespannt.

  • Aus der Aerodynamik weiß ich, dass an der Oberfläche von umströmten Körpern eine Grenzschicht der Ruhe entsteht. Daher ist es mir total Banane, ob da ein Loch, ne Plastik Spitze oder sonstwas ist. Wichtig ist, dass es funktioniert.


    Grüße

    JumboHH

    Hört nicht auf das, was ich sage, sondern auf das, was ich meine! Ich hab eh keine Ahnung!

  • Guten Morgen

    Es ist schade je mehr englische Bezeichnungen dabei sind je teurer werden die Geschosse und bei mir als Ordonanzschütze fällt das nicht wirklich ins Gewicht. Bei uns zählt der Spass an der Sache aber wir vergessen auch nicht den Ernst am Hobby.

    So long F :doppeld:

  • Daher die Frage an die Profis, machen HPBT-Matchgeschosse heute überhaupt noch Sinn oder Alles nur Marketing?

    Was sagen die Experten:


    Ok - die wiegen und sortieren die Geschosse erst mal.


    Wenn man die Hornady Geschosse anschaut habe ich zumindest festgestellt, dass die Spitze nicht sauber plan ist. Entsprechend haben die Geschosse leichte Längenunterschiede.


    Für die Patronenlänge ist daher aus meiner Sicht auch wichtig, dass man die Länge an der Ogive misst. Sonst wird man "kirre", wenn man die L6 mit so einem Geschoss messen möchte und die dauernd schwankt.


    Um diese Ungleichmäßigkeit fräsen manche Schützen die Spitze minimalst ab. Danach wird mit der von dir angesprochenen Matrize die Spitze nachgearbeitet.


    Was sagen Top Schützen aus den USA zu dem Thema: Ist unnötig, wenn man nicht auf Distanzen jenseits der 500 yard geht und zweite Aussage, dass man mit der Matrize sehr vorsichtig sein muss, um das Geschoss nicht zu beschädigen.


    Die Top Schützen schwören allerdings auf Berger und gleichwertige Geschosse.

    Sämtliche Daten sind ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich.

  • Spannendes Thema, und meine Gedanken dazu sind. Gewichtstechnisch darf es erstmal quasi keine Unterschiede geben bei den Geschossen. Wie "keine" definiert wird hängt vom Verwendungszweck hab, und habe ich noch keine Zahlen für mich ermittelt. Desweiteren sollte das Geschoß eine kleinst mögliche Gesamtoberfläche haben gesehen zum Gewicht. Also die spezifische Dichte maximal hoch sein. Was grade bei FMJ is oder Mantelgeschossen durch die dicke des Mantels maßgeblich beeinflusst wird. ELD-Match vs. ELD-X verdeutlichen das sehr gut.


    Und ja, wie Zacapa auch schrieb, die Ogive ist ebenfalls entscheident, denke das dann die Längenschwankungen der Geschosse irrelevant sind (bei gleichem Gewicht) wenn nur die Spitze nicht mehr ganz so spitz ist.

    L6 Schwankung beim Setzen und auf die Spitze gemessen: 0,2mm

    Ogive Schwankung: 0,03mm


    Warum werden die Geschosse als Schüttgut geliefert/behandelt? :arab:


    Grüße, Johannes

    :ausgeb:

    .222Rem / .223Rem / .308Win / .30-06Sprg / 8x57IRS / .38Spec / .357Mag / 12GA

  • Gibt auf den Lutz Möller Seiten einige Bilder mit umströmten Geschossen.

    Viellcht ist ja das Gesuchte dabei.

    Ich bin da eher bei "Funktioniert super - dann ist mir die Spitze Wursch"

    Hab mit Hohlspitzen, egal ob flache ider tiefe, auf Scheibe und der Jagd prima Erfahrung gemacht.

    Ich garantier für nix.

    Jeder ist sich selbst der Nächste.

  • Persönlich kann ich nur mit einem Selbstversuch mit Jagdgeschossen sprechen. Habe eine Jagdpatrone im Fundus gehabt, die die Kunststoffspitze verloren hatte. Der Versuch auf dem Schießstand auf 100 Meter im Vergleich mit einer "vollständigen" Patrone war für mich wunderlich. Es lagen beide Schüsse auf einem 2 Eurostück beieinander. Es waren 2 Patronen aus einem Los und wie geschrieben eine "vollständig" mit Kunststoffspitze und eine mit fehlender Kunststoffspitze.

  • Mit meinen Langwaffen auf 100m habe ich noch mit jedem VM Geschoss eine erträgliche Präzision (Streukreis so um die 20mm) erreicht. Im .264 Kaliber habe ich die Lapua Scenar und die sehr preiswerten PPu VM Geschosse in Verwendung. Für die jagdlichen Disziplinen auf die Wildscheibe reicht mir das alle mal. Wie es auf größere Entfernungen aussieht kann ich nicht sagen da es in meinem Umfeld nur 100m Stände gibt.


  • Ich habe schon einige Geschosse mit einigen Gewehren getestet, und dabei kein für mich akzeptables Ergebnis (< 0,75 MoA) mit Geschossen erzielt, die keinen Hollow Point hatten. Womit ich aber nicht sagen möchte, dass alle HP Geschosse gut sind. Auch da gibt´s bessere und schlechtere.
    Es ist halt wirklich so, dass manche Geschosse aus dem einen Lauf super gehen, und aus dem anderen Lauf nur so mittelmäßig

    Ob das aber an dem HP selbst liegt, kann ich nicht sagen.
    Kann auch sein, dass die Hersteller die "besseren" Geschosse in ihrem Portfolio mit HP ausführen, weil der Kunde dann eine höhere Präzision erwarten, und auch bereit ist, einen höheren Preis zu bezahlen. In dem Fall wäre zwar der HP selbst nicht das Merkmal das die Qualität verbessert, sondern das Merkmal, das eine höhere Qualität anzeigt.

    Aber im Ergebnis wäre das dann auch wieder egal, oder? ;)

    Angaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader ist für sein Tun selbst verantwortlich.

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